2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die offiziell Verabschiedeten: Robin Zentner (v. li.), Fabian Schnellhardt, Willi Evseev, Louis Mandel, Fabian Arndt, Manuel Hartmann und Sportchef Uwe Stöver mit Geschäftsführer Wolfgang Schwenke (2. v. re.) und Präsident Roland Reime (re.).
Die offiziell Verabschiedeten: Robin Zentner (v. li.), Fabian Schnellhardt, Willi Evseev, Louis Mandel, Fabian Arndt, Manuel Hartmann und Sportchef Uwe Stöver mit Geschäftsführer Wolfgang Schwenke (2. v. re.) und Präsident Roland Reime (re.).

Holstein räumt auf: Vier Mann müssen gehen

Krause soll sich in Vorbereitung empfehlen +++ Fragezeichen hinter Zukunft von Schnellhardt

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Der Tag nach dem letzten Spiel wurde zum Tag des großen Aufräumens. In Einzelgesprächen teilten Geschäftsführer Wolfgang Schwenke und Trainer Karsten Neitzel am Sonntag vier Spielern mit, dass sie in der kommenden Saison nicht mehr für Holstein spielen werden. Der Vertrag von Maik Kegel wird nicht verlängert. Marc Heider, Manuel Schäffler und Denis-Danso Weidlich sollen sich trotz gültiger Kontrakte für die kommende Saison einen neuen Arbeitgeber suchen - für Holstein spielen sollen alle vier nicht mehr. ,,Wir werden uns von diesen Spielern trennen", teilte Schwenke am Sonntag mit. In allen Fällen, erklärte Neitzel, seien ,,ausschließlich sportliche Gründe" für die Trennung verantwortlich. ,,Wir wollen uns so mehr Spielraum verschaffen, um die Mannschaft für die kommende Saison noch besser aufzustellen." Der Trainer betonte dabei: ,,Diese Gespräche sind unangenehm, vor allem für die Spieler, aber auch für uns. Aber es muss vorangehen. Und solche Entscheidungen gehören dann zum Leistungssport dazu."

Die Entscheidung im Fall Kegel hatten die Verantwortlichen lange mit sich herumgetragen. ,,Es waren bis zum Schluss beide Möglichkeiten in unseren Köpfen", erläuterte Neitzel. ,,Letztlich hat die Überlegung den Ausschlag gegeben, dass wir uns auch auf dieser Position verbessern können, auch wenn Maik nach einem guten ersten Jahr nicht völlig enttäuscht hat." Zum Verhängnis wurde dem Strategen dabei vor allem seine schlechte Torquote - in zwei kompletten Spielzeiten gelangen ihm nur zwei Treffer. In den anderen drei Fällen haben die Spieler sogar noch laufende Verträge. ,,Diese Entscheidungen haben wir nicht über Nacht gefällt, sondern in reiflicher Überlegung und auch nicht allein", betonte Neitzel. ,,Wir haben die Saison in den letzten Wochen analysiert." Und da liefen Weidlich (Nord-Sport-Durchschnittsnote 4,12), Schäffler (3,97) und Heider (3,96) nicht nur nach des Trainers Meinung der Musik zu oft hinterher.

Schmutzige Wäsche zu waschen, das kam für den Trainer nicht in Betracht. ,,Es gab keine Vorfälle, es geht nur um sportliche Erwägungen. Es gab ja auch gute Phasen miteinander." Das bezog sich vor allem auf Marc Heider, der schon seit 2009 für Holstein aktiv ist (217 Punktspiele) und mit den Kielern aufstieg, und auch auf Manuel Schäffler, der im Vorjahr wie Heider einiges zum Erreichen des dritten Platzes beitrug. ,,Heidi ist schon lange im Verein und hat einige Verdienste", erklärte Neitzel. ,,Aber jetzt ging es eben nur darum, ob wir gemeinsam mit Überzeugung in die nächste Saison gehen können."Heider selbst wollte am Sonntag die Entscheidung nicht kommentieren. ,,Ich muss das erst einmal sacken lassen", sagte der Stürmer, der am Mittwoch seinen 30. Geburtstag feiert.

Bereits zuvor waren die Abgänge von Manuel Hartmann (TSV Schilksee), Fabian Arndt (ETSV Weiche) sowie Louis Mandel, der seinen Vertrag in der Vorwoche auflöste und in seine Hamburger Heimat zurückkehrt, bekannt geworden. Zudem kehren die Leihspieler Willi Evseev und Robin Zentner zu ihren Vereinen zurück. Noch keine Entscheidung ist indes bei Fabian Schnellhardt gefallen, der vor dem Erfurt-Spiel zwar verabschieden wurde, aber erneut bekräftigte: ,,Ich würde gerne bleiben. Aber das liegt jetzt in den Händen der beiden Vereine." Schnellhardt, bislang aus Duisburg ausgeliehen, steht beim (Noch-)Zweitligisten MSV, wo er im Aufstiegsjahr kaum zum Zug kam, bis 2017 unter Vertrag. ,,Die Verantwortlichen dort haben derzeit andere Sorgen", erklärte der Mittelfeldspieler angesichts der Relegationsspiele, die sein Ex-Verein noch bestreitet. Ebenfalls nicht zu 100 Prozent klar ist die Situation um den langzeitverletzten Marlon Krause. Der Verein hatte angeboten, dass sich der Verteidiger, der nach seinem Kreuzbandriss auf einem guten Weg ist, in der Vorbereitung für einen neuen Vertrag empfehlen kann. ,,Ich werde zum Trainingsauftakt dabei sein", bekräftigte Krause, dieses Angebot annehmen zu wollen, nachdem er im Herbst eine Offerte ausgeschlagen hatte.

Wie viele Neue nun noch kommen sollen? ,,Das kann ich gar nicht genau beziffern", sagte Neitzel. ,,Von der Personalie Schnellhardt hängt noch einiges ab." Sollte sowohl mit Duisburg als auch mit Krause Einigung erzielt werden, scheinen noch maximal zwei Plätze (davon einer im Angriff) zu besetzen.
Aufrufe: 017.5.2016, 07:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor