Holstein rutscht tiefer in den Abstiegskampf

Holsteins Trainer Karsten Neitzel brachte die nach der Vorbereitung zu erwartende Aufstellung. Mit Eidur Sigurbjörnsson, Willi Evseev und Mathias Fetsch spielten alle drei Winter-Neuzugänge von Beginn an, im Sturm bekam Marc Heider den Vorzug vor Manuel Schäffler. Mit Saliou Sane und Manuel Hartmann gehörten neben den verletzten Manuel Janzer und Evans Nyarko zwei etablierte Akteure gar nicht zum Kader. Bei den Bremern musste Trainer Alexander Nouri ohne echte Unterstützung aus dem Bundesliga-Kader auskommen.

In einer spielerisch relativ ausgeglichenen Anfangsphase erarbeiteten sich die Gastgeber ein leichtes Plus, weil sie vor dem Tor etwas zielstrebiger agierten. Holsteins Torhüter Robin Zentner, der einen sichereren Eindruck als zuletzt hinterließ, parierte gegen Enis Bytyqi (1.) und Oliver Hüsing (4.) sicher, Bytyqi (10.) und Giorgi Papunashvili (19.) schossen aus der Distanz knapp überweg. Mitte der ersten Hälfte kamen die Kieler dann aus gefälligen Mittelfeldpassagen auch zunehmend besser in die torgefährlichen Räume.

Die ersten beiden Möglichkeiten waren gleich Großchancen. Als Marc Heider von links flankte, stand Willi Evseev wenige Meter vor dem Tor völlig frei, doch ihm rutschte der Ball über den Fuß, sodass er am Tor vorbei trudelte (24.). Eine Minute später bediente Bremens Marnon Busch Fetsch mit einem schlimmen Fehlpass, der neue Kieler Stürmer nahm den Ball aus 22 Metern direkt, verfehlte aber das leere Tor knapp. Wiederum nur 60 Sekunden später kam Heider aus spitzem Winkel zum Schuss (26., vorbei).

Während Werder in dieser Phase nur noch bei einem Schuss von Marcel Hilßner (29.) gefährlich wurde, hatten die Kieler durch einen Fetsch-Kopfball (36., vorbei), eine Kombination der beiden Neuzugänge Fetsch und Evseev, bei der letzterer den Ball bei seiner Direktabnahme aber nich voll traf (40., drüber) und eine Lewerenz-Flanke, die Evseev wie auch Heider zwei Meter vor dem Tor verpassten (44.), weitere Gelegenheiten.

Doch das Tor fiel für die Bremer. Mit einer schönen Einzelleistung versetzte Julian von Haacke Tim Siedschlag und schoss aus halbrechter Position zum zur dieser Zeit völlig überraschenden 1:0 ein (45.).Schon drei Minuten vor den Bremern standen die Kieler nach der Pause zum Anstoß bereit - doch wacher waren die KSV-Akteure deshalb nicht. Im gegenteil: Die erste gefährliche Aktion der Gastgeber führte zum 2:0. Der 18-jährige Thore Jacobsen ließ Fabian Schnellhardt wie einen Anfänger aussehen, marschierte von der Mittellinie bis in den Strafraum und traf (55.).

Zwei Minuten später hatten die Gäste sogar Glück, dass Bytyqi allein vor Zentner den Ball verstolperte (57.). Einige Minuten brauchten die Kieler, um den erneuten Schock zu verdauen. Doch mit den Wechseln kam wieder etwas Schwung ins Spiel. Schäffler stand erst eine Minute auf dem Feld, als er von rechts scharf vor das Tor flankte, wo Steven Lewerenz schneller reagierte als gleich zwei Bremer und aus Nahdistanz das 2:1 erzielte (69.).

Mit dem Anschluss drückten die Kieler noch einmal, kamen auch immer wieder in den Bremer Strafraum, hatten aber nur noch eine gute und zwei halbe Gelegenheiten zum Ausgleich. Doch Siedschlag zögerte freistehend nach einem Freistoß zu lange und wurde abgeblockt (83.). Ein Kopfball von Schäffler (80.) und ein Schuss des als Stürmer eingewechselten Dominik Schmidt (86.) fanden ebenfalls nicht ihr Ziel. Und so hätte Ousman Manneh nach einem Konter fast noch das 3:1 erzielt (90,/+2, latte).