2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Der Olper Philipp Bredebach (links), in dieser Szene von gleich drei Spielern des TuS 05 Sinsen umringt, erzielte in Marl den „goldenen“ Treffer. Foto: leem
Der Olper Philipp Bredebach (links), in dieser Szene von gleich drei Spielern des TuS 05 Sinsen umringt, erzielte in Marl den „goldenen“ Treffer. Foto: leem

Bredebach lässt Olpe jubeln

Kreisstädter revanchieren sich für Hinspielpleite - Lennestadt verliert bei Torfestival

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TuS Nordvesta Sinsen - SpVg. Olpe 0:1

116 Kilometer hin, 116 Kilometer zurück. Für Westfalenligist SpVg Olpe hat sich die weiteste Fahrt in der aktuellen Meisterschaft gelohnt. Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg beim TuS 05 Sinsen revanchierten sich die Kreisstädter nicht nur für die 1:3-Hinspielniederlage, sondern fuhren zudem bereits den fünften Auswärtssieg ein. Das Tor des Tages erzielte Philipp Bredebach in der 41. Minute.

Sinsen – wer oder was ist Sinsen? Sinsen ist ein kleiner Stadtteil von Marl und zählt 4000 Einwohner. Die Stadt am Rande des Ruhrgebietes gehört zum Regierungsbezirk Münster. Der dort ansässige Klub, der TuS 05, ließ sich auf eigenem Wunsch vor dem laufenden Spieljahr von der Westfalenliga 1 in die Gruppe 2 versetzen. Die 116 Kilometer dorthin waren geprägt von Staus auf der A 45 vor der Lennetalbrücke und auf der A 43 vor dem Kreuz Recklinghausen – von einer vergnügungssteuerpflichtigen Anreise konnte also keine Rede sein. Aber der Ausflug erwies sich als Erfolgsstory, denn die Art und Weise wie die Elf vom Kreuzberg auf der Anlage in der Schulstraße auftrat, verdient Respekt und Anerkennung. Mit einer selten erlebten Disziplin, Konzentration und Geduld bestimmten die Olper vor elf Schlachtenbummern unter den 116 Augenzeugen das Geschehen. Klug und sicher in der Abwehr agierend lauerten sie auf schnelle und gefährliche Konter.

„Wir standen hinten sehr ordentlich und hätten Sinsen abschließen müssen“, lautete das Fazit von Trainer Marek Lesniak, der noch am Morgen vor dem Spiel die Absage von Julian Scheppe (Grippe) entgegennehmen und ohnehin auf Christian Griffel (Urlaub) verzichten musste. Doch die personellen Sorgen spielten keine Rolle, weil die Mannschaft auch ohne die beiden Stammkräfte funktionierte. Andreas Krolewski ersetzte Julian Scheppe, Thomas Rath spielte für Christian Griffel auf der rechten Verteidigerposition und David Ohm ersetzte Fabian Schulte, der auf der Auswechselbank geschont wurde, als Mittelstürmer. Die Maßnahmen wirkten.

Bezeichnend: Der TuS Sinsen, nach der Winterpause bis zum Olpe-Gastspiel bei zwei Siegen und zwei Unentschieden noch ungeschlagen war, kam lange nicht auf Touren und verzeichnete seine erste klare Chance nach 79 (!) Minuten, als Johannes Engel aus kurzer Distanz am Olper Schlussmann Christian Bölker scheiterte. Zu wenig! Olpe war in der 41. Minute nach einer herrlichen Kombination in Führung gegangen. Drei Stationen brauchte die Elf, um den Ball aus der Abwehr ins gegnerische Netz zu befördern. „Das war die beste Aktion in der gesamten Saison“, lobte Marek Lesniak. Den fußballerischen Augenschmaus rundeten David Ohm mit einer präzisen Flanke und Philipp Bredebach, der in der Mitte nur noch einschieben musste, ab. 1:0 in Sinsen.

Es hätte mehr sein können, doch David Ohm scheiterte völlig freistehend an TuS-Torwart Sven Jürgens (25.), während Thomas Ziegler nach einem Bredebach-Eckstoß den Kopfball knapp verzog (27.). Die Partie hätte zur Pause längst entschieden sein können. So aber setzten die Hausherren in den letzten zehn Minuten alles auf eine Karte erspielten sich gute Chancen, doch scheiterten sie ein ums andere Mal an Christian Bölker. „Er hat zehnmal besser gehalten als im Hinspiel“, urteilte Lesniak, der mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft nicht zufrieden war: „Das muss besser sitzen.“ Vielleicht schon nächsten Sonntag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Brackel.

Schiedsrichter: Andre Reinike - Zuschauer: 116
Tore: 0:1 Philipp Bredebach (41.)



FC Lennestadt 09 - Holzwickeder SC 3:5

aum zu glauben: Da erzielt Westfalenligist FC Lennestadt auf eigener Anlage gegen den Holzwickeder SC drei Treffer und muss am Ende trotzdem mit einer Pleite in die Kabine schleichen. 3:5 (1:1) lautete das Resultat, das im Lager der Gastgeber für ungläubiges Kopfschütteln sorgte. „Ärgerlich, sehr ärgerlich“, kommentierte FC-Trainer Jürgen Winkel die Niederlage, die nicht sein musste. Mit 1:0-, 2:1- und 3:2-Toren führte seine Elf gegen den Tabellenzweiten, hatte die Überraschung dicht vor Augen und gab in den letzten zwölf Minuten alles aus der Hand. Mirco Gohr (78. und 80.) sowie Sebastian Schmerbeck (90.) rissen beim Stand von 3:2 mit ihren Toren den FC Lennestadt aus allen Träumen.

„Wir spielen gut, nutzen aber die hundertprozentigen Chancen nicht aus“, resümierte der Coach, der seinen Spielern keinen Vorwurf machen wollte: „Sie hauen sich voll rein.“ Winkels Fazit: „Wir belohnen uns zu selten für die gute Leistung.“ Aber: Wie so oft in der laufenden Saison warfen den Club wieder kleine persönliche Fehler aus der Bahn, die die Gegner, in diesem Fall der Holzwickeder SC, eiskalt nutzen. Dabei hätten die Lennestädter schon zur Pause mit 3:1 führen können. Oder sie hätten auch eine Viertelstunde vor Schluss auf 4:2 erhöhen können. Hätte, könnte, wäre… „So ein Spiel darf man nicht verlieren“, meinte Jürgen Winkel.

Schiedsrichter: Felix Weller - Zuschauer: 218
Tore: 1:0 Marco Holterhoff (18.), 1:1 Sebastian Hahne (38.), 2:1 Florian Friedrichs (53.), 2:2 Dennis Schulze-Adler (66.), 3:2 Marvin Gouranis (73.), 3:3 Mirco Gohr (78.), 3:4 Mirco Gohr (80.), 3:5 Sebastian Schmerbeck (90.)



Aufrufe: 026.3.2017, 22:50 Uhr
Werner LeemreizeAutor