2024-04-16T09:15:35.043Z

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Ambitionierte Ziele: Der scheidende Trainer Michael Hutzler will mit Forchheim aufsteigen. F: Zink
Ambitionierte Ziele: Der scheidende Trainer Michael Hutzler will mit Forchheim aufsteigen. F: Zink

Hutzler startet in Forchheim in seine letzte Mission

Trainer hat vor dem Beginn der Restsaison seinen kompletten Kader zur Verfügung

Die ersten Tage des neuen Fußballjahres hatten es in sich beim Landesligisten aus Forchheim. Neben der Witterung sorgte der für Sommer beschlossene Trainerwechsel für Wirbel. Zudem musste sich der Tabellenzweite zudem mit den sportlichen Defiziten der Hinrunde auseinandersetzen. Mit dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Kleinrinderfeld soll sich beim Jahn alles auf ein Ziel konzentrieren: den Aufstieg.

"Ein gutes Gefühl", verspürt Michael Hutzler zum Abschluss der Vorbereitung, seiner letzten als Übungsleiter der SpVgg. Nach sieben Jahren wird der 47-Jährige zum Saisonende vom Forchheimer Ex-Profi Christian Springer abgelöst. Die Motivation für den zunächst enttäuschten, aber als Sportsmann schnell wieder gefassten Hutzler besteht darin, seine Mannschaft in der Bayernliga zu übergeben.

Die Generalprobe fand am Donnerstagabend auf Kunstrasen beim ASV Weisendorf statt. Auf kleinem Feld und mitunter vom böigen Wind gestört, traf der Jahn auf einen defensiv disziplinierten Kreisligisten. Die offensiven Lösungen der Forchheimer reichten in beiden Halbzeiten zu zwei Treffern aus. 4:0. "Meine größte Sorge war, dass sich einer verletzt. Das ist nicht passiert und mit dem spielerischen Auftritt bin ich auch zufrieden. Jeder hat seine Einsatzzeit bekommen", sagt Hutzler. Der Vergleich mit dem Team von Armin Appelt habe noch einmal die zentrale Erkenntnis der vergangenen Wochen gestärkt:

"Wir müssen im Angriff geduldig bleiben, bis wir eine Lücke in den gegnerischen Verbund gespielt haben. Bei Ballverlusten wollen wir sofort ins Gegenpressing gehen." Konnten die Vorgaben in manchem Test nur von einer dünnen Besetzung einstudiert werden, steht Hutzler pünktlich zum Punktspielauftakt der komplette 18-köpfige Kader zur Verfügung. Dass in allen Mannschaftsteilen Konkurrenzkampf tobt, ist dem Trainer nur recht. Er erwartet, dass seine Härtefälle den Entscheidungen mit Ehrgeiz begegnen. Denn Chancen für den Sprung in die Startelf, die Hutzler nicht Stammformation nennen will, werde es genug geben. Zum Beispiel für Patrick Mai, der sich in der Innenverteidigung vor Schlussmann Marcus Kredel als verlässlicher Partner neben Sandro Gumbrecht präsentiert hat, aber seinen Platz nun vorerst für Dennis Weiler räumen muss. Der verlängerte Arm des Trainers hat sich nach auskurierter Schambeinentzündung rechtzeitig fit gemeldet. Der zum Außenverteidiger umgeschulte Dominik Zametzer avancierte zum ersten Kandidaten für eine Vertretung von Sebastian Schäferlein oder Tobias Eisgrub. Steffen Müller hat noch Trainingsrückstand.

Konkurrenz im Mittelfeld

Gesetzt gelten im 4-2-3-1 am ehesten in vorderster Front Senad Bajric und Adem Selmani. Dafür streiten sich David Mai und Felix Burkel als gelernte Stürmer auf den Flügeln mit den Platzhirschen Thomas Roas und Sven Wieczorek um die Positionen. In der Mittelfeldzentrale kommt aus dem Trio Maximilian Göbhardt, Maximilian Bauernschmitt und Andi Mönius ein Duo zum Zug. Winter-Neuzugang Richard Steiner drängt sich als zusätzliche Option auf. "Er ist bald soweit, hat wieder ein Tor gemacht und mit mehreren Nebenleuten harmoniert", erklärt sein Trainer.

Respektvoll spricht Michael Hutzler indes auch vom anstehenden Gegner. "Eine sehr gute Mannschaft mit individueller Klasse, die ganz sicher zu den besten fünf der Liga zählt", beschreibt er den fünftplatzierten TSV Kleinrinderfeld. Den unterfränkischen Ex-Bayernligisten zeichne neben dem Torriecher des alten Bekannten Peter Endres (10 Saisontore) die kämpferische Mentalität aus. "Im Hinspiel haben wir eine perfekte erste Hälfte gespielt und 2:0 geführt. Doch davon haben sie sich nicht beeindrucken lassen und uns am Ende eiskalt ausgekontert", erinnert sich der Forchheimer Coach an das 3:4 im Juli. Mit jener in der Vorbereitung erarbeiteten gefestigteren Struktur "soll uns das nicht mehr passieren", so Hutzler. "Wir haben unsere Hallo-Wach-Momente für diese Saison erlebt und wissen, dass wir in jedem Spiel viel richtig machen müssen, weil uns in dieser Landesliga sonst jeder Probleme bereiten kann."

Probleme bereiten könnte dem Jahn unterdessen wieder einmal die Witterung. Viel Nässe verdrängt der Platz am Wasserturm bekanntermaßen nicht. Klarheit erbringt wohl erst eine Begehung am heutigen Samstagvormittag. "Platzwart und Vorstand sind gewillt. Wenn es nicht mehr regnet, sollte es gehen. Wir möchten unbedingt loslegen. Das ganze Team ist seit Wochen auf diesen Termin fixiert, die Vorbereitung war auf diesen Punkt ausgelegt. Wir sind bereit", sagt Michael Hutzler — bereit für seine letzte Mission mit dem Jahn.

Aufrufe: 024.2.2017, 16:31 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor