2024-04-24T13:20:38.835Z

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Am 10. Juni 2002 berichtete die Ð? unter der Überschrift ?Vorspiel in neuer Atmosphäre hemmt Oldenburger?. Auf dem Bild links grätscht Oldenburgs Carsten Imort. Rechts: Das VfB-Trainergespann Wolfgang Steinbach (rechts) und Franz Gerber guckt skeptisch. Ulf Middendorf
Am 10. Juni 2002 berichtete die Ð? unter der Überschrift ?Vorspiel in neuer Atmosphäre hemmt Oldenburger?. Auf dem Bild links grätscht Oldenburgs Carsten Imort. Rechts: Das VfB-Trainergespann Wolfgang Steinbach (rechts) und Franz Gerber guckt skeptisch. Ulf Middendorf

HSV-Reserve war eine Nummer zu groß

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Die Fans haben alles gegeben. Rund 2500 Zuschauer begleiteten den VfB Oldenburg nach Hamburg in die neue WM-Arena. Doch im weiten Rund kamen ...
sie sich am Ende im wahrsten Sinne verloren vor. "Ich erinnere mich gut an die tolle Unterstützung aus dem Fanblock, aber der Rest des Stadions war leer", blickt Trainer Wolfgang Steinbach auf die Partie vor 8130 Zuschauern zurück. Am 8. Juni 2002 war für die Oldenburger ohnehin alles eine Nummer zu groß: Nach dem 0:0 im Hinspiel unterlagen sie in der Regionalliga-Relegation den "Amateuren" des HSV deutlich mit 2:5.

Trotz einiger Relegationen in späteren Jahren zumeist bedingt durch die unzähligen Ligareformen im Amateurfußball war es das bislang letzte Mal, dass der VfB an die Tür zur Drittklassigkeit klopfte. Ging es damals um den Aufstieg in die Regionalliga, hoffen die Oldenburger in diesem Jahr auf den Sprung in die 2008 gegründete 3. Liga. Auch nach dem 1:2 gegen den VfL Wolfsburg II am vergangenen Sonntag kann der Regionalliga-Zweite noch immer aus eigener Kraft Meister werden. Da der jedoch nicht automatisch aufsteigt, führt der Weg erneut über zwei Entscheidungsspiele. Zunächst geben aber die beiden Partien an diesem Freitag (19.30 Uhr) beim BV Cloppenburg und kommenden Dienstag (18.15 Uhr, Marschwegstadion) gegen VFV Hildesheim Aufschluss, ob die Blau-Weißen weiter vom Aufstieg träumen können.

"Der VfB hat eine tolle Entwicklung hinter sich, Trainer Dietmar Hirsch leistet hervorragende Arbeit", lobt Steinbach seinen Kollegen. Aus eigener Erfahrung weiß er aber auch um die Gefahren in den K.o.-Duellen: "Hochmotiviert sind alle, aber man darf auf keinen Fall überdrehen."

Vor 14 Jahren hatte sich Steinbach mit seinem Team im Marschwegstadion zunächst ein 0:0 erkämpft, das auf einen Erfolg in Hamburg hoffen ließ. "Doch wir haben uns dort das Leben selbst schwer gemacht", berichtet der 61-Jährige, der zurzeit den Bezirksligisten BV Essen (Kreis Cloppenburg) trainiert: "Wir sind durch Fehler in Rückstand geraten, der HSV hat uns dann ausgekontert."

Schuld an den frühen Gegentoren war vor allem Marinus Bester. "Ich glaube, zwei Stück habe ich selbst gemacht", sagt der ehemalige HSV-Stürmer im Gespräch mit der NWZ. Bester, heute 47, war in den 1990er-Jahren Profi bei Werder Bremen und gewann mit dem Club den DFB-Pokal und den Europapokal der Pokalsieger.

Trotz seiner großen Erfolge ist die Relegation gegen Oldenburg bei ihm noch sehr präsent. "Ich kam aus Lüneburg zum HSV und sollte dafür sorgen, dass die zweite Mannschaft in die Regionalliga aufsteigt", erzählt er lebhaft. Gesagt, getan. Seine Profi-Erfahrung brachte Bester ein, und die Oldenburger Abwehr fand kein Mittel gegen den 1,93 Meter großen Angreifer im Zentrum. Mit Gegenspieler Marco Gruszka, der kurz darauf zum HSV-Rivalen FC St. Pauli wechselte, lieferte er sich besonders intensive Duelle: "Wir haben beide gut hingelangt."

Dass der Meister überhaupt in die Relegation muss, behagt Bester allerdings gar nicht. "Das ist eine Zumutung. Beim Verlierer wird die Arbeit einer ganzen Saison zunichte gemacht", kritisiert der Ex-Profi, der als "Talent-Begleiter" noch immer für die Hamburger tätig ist. Den VfB, aktuell Ligakonkurrent des HSV II, bezeichnet er als bestes Team der Nord-Staffel: "Ich drücke die Daumen für den Aufstieg."

Doch davor haben die Statuten wie schon 2002 die Relegation gesetzt. Und die Fans aus Oldenburg müssten im Fall des Falles weiter reisen als vor 14 Jahren: zum Bayern-Vertreter nach Regensburg oder Burghausen.

Aufrufe: 013.4.2016, 08:00 Uhr
Oliver BlochAutor