Holstein wehrhaft in der Höhle der Löwen

Die Gäste igelten sich auch danach nicht ein, sondern drückten auf den nächsten Treffer. ,,Danach hätten wir realistisch mit zwei oder drei zu null in Führung gehen können, ließen aber einige große Torgelegenheiten liegen."

Stattdessen egalisierten die Niedersachsen den Spielstand in Minute 14 mit einem über die Mauer gezirkelten direkten Freistoßtreffer durch Ahmet Canbaz. Mit diesem Tor fanden die Gastgeber allmählich den Zugang zum Spiel und es entwickelte sich nach circa einer halben Stunde eine Partie auf Augenhöhe. Während die KSV mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, aus der Philipp Sander, Ayyildiz und Balat spielerisch herausragten, glänzte, lebte die Eintracht primär durch ihre ,,bären-", oder besser ,,löwenstarke" Sturmspitze Engjell Hoti, der immer wieder lange Bälle festmachte und clever verteilte.

Nach Wiederanpfiff sollte sich zunächst die Kieler Finesse durchsetzen: Miguel Coimbra Fernandes verwandelte ein Zuspiel Balats von der linken Seite gekonnt in den erneuten Führungstreffer (53.), ehe Julian Potisk wegen Haltens gegen Hoti seine zweite Gelbe Karte sah und das Feld räumen musste. Fortan agierte die KSV selbstverständlich vorsichtiger und aus einer massierten Defensive heraus. Der Vorwärtsdrang lag damit aber nicht gänzlich brach, immer wieder setzten die Kieler nadelstichartige Konter und erspielten sich so die eine oder andere Chance auf die Entscheidung, nutzten jedoch keine davon.

So erzwangen die mit zunehmender Spieldauer drückenden Braunschweiger das 2:2 in der 90. Minute. Hoti krönte seine Leistung mit einem Kopfballtor nach Vorlage von Lirim Mema. Damit war das Spiel noch nicht vorbei, denn ein weiteres Mal kratzte die KSV am dritten Treffer. Der eingewechselte Tayfun Can legte die Kugel für den ebenfalls neugekommenen Julius Rainer Alt ab, dessen Schuss ans Gebälk klatschte und so am 2:2 als Endstand nichts mehr rüttelte.

,,Nach dem Spielverlauf ist das Unentschieden etwas ärgerlich. Dennoch überwiegt bei uns eindeutig die Freude über die spielerische Leistung des Teams. Jetzt gilt es, den Fokus auf die kommende Begegnung in 14 Tagen gegen Erfurt zu legen", erklärte Riecks.


Eintracht Braunschweig: Wozniak - Wand, Kolgeci (73. Dasdemir), Wossmann, Mema - Walther, Veiga, Hoti, Bethge (57. Adetula), Canbaz - Tietz.
Holstein Kiel: Grundmann - Born, Mohr (71. Groth), Potisk, Sicker - Sen (60., Voß), Claasen, Sander (85. Alt), Ayyildiz - Balat (83. Can), Fernandes.
SR: Visse (Hörstel).
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Ayyildiz (3.), 1:1 Canbaz (14.), 1:2 Fernandes (53.), 2:2 Hoti (90.).
Gelb-Rote Karte: Potisk (55., wdh. Foulspiel).