"Ein Punkt wäre für uns aber auch schon ein Erfolg", sagt SVB-Trainer Dennis Lindemann. Natürlich würde er lieber drei mitnehmen. Besonders wichtig sei es aber, in erster Linie in der nächsten Woche die Hausaufgabe daheim gegen den Uedemer SV zu erledigen. "Denn dann hätten wir am letzten Spieltag bei Olympia Bocholt ein Endspiel. Entscheidend wird sein, dass wir es selbst in der Hand haben", sagt der Bislicher Coach.
Dabei versichert Dennis Lindemann, dass weniger der Abstiegskampf als vielmehr die personellen Sorgen und ständigen Umstellungen der Mannschaft bei ihm mehr an den Nerven zerren würden. In den vergangenen Tagen musste er das Training krankheitsbedingt seinem Co-Trainer Tobias Engels überlassen. "Vielleicht war das ganz gut so. Ich konnte etwas Kraft tanken und Abstand gewinnen", meint Lindemann, auf den am Montag erneut einige personelle Fragezeichen zukommen. Die Einsätze von Marc Ressel, Sabri Bulut und Ertug Cosgun sind allesamt fraglich. "Ich kann wirklich noch nicht sagen, bei wem es reichen wird. Die Leute wollen und gehen zum Arzt. Aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht."
An der Personalfront weitaus weniger Sorgen hat HSV-Trainer Jörg Gonschior vor dem Nachbarschaftsduell. Im Gegensatz zum letzten Auftritt, dem 0:2 bei der SV Friedrichsfeld, steht ein Trio wieder zur Verfügung, das eigentlich zum Stammpersonal gehört. Peter Hütten war zuletzt verhindert, Raik Wittig stößt nach einer Schonphase für seinen Rücken dazu und Julian Weirather steht nach seiner Hochzeit letzte Woche ebenfalls wieder zur Verfügung. "Die Situation, mit einem Sieg praktisch den Klassenerhalt perfekt zu machen, hatten wir bereits vor der Partie in Friedrichsfeld. Dort hat die Mannschaft nicht schlecht gespielt", sagt Gonschior. Für den HSV sei es das Wichtigste, den SV Bislich auf Distanz zu halten, was auch mit einem Remis gelänge. "Trotzdem sollten wir so langsam einmal zusehen, den letzten nötigen Sieg einzufahren."
Wie eigentlich immer warnt der HSV-Coach vor hoch kochenden Emotionen und übertriebener Härte in einem Lokalduell. "In diesen Spielen haben wir selten gut ausgesehen. Ich hoffe, dass wir mit elf Leuten vom Platz gehen und auch in Stresssituationen kühlen Kopf bewahren." Dass er die Bislicher bei ihren letzten beiden Auftritten beobachtet hat, zeigt, wie wichtig Jörg Gonschior diese Partie nimmt. "Bislich ist eine Mannschaft mit viel Potenzial. Allerdings weiß man ja nie genau, wer bei ihnen aufläuft." In diesem Punkt geht es seinem Pendant Dennis Lindemann aber kaum besser.