Holzheim marschiert, FV Wendelstein versinkt

An der Spitze thront unangefochten der FC Holzheim. Letzte Saison noch Vizemeister und in der Relegation gegen den FC Kalchreuth gescheitert, liegen die Oberpfälzer in dieser Spielzeit mit zehn Punkten Vorsprung in Front. Beeindruckend: Der Kreisliga-Spitzenreiter gewann 15 seiner 17 Spiele, lediglich am ersten Spieltag konnte der SV Lauterhofen dem FCH Paroli bieten und diesen mit 2:1 besiegen. Seitdem ist die Mannschaft von Trainer Vahan Yelegen unbezwungen. Nur der TV Hilpoltstein konnte der Holzheimer Bilanz am 15. Spieltag noch einen kleinen Makel hinzufügen.

Damals konnte der Tabellenachte dank einer furiosen Aufholjagd in Halbzeit zwei noch einen Zähler ergattern. Aber nicht nur 16 Begegnungen ohne Niederlage klingen beängstigend, auch 61 Tore in 17 Spielen sind imposant (3,6 Tore/Spiel). Alleine Ibrahim Topcu schoss davon 20 Treffer. Gemeinsam mit Wolfsteins Andreas Merchel führt dieser die Torjägerliste der Kreisliga Ost an. Sollte der Goalgetter dennoch einmal Ladehemmung haben, gibt es in Holzheim genügend andere, die in die Presche springen können. Neun Spieler reihten sich dort bisher in die interne Torjägerliste ein.

Auf Platz zwei folgt der TSV Greding. Der Turnsportverein hat bereits zehn Punkte Rückstand auf den Führenden. Hinter ihm tummeln sich der TSV Wolfstein (drei Punkte Rückstand auf Greding) und der SV Lauterhofen (sechs Zähler zurück), die sich ebenfalls Hoffnungen auf die Relegation machen dürfen. Aber auch der FC Deining, der ASV Neumarkt (beide sieben Punkte hinter dem Primus) und TSV Feucht (acht) dürfen sich noch Außenseiterchancen ausrechnen. Mit einer guten Rückrunde liegt der zweite Platz noch in Reichweite.

Vor allem der starke Aufsteiger aus Feucht macht von sich Reden - nicht nur sportlich mischt er oben mit, auch auf dem Transfermarkt trumpft der Turnsportverein auf. In der Winterpause lotsten die Verantwortlichen gleich drei Spieler vom Nachbarn und Ligakonkurrenten TSV Ochenbruck sowie Talal Bazzi (Dergahspor) und Thomas Vitzthum (BSC Woffenbach) an den Segersweg.

FVW in finanzieller und sportlicher Krise

Ganz andere Sorgen hat der FV 1923 Wendelstein: Letzte Saison noch Bezirksligist, versinkt der Traditionsverein nun in den Tiefen der Kreisliga Ost. Heilsbringer Ioan Pal, der den einst so erfolgreichen Bezirksoberligisten im Juni 2013 übernahm, warf bereits im Oktober das Handtuch an der Mozartstraße. Die Nachfolge von Pal trat Co-Trainer Haki Imeri an, doch auch ihm blieb der Erfolg verwehrt.

Den Tiefpunkt der Talfahrt hatte der FV Wendelstein aber bereits einen Monat früher erreicht. Im September erklärten FV-Präsident Gérard Monin und sein Schatzmeister Otto Löprich ihren Rückzug. Fast zwei Monate dauerte die Suche nach einem neuen Präsidium. Im November nahm die neugewählte Vorstandschaft um Präsident Mario Engelhard die Last des Neustarts beim mit zwei Millionen Euro in der Kreide stehenden Verein auf sich. Für den sportlich positiven Werdegang soll ab der Rückrunde der neue Fußball-Abteilungsleiter Rainer Bitterwolf sorgen. Der langjährige Kenner des FV Wendelstein trat die Nachfolge von Beate Ott an.

Elf Partien ohne Sieg

Trotz Tabellenplatz 18 hat der FV Wendelstein aber immer noch alle Chancen auf den Ligaerhalt. Denn egal ob Altdorf (12., 14 Punkte), Rasch (13., 12 Punkte), Berg (14. 12 Punkte) oder Haunstetten (15., 12 Punkte): Keines der abstiegsgefährdeten Teams konnte während der Vorrunde überzeugen - neben Wendelstein am wenigsten die DJK-SV Berg. Diese konnte ihre elf Spiele andauernde Sieglos-Serie erst am letzten Spieltag der Hinrunde doch noch bezwingen. Gegen den TSV Wolfstein reichte ein Tor von Henrik Bauer zum dritten Saisonsieg. Treffer gab es allgemein nicht viele auf Seiten der DJK-SV - 22 in 16 Begegnungen. Nur der FC Haunstetten netzte mit 20 Toren seltener ein.

Doch wenn man nicht gerade Anhänger des FC Haunstetten oder der DJK-SV Berg ist, dann kam man als Fan der Kreisliga Ost auch auf seine Torkosten. Insgesamt 514 Treffer erzielten die Offensivreihen der Liga in 135 Partien. Den höchsten Erfolg erzielte der TSV Meckenhausen im Duell mit dem Tabellennachbarn TSV Ochenbruck (8:2). Die meisten Toren fielen im Match zwischen Berg und Holzheim. Die Partie endete 4:7 für den Ligakönig.