2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Rene Wenzel
F: Rene Wenzel

„Ich bereite mich individuell auf die Saison vor“

Torhüter im Gespräch: Dennis Ferranti vom SV Höxter

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Er ist fast zwei Meter groß, war in der Bremen-Liga Stammkeeper und hütet jetzt das Tor des SV Höxter: Dennis Ferranti ist beim Klub aus der Kreisstadt eigentlich kaum wegzudenken. Er erlebte noch den Start einer starken Phase, musste dann aber die letzten vier Spiele pausieren. Die Gründe dafür, wie es weitergehen soll und seine Hoffnungen auf den Klassenerhalt nennt er im Gespräch im FuPa-Mitarbeiter René Wenzel.

FuPa: Dennis, viele haben dich in den letzten Partien vermisst. Warum konntest du nicht an den Spielen teilnehmen?

Ferranti: Zuerst fiel ich aufgrund einer Krankheit aus. Danach musste ich beruflich bedingt passen, da ich mich auf Prüfungen vorbereiten musste, die innerhalb kürzester Zeit stattfanden.

FuPa: Kannst du denn jetzt wieder planmäßig in die Vorbereitung einsteigen?

Ferranti: Ich kann in der Vorbereitung, wie auch während der Saison, nur bedingt trainieren, da ich unter der Woche nicht vor Ort bin, sondern meine Berufsausbildung beziehungsweise Referendariat in einer anderen Stadt absolviere. Ich bereite mich dort individuell auf die Saison vor.

FuPa: Viele haben euch im Sommer vor einer ganz schwierigen Aufgabe gesehen. Bis Mitte Oktober lief es auch überhaupt nicht. Was ist dann passiert?

Ferranti: Die Frage ist schwierig zu beantworten, da verschiedene Faktoren miteinbezogen werden müssen. Zunächst verließen viele Spieler nach dem Abstieg aus der Landesliga den Verein und es kamen wenige externe Neuzugänge hinzu, sodass wir die Abgänge mit talentierten Spielern aus der A-Jugend, die in den Herrenbereich hochgekommen sind, oder aus der zweiten Mannschaft kompensieren mussten. Hinzu kam mit Marinko Djak ein neuer Trainer sowie ein neuer Vorsitzender in Person von Dietlef Bitterberg. Außerdem sind wir mit einem kleinen Kader in die Saison gestartet, sodass auch Spieler angeschlagen spielen mussten oder wir Unterstützung aus der A-Jugend oder zweiten Herren erhalten haben, was jedoch ein Einspielen der Mannschaft erschwert, wenn Spieler auf neuen Positionen oder jedes Mal mit anderen zusammenspielen soll. Damit ist auch der zweite Punkt angesprochen. Die Mannschaft musste sich erst einmal kennenlernen, sowohl auf und neben Platz, um sich einspielen zu können und gegenseitig Vertrauen aufzubauen. Auch wenn wir am Anfang viele Spiele verloren haben, so taten wir dieses entweder knapp, haben innerhalb kürzester Zeit die Gegentore bekommen oder durch individuelle Fehler. Gerade die neuen Spieler aus der A-Jugend oder aus der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga mussten sich an das Tempo in der Bezirksliga gewöhnen. Dennoch haben wir uns in den Spielen nicht schlecht verkauft, aber es ist doch frustrierend, wenn man als Verlierer vom Platz geht. Das Unentschieden gegen TSV Horn war dann der Befreiungsschlag, da wir uns vom frühen Rückstand nicht haben einschüchtern lassen und uns in die Partie zurückgekämpft haben. Das hat den Schalter umgelegt und uns einen großen Motivationsschub gegeben.

FuPa: Bist du davon überzeugt, dass ihr am Ende der Serie über dem Strich stehen werdet?

Ferranti: Ja auf jeden Fall. Zwar kam die Rückrunde für uns jetzt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, jedoch können wir uns jetzt in der Pause gezielt auf die Rückrunde vorbereiten. Zwar schmerzt der Abgang von Daniel Vogt, jedoch haben wir nun durch einige neue Spieler und Rückkehrer einen breiteren und tieferen Kader, was uns in der Hinrunde auch vor Probleme gestellt hat. Sie haben nun auch die Zeit sich in der Mannschaft einzufügen.

FuPa: Du hast bereits für den TSV Wulfsdorf in der Bremenliga (5. Liga) gespielt. Du bist dann über den TSV Pattensen beim SV Höxter gelandet. Wie kam es zu diesem Schritt?

Ferranti: Ich bin in Bremerhaven großgeworden und dann zum Studium nach Hannover gezogen, wo ich für den TSV Pattensen gespielt habe. Während der Zeit habe ich meine jetzige Verlobte kennengelernt, die aus dem Kreis Höxter stammt. Mit ihr bin ich dann hierhergezogen. Letzte Saison habe ich gesehen, dass der SV Höxter in der Landesliga spielt. Daraufhin habe ich den Verein kontaktiert und mein Interesse bekundet dort aktiv zu spielen, welches ja erfolgreich war.

FuPa: Und wie gefällt es dir ein paar Kilometer weiter südlich an der Weser?

Ferranti: Ich kann durchaus sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Ich kenne die Weser ja nun schon sehr gut. Aber auch die Landschaft finde ich sehr schön. Ebenfalls das Umfeld des Vereins. Es ist sehr kameradschaftlich und erfährt eine gute Unterstützung innerhalb der Mannschaft und auch vom Vorstand.

FuPa: Hast du deinen Spitznamen „Ferrari“ eigentlich erst in Höxter bekommen? Wie ist es dazu gekommen?

Ferranti: Ich habe damals neben dem Fußball noch Inline Hockey in Bremerhaven gespielt und war dort auch in der Landesauswahl Niedersachsen, da es in Bremerhaven den einzigen Hockeyclub in Bremen gibt. Während des Auswahltrainings und verschiedener Übungen waren die Trainer begeistert von meiner Schnelligkeit am Boden trotz meiner Körpergröße. Seitdem habe ich diesen Spitznamen, der sich dann auch in Hannover im Studium sowie beim TSV Pattensen, als auch hier beim SV Höxter durchgesetzt hat.

FuPa: Gib uns zum Abschluss bitte noch einen Einblick in deine Zukunftspläne.

Ferranti: Ich habe im März meine Abschlussprüfung, mein Referendariat endet dann Ende April, sodass ich ab Mai oder zum neuen Schuljahr, versuchen werde eine Stelle vor Ort zu bekommen. Daher ist meine Zukunft, sowohl sportlich, als auch privat, von der zukünftigen Arbeitsstelle abhängig. Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn beides im Kreis Höxter bleibt.

Aufrufe: 024.1.2017, 16:57 Uhr
Rene Wenzel / Foto: FuPa HxAutor