2024-04-19T07:32:36.736Z

Im Nachfassen
Meppens Lukas Boven hier gegen BW Papenburg mit dem Ball am Fuß, anstatt in den Händen.  F: Werner Scholz
Meppens Lukas Boven hier gegen BW Papenburg mit dem Ball am Fuß, anstatt in den Händen. F: Werner Scholz

"Ich bin einfach nach Gefühl rausgekommen"

SVM II-Aushilfskeeper Lukas Boven im Kurzinterview

Im Winter wechselte Lukas Boven aufgrund mangelnder Spielzeit vom Haselünner SV zum SV Meppen II. Dort wuchs der Flügelspieler, der zuletzt regelmäßig Linksverteidiger spielte, schnell zu einer festen Größe. Am Wochenende zeigte er beim 2:2 gegen BW Dörpen ungeahnte Torhüterqualitäten. In unserer Rubik "Nachgehakt" haben wir mit ihm über die ungewohnte Situation gesprochen und er erklärt uns, warum er bald kürzer treten muss.

FuPa: Lukas, im Spiel gegen Dörpen hat sich am Sonntag nach 28 Minuten euer Torhüter Egzon Meta beim Stand von 1:0 verletzt. Weil ihr keinen Ersatz auf der Bank hattet, musste ein Feldspieler ins Tor. War es für dich und das Trainerteam schnell klar, dass du die Aufgabe übernimmst?

Lukas Boven: Es war natürlich für uns erst einmal ein riesiges Problem, als Egzon sich verletzt hatte. Da ich als kleiner Junge oft im Tor stand und das auch in der Freizeit gelegentlich mal machte, habe ich gedacht, ich könnte mich ins Tor stellen. Es war also eigentlich eher meine Entscheidung. Leider konnte ich den Kasten nicht sauber halten, aber ich denke es hätte am Ende auch noch schlimmer kommen können. Dörpen hat viel Druck gemacht, aber unsere Abwehr hat die Sache gut gemacht und mir viel Arbeit erspart. Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass wir am nächsten Spieltag wieder einen gelernten Keeper aufstellen werden.

Ihr konntet zwar eine 2:0-Führung nicht halten, aber das lag nicht am Torwart. Gerade bei hohen Bällen warst du erstaunlich sicher und hast alles abgefangen - kaum zu glauben, dass du wirklich nie in einem Pflichtspiel im Tor standest.

Vor ein paar Jahren gab es mal in der Zweiten von Haselünne eine ähnliche Situation, aber da waren es am Ende nur noch wenige Minuten. So lange wie am Sonntag, habe ich wirklich noch nie im Tor gestanden. Ich bin einfach nach Gefühl rausgekommen und das hat glücklicherweise ganz gut geklappt.

Auch wenn ihr die 2:0-Führung verspielt habt - unter den ganzen Umständen, zusätzlich mit der Verletzung von Torjäger Nico Gill, könnt ihr mit einem Punkt gegen starke Dörpener leben, oder? Wie sind eure weiteren Ziele, die Saison verlief bislang ja überraschend stark.

Ja, auf jeden Fall können wir damit leben, wir haben schließlich nicht vergessen, wo wir herkommen. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich so viele Punkte wie möglich gegen den Abstieg zu sammeln. Und dann wird mal geguckt, was am Ende drin ist. Vom Aufstieg redet hier kein Mensch. Leider kann ich nur noch diesen Monat dabei sein, da ich ab Oktober mein Studium beginnen werde und dann nicht mehr regelmäßíg hier sein kann.

Bist du denn dann gar nicht mehr dabei, oder kannst du noch sporadisch mitwirken?

Wenn überhaupt vereinzelt. Ohne Training wird es dann aber auch mit Einsätzen wohl sehr unwahrscheinlich. Im Prinzip ist das dann deshalb ein kleiner Abschied...

Aufrufe: 010.9.2014, 09:30 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor