2024-03-28T15:56:44.387Z

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MZ-Sportchef Heinz Gläser (links) und Karl Beck (Brauerei Bischofshof) bei der Pokalübergabe mit Franziska Hutter.  Foto: Lex
MZ-Sportchef Heinz Gläser (links) und Karl Beck (Brauerei Bischofshof) bei der Pokalübergabe mit Franziska Hutter. Foto: Lex

Hutter bringt den "Nordhang" zum Toben

19-Jährige wird bei der MZ-Sportlergala zur ostbayerischen Fußballerin des Jahres gewählt +++ Premiere für eine Frau

In Thenried geht es normalerweise etwas ruhiger zu. 400 Einwohner zählt der Ort nahe Bad Kötzting im Landkreis Cham. Doch wenn die Fußballerinnen des SV ein Heimspiel bestreiten, dann herrscht Volksfeststimmung im Bayerischen Wald. Dann feuern im Schnitt gut 300 Zuschauer lautstark ihre Kickerinnen an", deren Erfolgsserie weiter anhält und den Klub gar bis in die Bayernliga führte. Für die Tore ist dabei vor allem Franziska Hutter zuständig. Und die 19-Jährige macht das so gut, dass sie sich mittlerweile einen Namen gemacht hat in Ostbayern.

Am Donnerstagabend folgte dann die Krönung für Hutter. Bei der Sportlergala wurde sie als FuPa-Amaturfußballerin des Jahres ausgezeichnet. Die FuPa-Redaktion hatte im November des vergangenen Jahres eine ,,Elf des Jahres" zusammengestellt. Dann waren die User an der Reihe und stimmten ab für Ostbayerns Fußballer des Jahres 2014. Am Ende machte mit Hutter zum ersten Mal eine Fußballerin das Rennen. ,,Ich freue mich wahnsinnig über die Auszeichnung. Bei der Konkurrenz war ich schon überrascht, dass ich gewinnen konnte", verriet die Torjägerin. Dass die 19-Jährige während des Abstimmungszeitraums fleißig Unterstützer mobilisierte, zahlte sich aus. ,,Dank facebook und Co. wussten gleich alle Bescheid und alle haben brav für mich abgestimmt", erzählt Hutter.

Namhafte Amateurfußballer aus der Region, wie Philipp Sander vom ASV Burglengenfeld, Benjamin Karg von der U23 des SSV Jahn Regensburg oder Christoph Hegenbart von der SpVgg SV Weiden hatten das Nachsehen. ,,Das macht mich schon stolz, dass ich die hinter mir gelassen habe", freut sich Hutter.

Die Trefferquote der jungen Stürmerin kann sich sehen lassen. In der vergangenen Saison traf sie in 22 Spielen 22 mal und auch in dieser Spielzeit war sie in zehn Partien schon sechs Mal erfolgreich. Hutter tritt immer mehr in die Fußstapfen ihrer Stürmerkollegin Ramona Heindl, die in Thenried nahezu Heldenstatus genießt und in ihrer Karriere schon über 1000 Tore erzielt hat für den Klub.

,,Ramona ist mein großes Vorbild. Was sie für den Verein geleistet hat, ist schon beeindruckend", schwärmt Hutter von der 42-Jährigen, die immer noch nicht genug hat vom Toreschießen. Im vergangenen Jahr zählte Heindl zu den Nominierten. Da jubelte mit Dominik Forster aber ein Weidener. Jetzt haben die Thenrieder aber endlich die begehrte Trophäe ergattert. ,,Da muss ich mich aber vor allem bei Ramona bedanken", sagt Hutter, die sich von ihrer Teamkollegin viel abgeschaut hat. Doch die Fußballerin belibt trotz ihres Erfolgs recht bescheiden. In der Bayernliga haben sich die Thenrieder mittlerweile etabliert. Nach höherem streben Hutter und Co. aber derzeit noch nicht. ,,Aktuell sind wir Fünfter und das passt so auch ganz gut", bringt es Hutter auf den Punkt.

Während der Winterpause ist wieder Ruhe eingekehrt am ,,Nordhang" in Thenried. Das wird bald aber wieder anders aussehen. Am 28. März kommt Greuther Fürth zum ersten Heimspiel im neuen Jahr. Dann kann sie steigen - die nächste Thenrieder Fußballparty.

Aufrufe: 030.1.2015, 18:45 Uhr
Felix KronawitterAutor