2024-05-08T14:46:11.570Z

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Immer mit viel Leidenschaft an der Linie: Jockel Weinz (rechts Abteilungsleiterin Maria Breuer) verlässt die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt und trainiert ab Sommer den FSV Saulheim.
Immer mit viel Leidenschaft an der Linie: Jockel Weinz (rechts Abteilungsleiterin Maria Breuer) verlässt die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt und trainiert ab Sommer den FSV Saulheim.

,,Ich gehöre in den Männerfußball"

Warum Trainer Jockel Weinz TuS Wörrstadt verlässt und sich dem FSV Saulheim anschließt

Saulheim/Wörrstadt. Der FSV Saulheim warb bereits seit längerem um die Trainerdienste von Jockel Weinz. Für die neue Runde hat der Fußball-Bezirksligist seinen Wunschkandidaten nun verpflichtet. Jockel Weinz verlässt den Frauenregionalligisten TuS Wörrstadt zum Sommer und wechselt ins acht Kilometer nördlichere Stadion an der Mühlbachaue (wir berichteten).

Eigentlich, da macht FSV Saulheims junger Präsident Mirko Pleic kein Geheimnis draus, hätten sie gerne an Oliver Schmitt als Trainer festgehalten. Nachdem der aber tatsächlich seinen Rückzug vollzog, „hatten wir natürlich einen Plan B“, skizziert der 31-Jährige. Mit anderen Worten: Es lag eine Liste mit Trainernamen in der Schublade, an deren erster Stelle Jockel Weinz stand. Auch auf Empfehlung von Florian Vogelsang, dem Abteilungsleiter.

Begeisterung und Kompetenz überzeugen

Beide, Pleic und Vogelsang, sind der Auffassung, dass Weinz mit „seiner Begeisterung für den Fußball“ und seinem Fachwissen im rheinhessischen Bereich genau der rechte Mann ist, um den „sehr guten Job“ von Schmitt beim FSV fortzuführen. Im Laufe der Woche wurde der Neue der Mannschaft bereits vorgestellt. Pleic hatte den Eindruck, dass ihn das eingeschworene und seither stark auf Schmitt ausgerichtete Team „positiv aufgenommen hat“.

Jockel Weinz indes ist froh, Erfahrungen im Frauenfußball gemacht zu haben: „Ich finde, wir – das Team mit Jessica Wissmann und Maria Breuer – haben in den zurückliegenden Monaten eine Superbasis in Wörrstadt geschaffen, auf der der Nachfolger aufbauen kann“, sagt der 54-Jährige. Grundsätzlich habe er aber festgestellt: „Ich gehöre in den Männerfußball“. Weil er sich am Neuborn ohnehin zunächst nur für ein Jahr gebunden hatte, ergab sich die Antwort auf die Anfrage des FSV Saulheim so gut wie von alleine.

Bis zum Saisonende will Weinz sich weiterhin tausendprozentig bei TuS einbringen, möglichst in der Tabelle noch eins, zwei Plätze nach oben klettern. Und den Verbandspokal gewinnen. „Das“, sagt Weinz mit dem ihm eigenen Brustton der Überzeugung, „ist mein Anspruch“.

Den FSV Saulheim bezeichnet er als einen Verein, mit dem er sich voll und ganz identifiziere. Mehrfach sei der ehemalige Bodenheimer Landesliga-Coach in den vergangenen Jahren angesprochen worden, ob er die Mannschaft nicht übernehmen wolle. „Irgendwie hat es bis jetzt aber nie gepasst“.

Viele Komplimente für Schmitt und Helmlinger

Die FSVler mussten daher mit Manuel Helmlinger und Oliver Schmitt vorlieb nehmen, die in all den Jahren aus Sicht von Weinz „überragende Arbeit geleistet haben. Für mich ist es eine Riesensache, mit dem Verein und mit der Mannschaft nun den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen“.

Große Worte benutzt auch Pleic, um die Verdienste – insbesondere – von Oliver Schmitt herauszuheben: „Er tat dem Verein sehr gut“, reflektiert er nicht nur wegen des dritten Platzes, mit dem die Saulheimer vergangene Runde den größten Erfolg der Vereinsgeschichte errangen. Er hoffe nun, dass Klub und Mannschaft ihrem engagierten und kreativen Trainer einen guten, schweren Abschied bescheren. „Am liebsten mit zwölf Siegen aus den nächsten Spielen“, sagt Pleic schmunzelnd.

TuS Wörrstadt erwischte Weinz mit seiner Entscheidung eiskalt. „Wir sind in der Rückrundenvorbereitung, machten uns gar keine Gedanken über die Trainerfrage“, sagt Abteilungsleiterin Maria Breuer. Ohne Gram, im Gegenteil: „Wir haben Herrn Weinz viel zu verdanken und werden ihn bis zum letzten Spieltag aussaugen“. Über die Zukunft ohne ihn wird nun beratschlagt. Eine Idee: Die seitherige Weinz-Assistentin Jessica Wissmann könnte alleinverantwortliche Trainerin werden. Breuer: „Sie macht das sehr gut“.



Aufrufe: 010.2.2017, 14:30 Uhr
Claus RosenbergAutor