2024-05-02T16:12:49.858Z

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HSV feiert den ersten Sieg in der Rückrunde

Bezirksligist Hamminkelner SV macht es sich beim 3:1-Erfolg gegen den SV Spellen unnötig schwer.

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Die Spannung hatte sich in der kalten Abendluft am Mühlenrott schon verflüchtigt in den letzten Minuten. Bezirksligist Hamminkelner SV spielte sich gegen die dezimierten und frustrierten Gäste des SV Spellen den Ball teils im Stehen zu.

Es war ein Warten auf den Schlusspfiff. Weil der HSV dabei wohl Zeit fand, sich auf den verdienten 3:1 (1:0)-Heimsieg innerlich vorzubereiten, fiel der Jubel kurz aus. Die Schreie der Spieler offenbarten dennoch eine tiefe Erleichterung über den ersten Sieg in der Rückrunde.

Die Hamminkelner atmeten durch, weil die ersten 80 Minuten anstrengender gewesen waren, als es die letzten zehn vermuten ließen. Und sie atmeten durch, weil sie mit dem Erfolg ein gefährliches Abrutschen im dichten Tabellen-Mittelfeld verhindert haben und nun sogar wieder auf dem vierten Platz stehen. Doch die Hausherren mussten im Duell mit Spellen wenige, aber durchaus bange Momente überstehen. Es war die kurze Phase nach dem 1:1-Ausgleich der Gäste in der 58. Minute. Mit der ersten Großchance hatte Sebastian Göhl einen Freistoß aus 17 Metern zentral vor dem Tor verwandelt. Der Ball schlug in Sascha Tüntes Torwartecke ein, doch Trainer Jörg Gonschior war vor allem über das Foul zuvor "richtig sauer". Jan-Christian Sweers hatte seinen Fuß zu hoch genommen, anstatt kurz vor dem Strafraum nur zu blocken. "Total unnötig", sagte der Coach, dessen Team in den Minuten nach dem Gegentor Ball um Ball und so die Linie verlor. Sascha Tünte musste deshalb gegen Talha Ören parieren (62.).

"Wir sind taktisch in alte Muster verfallen und haben uns das Leben selber schwergemacht", kritisierte Jörg Gonschior. Räume wurden geöffnet und das Spiel nach vorne verlangsamt - die Verunsicherung aus fünf sieglosen Spielen war zurück. "Das Spiel drohte, zu kippen. Deswegen war es wichtig, sofort zu treffen", sagte Gonschior. Raik Wittig nutzte bei seinem ersten Einsatz nach der Rotsperre einen Spellener Stellungsfehler eiskalt aus und brachte den HSV mit einem Flachschuss wieder in Führung (71.).

Alexander Höppner, der knapp links vorbei zielte (71.), und Julian Weirather, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde (74.), verpassten anschließend die Entscheidung. Sechs Minuten später drückte der nach seiner Verletzung zurückgekehrte Kapitän Weirather den Ball nach Wittig-Zuspiel jedoch über die Linie. Sein 3:1 war für Gonschior "eine Erlösung". Auch weil anschließend die Spellener Sila Bargmann (77.) und Roman Kiosze (82.) vom Schiedsrichter Heiner Portz jeweils zwei Gelb-Rote Karten wegen Meckerns sahen, brachte der HSV den Sieg problemlos nach Hause.

Bereits in der ersten Halbzeit hatten sich die Hamminkelner zumeist von ihrer guten, in den vergangenen Wochen versteckten Seite gezeigt: entschlossen und organisiert. Tom Wirtz traf nach Hendric Storms Pass und vorheriger Balleroberung durch Raik Wittig und Pascal Krause etwas glücklich zur frühen Führung (6.). Dafür hatte Wittig Pech, dass sein Pfostenschuss vom Hinterkopf des Gästetorhüters Hendrik Gockel nicht über die Linie sprang (37.). "Wir waren stabiler", stellte Gonschior fest. "Der Sieg ist wichtig für das Selbstvertrauen, auch wenn wir noch Luft nach oben haben."

Hamminkelner SV: Tünte - El Toufaili (73. Baydoun), Jörgens, Hütten, Hollenberg (70. Höppner), Sweers, Wirtz, Weirather (83. Müller), Storm, Krause, Wittig.

Aufrufe: 04.4.2015, 06:00 Uhr
RP / nipAutor