"Ich habe sofort gemerkt, dass nichts mehr geht"

In der 13. Minute ist das Spiel gelaufen. Marcel Hadel sprintet auf Höhe der Mittellinie einem Leipziger Angriff entgegen, bekommt die Kugel und spielt noch einen Pass. „Aber ich habe sofort gemerkt, dass nichts mehr geht“, sagt der Luckenwalder Kapitän und Abwehrchef. Ein stechender Schmerz durchzuckt seinen Oberschenkel, ein ganzes Muskelbündel ist gerissen. Ausgerechnet jetzt.

Zu Beginn der Rückrunde in der Regionalliga Nordost ist der FSV Luckenwalde auf absoluten Abstiegskampf eingenordet. Nach dem 2:6 gegen Leipzig sogar noch ein bisschen mehr. Und jetzt das: „Mindestens vier bis sechs Wochen werde ich ausfallen. Es kann auch noch länger dauern“, sagt Marcel Hadel. Die Sorgenfalten beim FSV sind deshalb tief.

„Sogar beim normalen Gehen habe ich noch Schmerzen“, klagt der FSV-Captain. Ein dicker Verband ziert das Bein des Verteidigers. Seit Anfang der Woche werden Hadel nun regelmäßig Physiotherapie, Ultraschall und mittlerweile auch schon leichte Massagen verabreicht, um dem Muskelbündelriss – einer erweiterten Form des Muskelfaserrisses – beizukommen. An Fußball ist derzeit nicht zu denken.

Auch die Ursache für die Verletzung kennt man in Luckenwalde nicht. „Es war kein Gegner im Spiel und ich habe mich auch ganz normal warm gemacht“, beteuert Marcel Hadel. „Wirklich keine so schöne Aktion“, wie er findet.

Einen Ersatz für den Kapitän gibt es nicht. Trainer Jörg Heinrich wird taktisch umstellen müssen, um den Verlust des Leitwolfs in der Defensive irgendwie zu kompensieren. Eine Alternative wäre Tobias Francisco. Der gelernte Verteidiger spielte zuletzt aber im Sturm. „Vielleicht holt der Coach ihn zurück in die Abwehr“, mutmaßt Marcel Hadel, der die nächsten Wochen vom Spielfeldrand aus zuschauen muss.

Fakt ist: Jörg Heinrich ist zum schnellen Handeln gezwungen: Mit Neugersdorf reist schon am Sonnabend um 13 Uhr der Tabellenvierte nach Luckenwalde.

>>>Wir übertragen das Spiel hier im Liveticker!