2024-04-19T07:32:36.736Z

Team Rückblick
Ivica Aman ist gemeinsam mit Bruder Josip die Lebensversicherung der "Postler". F: Enzesberger
Ivica Aman ist gemeinsam mit Bruder Josip die Lebensversicherung der "Postler". F: Enzesberger

Huber: »Das Gesamtgefüge bei uns passt einfach«

SG Post Kagers spielt bislang eine herausragende Saison und schielt auf erstmaligen Bezirksligaaufstieg

Im Jahr 2000 haben sich der SV Kagers und der FC Post Straubing zur SG Post Kagers zusammengeschlossen. 17 Jahre später steht der Verein, der übrigens vor allem im Nachwuchsbereich hervorragende Arbeit leistet, nun vor dem größten Erfolg seiner Geschichte. Als Tabellenzweiter haben die Gäubodenstädter in ihrem dritten Kreisligajahr beste Aussichten auf den Bezirksligaaufstieg. Diese Entwicklung war allerdings nicht unbedingt abzusehen, da die SG in den vergangenen beiden Spielzeiten immer gegen den Klassenerhalt kämpfen musste.

"Unsere Zielsetzung war, eine Saison ohne Abstiegssorgen zu spielen und einmal nicht bis zum Schluss kämpfen zu müssen. Das ist uns in der Tat ganz gut gelungen. Dass wir so weit vorne stehen, hätten wir nicht gedacht", berichtet Chefanweiser Gerry Huber, der bereits seit 2011 das Zepter bei seinem Heimatverein schwingt und zuvor schon den RSV Ittling, den FC Wallersdorf und den TSV Straubing coachte. Über weite Strecken der Saison führten Groß, Kemmer, Sipmeier und Co. das Feld des Straubinger Kreisoberhauses an. Zur Winterpause steht man mit 38 Punkten nun auf Rang zwei, nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter FC Dingolfing. Dieser Erfolg kommt aber nicht von ungefähr, denn im Vergleich zur letzten Spielzeit, als man die ersten sieben Partien allesamt verloren hatte, hat die Mannschaft in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorne gemacht. "Entscheidend war aus meiner Sicht, dass die Jungs immer nur einzeln in den Urlaub gefahren sind. Zu Beginn der vergangenen Saison waren teilweise zehn Spieler weg. Die letzte Sommervorbereitung war jedoch super, jeder Spieler war topmotiviert. Dadurch hatten wir einen guten Start und gerade das erste Spiel mit dem Sieg in der letzten Minute gegen Auerbach hat uns einen richtigen Schub gegeben", erklärt der ehemalige Klassekeeper, der in seiner Laufbahn unter anderem bei so namhaften Vereinen wie dem TSV Straubing, der SG Post/Süd Regensburg und dem ASV Cham zwischen den Pfosten stand und von 2011 bis 2013 als Torwarttrainer bei Jahn Regensburg fungierte. Das Prunkstück der SG ist dabei - anders als man es von einem ehemaligen Torhüter vielleicht gewohnt sein könnte - allerdings nicht die Defensive, sondern die Offensive um die Gebrüder Josip und Ivica Aman. Letzterer führt mit 20 Treffern die ligaweite Torschützenliste an und hat somit entscheidenden Anteil daran, dass man mit 51 Treffern den besten Angriff der Liga stellt. Dennoch haben die beiden Kroaten laut Huber keine Ausnahmestellung im Team. "Sie herauszuheben, wäre unfair gegenüber den anderen, denn die gesamte Mannschaft arbeitet sehr gut und davon profitieren Ivica und Josip natürlich. Nico Reumann zum Beispiel hat sich super eingefügt und ist mittlerweile ein echter Leistungsträger. Ich persönlich finde aber nicht, dass wir so abhängig von den beiden sind. Das Gesamtgefüge bei uns passt einfach", so Huber.

Huber: »Wir wollen natürlich aufsteigen, sowohl die Mannschaft als auch ich selber. Für den ganzen Verein wäre das eine unglaubliche Geschichte.«

Beim Frühjahrsrundenauftakt am kommenden Sonntag in Mengkofen wird Ivica Aman, der zudem weite Teile der Vorbereitung wegen einer Knöchelverletzung verpasste, allerdings auf Grund einer roten Karte aus dem letzten Spiel 2016 fehlen. Insgesamt wissen die "Postler" vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres noch nicht wirklich, wo sie stehen. Zu Beginn der Vorbereitung kassierte man eine deftige 1:11-Klatsche gegen den Bayernligisten DJK Vilzing. "Die Vorbereitung ist nicht gut gelaufen. Wir hatten viele Verletzungen und daher eine geringe Trainingsbeteiligung, weshalb auch die Ergebnisse nicht gestimmt haben. Daher sind wir auch froh, wenn es jetzt endlich los geht und hoffen auf den größtmöglichen Erfolg", sagt Gerry Huber. Personell hat sich bei der SG im Winter einiges getan. Den Abgang von Pepe Warminski zur SpVgg Hankofen-Hailing sollen Rückkehrer Robert Schinnerl (TSV Bogen) sowie der Kroate Andreas Berovic kompensieren. "Ivica und Josip Aman haben den Kontakt zu Andreas hergestellt. Er ist ein echter Allrounder und hat in der Vorbereitung alle Positionen bekleidet. Robert ist einfach ein echter Postler und wird uns nochmal einen echten Schub geben", ist Huber überzeugt. Mit den drei Auswärtsspielen bei den Kellerkindern Mengkofen, Neßlbach und Haidlfing haben die Straubinger ein lösbares Auftaktprogramm vor sich, in dem die Grundlagen für einen erfolgreichen Saisonendspurt gelegt werden sollen. "Wir wollen natürlich aufsteigen, sowohl die Mannschaft als auch ich selber. Für den ganzen Verein wäre das eine unglaubliche Geschichte. Jeder wünscht sich den Aufstieg. Um ganz vorne zu landen braucht es aber einfach auch das nötige Quäntchen Glück. In jedem Fall wollen wir aber vorne dabei bleiben. Das wird schwierig, liegt aber auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Wir haben jetzt in der Winterpause bereits genauso viele Punkte wie am Ende der letzten beiden Spielzeiten. Daher können wir nach der Saison mit dem Geleisteten in jedem Fall zufrieden sein. Mal schauen, was letztlich rausspringt", orakelt Huber, der sich mit dem Verein in den nächsten Wochen über eine Verlängerung der Zusammenarbeit unterhalten will.


Die Fieberkurve der SG Post Kagers in dieser Saison:

Aufrufe: 023.3.2017, 11:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor