2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Die Spieler immer wieder genau auf die Situation einstellen und motivieren, das wird für einen Trainer nach mehreren Jahren immer schwieriger. Deshalb verlässt Bernd Brandmair den TSV Klosterlechfeld.  Foto: Reinhold Radloff
Die Spieler immer wieder genau auf die Situation einstellen und motivieren, das wird für einen Trainer nach mehreren Jahren immer schwieriger. Deshalb verlässt Bernd Brandmair den TSV Klosterlechfeld. Foto: Reinhold Radloff

„Ich kann mich nicht mehr hören“

Bernd Brandmair hört beim TSV Klosterlechfeld auf +++ Wie geht seine Trainerkarriere weiter?

Fünf Jahre, das ist eine lange Zeit, vor allem für einen Fußballtrainer bei ein und demselben Verein. Bernd Brandmair hat sie am Ende der Saison hinter sich. Dann ist es Zeit, so sagt er, zu wechseln und sich neue Herausforderungen zu suchen.

Trainer erfinden sich nicht ständig neu, verändern nicht dauernd ihre Art oder ihre Methoden. Da macht auch Bernd Brandmair keine Ausnahme. Nach seinen vier Jahren als Spielertrainer beim SV Schwabegg hängte er seine Fußballschuhe an den Nagel und widmete sich nur noch dem Trainergeschäft, und zwar beim TSV Klosterlechfeld. Dort arbeitet er jetzt die fünfte Saison. „Ich kann mich manchmal selbst nicht mehr hören, weil ich immer das Gleiche denselben Leuten erzähle“, sagt er und ist sich deshalb sicher, dass eine Veränderung her muss. Also setzte er sich mit der Vereinsführung im November zusammen und teilte seine Wechselüberlegungen mit, die er zum Saisonende auch realisiert. „Das hat nichts mit der Tabellensituation zu tun“, betont er. Die Klosterlechfelder stehen nach dem sensationellen Aufstieg in der vergangenen Saison derzeit auf dem letzten Platz. „Für uns ist noch alles drin. Wir hatten viel Pech bei Spielen und mit Verletzungen. Vielleicht wendet sich jetzt das Blatt“, so Brandmair, der kürzlich seinen Trainerschein bestanden hat. Außer dem Wunsch nach Veränderung gibt es nach seiner Aussage keinen Grund, den TSV zu verlassen. „Mit den Spielern und dem Vorstand hat alles gepasst, und wir haben zusammen tolle Erfolge gefeiert. Die Zeit dort hat mich sehr geprägt.“

Der Fußball wird wohl auch weiterhin einen großen Teil seiner Freizeit bestimmen, auch wenn er sehr zeitaufwendig ist. „Er ist für mich immer noch sehr wichtig und ich bin leidenschaftlich bei der Sache, und er verschafft mir auch einen hervorragenden Ausgleich zum Beruf.“

Da er allerdings seiner Familie mit dem zweijährigen Sohn auch Zeit widmen will, wird er sicherlich keine Trainertätigkeit in einem höherklassigen Verein und weit weg annehmen. Für mich ist es wichtig, dass die Situation einfach passt, mit dem Verein und mit der Mannschaft. Wenn kein passendes Angebot kommt, kann ich mir auch ein Jahr Pause vorstellen.“ Der 37-Jährige hört sich alle Angebote an. Er will aber eigentlich nicht der Nachfolger von Herbert Wiest beim SV Schwabegg werden und damit zu seinem ehemaligen Verein zurückkehren. „Es muss einfach die richtige Herausforderung für mich sein“, meint er.

Über die Trainer-Nachfolge beim TSV Klosterlechfeld weiß er nichts. „Ich will mich da auch gar nicht einmischen. Da halte ich mich raus.“

Aufrufe: 08.3.2017, 15:41 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor