Husarenritt der Woschnitza-Bubis

Neben 1817 und Bodenheim qualifizierten sich in Gruppe eins SV Gonsenheim (Oberliga) und Croatia Mainz (B-Klasse Ost), in Gruppe drei Fontana Finthen (Bezirksliga) und TuS Marienborn II (B-Klasse Ost) sowie als die beiden besten Gruppendritten Türkgücü Mainz und TSV Wackernheim (beide A-Klasse) für die Zwischenrunde.

1817-Coach Sven Woschnitza war nach dem Husarenstreich seiner Jungs bester Dinge. ,,Wir sind aus Versehen Erster geworden", scherzte der 48-Jährige, der zu den erfolgreichsten Protagonisten des Turniers in den vergangenen Jahrzehnten zählt. Als die 17er vor elf Jahren (als Kreisligist) das Turnier gewannen, war es auch Woschnitza, der auf der Kommandobrücke saß. Nach AZ-Informationen trugen die 17er die gleichen Trikots wie damals. Und mit dem inzwischen 30 Jahre alten Christian Stieg lief gar noch einer der damaligen Turniersieger auf. Bei den übrigen Kickern handelte es sich um blutjunge Burschen, laut Woschnitza ,,alle 18 oder 19".

Diese erfolgshungrigen Bubis überrollten die Mommenheimer Rumpfmannschaft mit 5:0, das gleiche Ergebnis gab es gegen Barbaros II. ,,Da war unsere Dominanz so groß, dass Barbaros keine Emotionen und keine Gegenwehr mehr gezeigt hat", freute sich Woschnitza. ,,Die wollten am Ende nicht wirklich mehr - es hätte 8:0 oder 10:0 ausgehen können." Beim 3:0 gegen Fiam lief es lange holprig für den MTV. ,,Aber im richtigen Augenblick haben wir Überzahl geschaffen und unwahrscheinlich viele Dinge richtig gemacht", so Woschnitza. ,,Mit einer enormen Ruhe haben wir den Ball ins Tor gebracht, nach dem 1:0 war der Bann gebrochen und wir waren nicht mehr aufzuhalten." Dreifacher Torschütze: Till Krönung.

Die Krönung schlechthin war allerdings das 5:3 gegen die Bodenheimer, nach 0:2-Rückstand. ,,Das war schon richtig gut", schwärmte ,,Wosch". ,,Außer von Norman Loos war bei den Bodenheimern überhaupt kein Widerstand mehr zu sehen nach dem 2:2." MTV-Torschützen Semih Gök, Timur Gök, Erik Vachikjan, dazu traf der überragende Stieg, der den 17ern dank seiner Klasse und Routine extrem weiterhilft, doppelt. ,,Meine Jungs haben alles gut umgesetzt", resümierte Woschnitza. ,,Sie haben viel Siegeswillen gezeigt. Dass wir in der B-Klasse an vorletzter Stelle stehen, ist fast gar nicht zu glauben."

Weit entfernt von solchen Gala-Auftritten waren die Mommenheimer, die mit einer echten Notelf aufgelaufen waren. ,,Kurzfristig hatten bei uns viele Spieler keine Zeit oder Lust", klagte TSV-Coach Matthias Strasburger. Mit Patrick Martens und Timo Liebisch waren nur zwei Stammkräfte dabei, dazu hütete mit Julian Martens ein Feldspieler den Kasten. ,,Dennoch wäre mehr drin gewesen - aber gegen Ende hat uns die Luft gefehlt", so Strasburger. ,,Dass die Bande nicht mehr da ist, ist vielleicht ganz gut. So war die Atmosphäre nicht so hitzig, der Spaß stand im Vordergrund." Nur dass das Grätschen nicht konsequent unterbunden worden sei, das störte Strasburger.

In Gruppe eins, wo der als Nachrücker nominierte TSV Ebersheim doch nicht antrat und so alle Partien kampflos verlor, dominierte Oberligist SV Gonsenheim klar, während sich in Gruppe drei die Finther trotz einer Pleite im Prestigefight gegen Wackernheim den Staffelsieg sicherten.

An diesem Montag (18 bis 22.12 Uhr) spielt die Gruppe vier mit den Landesligisten TuS Marienborn und TSG Hechtsheim, den A-Klassen-Kickern des SV Italclub, dem SV Bretzenheim aus der B-Klasse sowie den C-Klassenteams 1817 Mainz II, FSC Ingelheim und Türkgücü Mainz II.

Die ersten vier Teams schaffen den Sprung in die Zwischenrunde. (MH)