2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Holstein verliert Spiel und seinen Kapitän

2:3 beim VfL Osnabrück / Kapitän Krause schwer verletzt

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Beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Sascha Stegemann lagen sie alle am Boden. Elf Mann vor Erschöpfung, elf Mann aus Enttäuschung. Die Enttäuschten, das waren am Sonnabend wieder einmal die „Störche“. Mit einem einzigen mickrigen Zähler geht Holstein Kiel aus der englischen Woche. Gestern gab es beim VfL Osnabrück eine 2:3 (0:3)-Niederlage. Zudem verloren die Kieler ihren Kapitän Marlon Krause, der mit einer noch nicht näher diagnostizierten, aber vermutlich schweren Knieverletzung nach 49 Minuten vom Platz geführt wurde.
Trainer Karsten Neitzel war bedient. „Wir haben zum wiederholten Mal Dinge zugelassen, die man nicht zulassen darf, wenn man auswärts etwas mitnehmen will“, monierte er. Nach einem passablen Start lag Holstein mit dem ersten vielversprechenden Angriff zurück. Krause hatte sich im Zweikampf mit Marcos Alvarez ungeschickt angestellt, Stegemann pfiff Elfmeter. „Ich weiß nicht, ob man den geben muss“, meinte der neue Kieler Keeper Robin Zentner, der an den Strafstoß von David Pisot noch die Finger bekam, ihn aber nicht halten konnte (12.). „Wenn ich den abwehre, gibt das vielleicht einen Euphorieschub“, vermutete der an der Niederlage schuldlose Ex-Mainzer. So aber kam es anders. „Wir haben nach dem 1:0 total die Ordnung verloren“, sagte Vizekapitän Maik Kegel, „das hat Osnabrück hart bestraft.“ Als Patrick Herrmann sich auf der rechten Kieler Abwehrseite zwei Gegnern gegenüber sah, reichten dem VfL zwei Pässe, um Halil Savran in Mittelstürmerposition zum 2:0 zum Abschluss zu bringen (39.). Vier Minuten später stand Simon Tüting nach einer Ecke völlig frei und traf zum 3:0-Pausenstand. Holstein präsentierte sich in dieser Phase desolat. „Wir haben keine Wucht entwickelt, den Gegner nicht unter Druck gesetzt“, haderte Neitzel schon mit der Offensive. Zudem fehlte im Defensivzentrum jegliche Abstimmung und entschlossene Zweikampfführung. Besser wurde das nach der Pause. „Eine sehr gute zweite Hälfte“, attestierte Neitzel dem Team nicht zu Unrecht. „Aber dafür können wir uns nichts kaufen.“ Mit den Einwechslungen (Manuel Janzer, Saliou Sané, Evans Nyarko) kam mehr Schwung. Holstein spielte die von 7265 Fans frenetisch angefeuerten Osnabrücker nun teilweise an die Wand. Doch es reichte nur noch zu zwei Treffern durch Fabian Schnellhardt (67.) und Nyarko (74.). Am Ende war der VfL stehend k.o., rettete den Sieg aber über die Zeit. „Die erste Hälfte haben wir klar verloren, die zweite ging klar an uns“, resümierte Schnellhardt. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber ein 0:3 zur Pause darf eben nicht passieren.“ Vor dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers stehen die Kieler als nunmehr Tabellen-14. schon erkennbar unter Druck – und müssen sich bis zum Transferschluss am Montag angesichts des Krause-Ausfalls dringend noch um einen neuen Verteidiger bemühen.
Aufrufe: 029.8.2015, 19:30 Uhr
SHZ, Christian Jessen Autor