2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Alle Hoffnung noch nicht aufgegeben: Haselünnes Coach Michael Kühnast
Alle Hoffnung noch nicht aufgegeben: Haselünnes Coach Michael Kühnast

"Ich kann keine Wunder erwarten"

Abgegrätscht: Michael Kühnast, Trainer des Haselünner SV II, im Interview

Der Haselünner SV II belegt mit vier Punkten abgeschlagen den letzten Tabellenplatz der
1. Fußball-Kreisklasse. Und das entgegen allen Erwartungen vor der Saison. Im Gespräch äußert sich Trainer Michael Kühnast zu den Gründen und zu angeblichen Rücktrittsgerüchten.
Herr Kühnast, Ihr Team hat bisher vier Punkte aus 17 Spielen gesammelt. Und die ganze Liga fragt sich: Was ist los beim Haselünner SV II?
Wir haben keine Verletztenmisere, sondern die Seuche! Zurzeit habe ich noch sechs gesunde Spieler in meinen Reihen. Das müssen wir mit Spielern aus den Reihen der Alt-Herren und mit Jugendspielern kompensieren, weil uns in Haselünne eine dritte oder gar vierte Mannschaft fehlt und sich einige meiner Spieler derzeit im Auslandsstudium befinden – die können natürlich nicht zum Wochenende in die Heimat fliegen.

Viele Teams klagen über Verletzte. Vor zwei Wochen spielten Erdem Cosar und weitere Spieler aus der ersten Mannschaft in Ihren Reihen. Und trotzdem verließ der HSV erneut das Feld als Verlierer. Machen Sie es sich da nicht zu einfach?
Nein, das will ich nicht gelten lassen. Während des 0:7 gegen Emmeln haben wir mit fünf Spielern aus den Alten Herren gespielt. Beim 0:6 in Twist standen bei Anpfiff nur neun gesunde Spieler auf dem Platz. So kannst du in der 1. Kreisklasse nicht bestehen, auch wenn sich alle reinhängen. Und von Erdem, der verletzungsbedingt drei Monate keinen Fußballschuh geschnürt hat, kann ich schließlich keine Wunder erwarten.

Mittlerweile hat sich eine scheinbar aussichtslose Situation ergeben. Was wird beim Haselünner SV während der Wintermonate passieren?
Wir haben derzeit zwölf Punkte auf das rettende Ufer aufzuholen. Das ist nicht hoffnungslos, sondern mit einer Serie aufholbar. Aber wir brauchen eine Perspektive, einen klaren Plan. Deshalb werden wir uns vereinsintern zusammensetzen. Alo Weusthof hat mir bereits seine Unterstützung zugesichert, sobald auch die Bezirksliga-Elf aus den Vollen schöpfen kann.

In der Liga gehen Gerüchte herum, dass Sie kurz vor einem Rücktritt stehen.
Das ist nicht wahr. Ich bin kein Trainer, der bei ausbleibendem Erfolg einfach seinen Hut nimmt, sondern will den Klassenerhalt unbedingt packen. Nur hat mich mittlerweile ein dritter Bandscheibenvorfall eingeholt, sodass ich nicht immer bei Spielen meines Teams anwesend sein kann. Niemanden ärgert das mehr als mich selbst.
Aufrufe: 021.11.2014, 11:31 Uhr
Tobias AhrensAutor