2024-04-23T06:39:20.694Z

Halle
So sehen Sieger aus! Umringt von Bürgermeister Bernd Clemens, dem ersten Vorsitzenden des FC Möllmicke, Ralf Butzkamm, und dem Vorsitzenden des Gemeindesportverbandes, Lambert Stoll (von rechts) bejubeln die Hünsborner Spieler ihren Triumph. Foto: leem
So sehen Sieger aus! Umringt von Bürgermeister Bernd Clemens, dem ersten Vorsitzenden des FC Möllmicke, Ralf Butzkamm, und dem Vorsitzenden des Gemeindesportverbandes, Lambert Stoll (von rechts) bejubeln die Hünsborner Spieler ihren Triumph. Foto: leem

Hünsborn Nummer eins in der Gemeinde Wenden

Landesligist gewinnt Gemeindepokalturnier - 610 Zuschauer sorgen für prächtige Stimmung

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Minusgrade, jede Menge Schnee, Straßenglätte und ein intensives Wintersportprogramm im Fernsehen – es ließen sich viele Gründe für einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa anführen. Doch das ist nicht jedermanns Sache.

So oder ähnlich müssen die 1120 Fußballfreunde gedacht haben, die am Wochenende das Gemeindepokalturnier in Wenden besucht haben. 510 waren es am Samstag, 610 am Sonntag. Unglaublich. Und während draußen das Thermometer minus 5 Grad anzeigte, kletterte drinnen die Stimmung sprunghaft auf den Siedepunkt.

Es war jener Zeitpunkt, als RW Hünsborn im Finale groß auftrumpfte und den FC Altenhof mit 8:3 entzauberte. Julian Arns (2), Jens Schlemper (2), Jan-Peter Stein, Daniel Jung, Jonathan Knott und Jens Becker hatten bei Gegentreffern von Jens Solbach, Nico Dreisbach und Tobias Stevens ins Schwarze getroffen und so einen Triumph sichergestellt, an den nur die kühnsten Optimisten gedacht hatten.

Denn: RWH war eineinhalb Tage lang hinter den Erwartungen geblieben und plötzlich im Endspiel explodiert. ,,Wichtig ist, dass wir unser bestes Spiel im Finale gezeigt haben“, kommentierte Marius Schneider, der Sportliche Leiter. ,,Wir haben uns gegen tolle Altenhofer toll gesteigert. Dass wir das Finale klar gewinnen würden, hätte ich nicht gedacht“, ergänzte Trainer Andreas Waffenschmidt.

Noch im Halbfinale hatten die Rot-Weißen große Mühe, um den VSV Wenden mit 3:2-Toren zu besiegen, während der FC Altenhof den SV Ottfingen klar mit 9:4 schlug. Der VSV, der spätere Turnierdritte, und der SVO, der spätere Turniervierte, waren eigentlich die Überraschungsteams des Turniers, doch für den ganz großen Wurf reichte die Kraft nicht.


,,Die vier besten Mannschaften waren im Halbfinale. Bei dieser Leistungsdichte kann jeder jeden schlagen“, meinte Marco Grisse, Trainer des FC Altenhof, der sich mit seinem Team den Offensiv-Cup (32 Tore) sicherte.

Neben Pokal und Geldprämie darf sich RW Hünsborn nun auf die Ausrichtung des Masters, das am 5. Februar in Wenden stattfindet, freuen. ,,Ich hoffe, dass sie mir etwas von der Kohle abgeben“, lächelte Waffenschmidt, der nun ein für jenen Termin vereinbartes Testspiel gegen den TuS Deutz absagen muss.

Jubel hier, Jammer dort. So musste der FSV Gerlingen den zweitägigen Sportausflug teuer bezahlen. Beim 5:4-Vorrundensieg über RW Hünsborn zog sich Steffen Scheppe eine Verletzung im rechten Knie zu und musste sich im Jung-Stilling- Krankenhaus behandeln lassen. ,,Ich hoffe, dass nichts Schlimmes passiert ist“, sagte Trainer Paul-Heinz Brüser. Die erste Untersuchung in Siegen blieb jedoch ohne genaue Diagnose. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird folgen. ,,Wenn nichts gerissen ist, werde ich wohl drei, vier Wochen ausfallen“, erklärte Scheppe. Die zweite Hiobsbotschaft: Tim Weber hat sich einer Schulter-Operation unterzogen und fällt ebenfalls lange aus. ,,Er wird in der Rückrunde nicht mehr spielen“, meinte Paul-Heinz Brüser.

Pausieren muss in den nächsten Tagen auch Andreas Mayer von RW Hünsborn. Der Abwehrspieler sah im Zwischenrundenspiel gegen FC Möllmicke (8:2) die Rote Karte. Grund: Mayer soll vor Ablauf seiner Zeitstrafe das Spielfeld betreten haben.

Kurios: Schiedsrichter Christian Buschmann (RW Lennestadt) handelte erst auf ,,Anweisung“ seiner Kollegin Regina Heim (SF Biggetal), die in der zweiten Reihe der Zuschauerränge saß. Mayer sah also Rot von der Tribüne. Auch das gibt’s. Und unter den Beobachtern erinnerten sich plötzlich viele an den Hünsborner Schiri- Skandal im Pokalspiel gegen die SpVg Olpe. Wie hatte Marco Cremer, Vorsitzender des Kreisschiedsrichter- Ausschusses, damals noch gemeint: ,,Wir werden uns zu wehren wissen.“ Spätestens als Heim dem Ottfinger Oliver Lips im Halbfinale gegen den FC Altenhof Rot wegen Meckerns zeigte, tendierten die Sympathiewerte der sympathischen Schiedsrichterin gegen Null. Klar ist, dass das hochkarätigste Turnier im Kreis Olpe einen leistungsstärkeren Schiedsrichter verdient hätte.

Positive Schlagzeilen schrieb dagegen der FC Möllmicke auf und neben dem Spielfeld. Der A-Kreisligist schaltete in der Vorrunde den SV Rothemühle – er wurde Tabellenletzter - aus und qualifizierte sich für die Zwischenrunde. So flott die Mannschaft auf dem Parkett auftrat, so überzeugend funktionierte der Service rundherum. ,,Das war sehr viel Arbeit“, resümierte Ralf Butzkamm, der erste Vorsitzende des ausrichtenden Klubs. 90 tatkräftige Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Lesenswerte Informationen lieferte das 74-seitige Hochglanzheft, das der FC Möllmicke in einer Auflage von 1000 Stück kostenlos anbot. Kleiner unerfreulicher Aspekt: Der Ausrichter musste 1100 Euro Benutzungsgebühr, inklusive Reinigung, an die Gemeinde Wenden zahlen. Ist das wirklich notwendig?


Aufrufe: 015.1.2017, 21:10 Uhr
Werner LeemreizeAutor