HSV verpasst Überraschung gegen den Spitzenreiter knapp

"Das Resultat ist gegen diese Mannschaft nicht so schlecht. Mit ein bisschen Glück wäre auch mehr drin gewesen", sagte der Hamminkelner Co-Trainer Jonas Kinder, der den erkrankten Jörg Gonschior an der Seitenlinie vertrat. 60 Minuten hatte es für den sehr engagierten Gastgeber nach einem Erfolgserlebnis ausgesehen. Letztlich musste er dem hohen Aufwand, den er vor allem in der ersten Hälfte betrieben hatte, aber Tribut zollen.

Eingestellt und aufgestellt wurd der Gastgeber vor dem Spiel noch von Jörg Gonschior, der jedoch vor dem Abpfiff gesundheitlich bedingt wieder verschwand. Seine Akteure hatten die Ansprache anscheinend gut aufgenommen. Denn in der ersten Hälfte war von den Gästen nicht viel zu sehen. Die beste Offensive der Liga blieb bis auf wenige Ausnahmen blass, weil der HSV defensiv sicher stand. Einzig in der 26. Minute wurde Keeper Sascha Tünte von Nils Carstensen ernsthaft geprüft. "Im ersten Durchgang haben wir es sehr gut gemacht. Wir sind viel gelaufen", sagte Kinder.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern zunächst ein ähnliches Bild. Den Gästen fehlte es an Durchschlagskraft. Der HSV-Angriff hingegen präsentierte sich eiskalt. In der 59. Minute traf Tim Lamsat zur Führung. Sein strammer Schuss aus 15 Metern landete unhaltbar für den Gäste-Keeper im rechten oberen Torwinkel.

Der sehenswerte Treffer sorgte allerdings für einen Bruch im Hamminkelner Spiel, das fortan von vielen kleinen Fehlern geprägt war. Das lag nicht zuletzt an dem nun stärker werdenden Gegner, der den Druck stetig erhöhte. So war der Treffer zum 1:1-Ausgleich durch Königshardts Torjäger Daniele Kowalski (70.) eine Konsequenz aus der mittlerweile drückenden Überlegenheit des Spitzenreiters. "Wir hatten keinen Zugriff mehr auf das Spiel und haben dem Gegner zu viel Platz gelassen", sagte Kinder, dessen Schützlinge sichtlich erschöpft waren.

Das 2:1 durch Kowalski in der 80. Minute resultierte aus einem Fehler des zuvor gut agierenden Hendrik Diepmans. Die letzten Angriffsversuche der Hamminkelner unterbanden die Gäste mit Foulspielen. So auch David Reuschenbach, der HSV-Kicker Tom Wirtz in der Nachspielzeit mit einem Ellenbogenschlag ins Gesicht stoppte und die Rote Karte sah. "Das war grob unsportlich", sagte Kinder.

Hamminkelner SV: Tünte - Hollenberg, Hütten, Wittig, Sweers (30. Lamsat), Diepmans, Egeling, Klump (72. Borgmann), Wirtz, Müller (84. Kehr), Krause.