2024-03-28T15:56:44.387Z

Testspiel
Duell mit Haken und Ösen: PSV-Neuzugang Robin Ziesecke (rechts) fordert hier den einst bei Werder Bremen in der Champions League eingesetzten Kieler Neuzugang Dominik Schmidt heraus. Dessen Teamkamerad Patrick Herrmann schaut gespannt zu. Foto: Schmuck
Duell mit Haken und Ösen: PSV-Neuzugang Robin Ziesecke (rechts) fordert hier den einst bei Werder Bremen in der Champions League eingesetzten Kieler Neuzugang Dominik Schmidt heraus. Dessen Teamkamerad Patrick Herrmann schaut gespannt zu. Foto: Schmuck

Holstein kontrolliert Ball und den PSV

Drittligist aus Kiel setzt sich vor 532 Zuschauern im Freundschaftsspiel beim Neumünsteraner SH-Ligisten mit 6:0 durch

Drittligist Holstein Kiel ist im hohen Norden eindeutig eine Klasse für sich - und vom gesamten Rest des Landes ganz offensichtlich mindestens eine Fußballwelt entfernt. Die ,,Störche" gewannen am Freitag das Testspiel beim SH-Ligisten Polizei-SV Union mit 6:0 (3:0), kontrollierten dabei zu jeder Phase die Partie und verzeichneten gefühlt 95 Prozent Ballbesitz.

Die Gäste agierten vor 532 zahlenden Zuschauern derart überlegen, dass die ,,Ordnungshüter" praktisch nie die Chance hatten, einmal aufs Tor zu schießen. Ein von Kenneth Kronholm in der ersten Halbzeit abgefangener Nagel-Eckstoß war noch die ,,schwierigste" Prüfung für den ansonsten total unterbeschäftigten Holstein-Keeper.

Dem PSV blieb der Trost, bei 1a-Platzverhältnissen eine intensive Laufeinheit mit disziplinierter Abwehrarbeit bestritten zu haben. Vor dem guten Torwart Philipp Reinhold sammelte der eine oder andere Pluspunkte, insbesondere Yannick Hamann wusste immer wieder mit Übersicht zu klären.

Die Kieler Treffer indes fielen alle nach dem gleichen Strickmuster: Der Ball wurde so lange hin und her geschoben, bis jemand in so guter Position war, dass er die sich ihm bietende Chance gar nicht mehr vergeben konnte. Der gebürtige Neumünsteraner in Holstein-Diensten, Tim Siedschlag, traf dabei sogar einmal per Kopf nach einer Sané-Flanke (0:4/56.).

Der aus Bordesholm geholte PSV-Neuzugang Marcel Stoltenberg avancierte hingegen zum Unglücksraben, als er eine flache Hereingabe von René Guder zum 0:6-Endstand in die eigenen Maschen beförderte (88.). Neben einem halben Dutzend Treffer erzielte der Drittligist unmittelbar vor der Pause zwei aberkannte Tore. Zum einen hatte der Ex-Bremer Dominik Schmidt zuvor ein Foulspiel begangen, zum anderen stand Manuel Schäffler bei seinem vermeintlich zweiten Erfolgserlebnis des Tages knapp im Abseits. Überdies traf Marc Heider per Kopf das PSV-Quergestänge (73.).

,,Pro Klasse drei Treffer Unterschied, das ist okay", rechnete der neue PSV-Trainer Danilo Blank vor, lobte seine Innenverteidigung, die es ,,60 Minuten gut gemacht" hatte, und auch die Gäste: ,,Holstein hat eine unglaubliche Qualität auf den Platz gebracht. Das war überragend."

Er sei insgesamt mit der Leistung einverstanden, meinte der 41-Jährige. ,,Allerdings fehlte uns im Spiel nach vorne der Mut", kritisierte Blank und spielte auf zwei Szenen an: In der ersten Halbzeit hätte Patrick Nagel vielleicht einmal aus rund 25 Metern abziehen sollen, leistete sich bei einem Konter jedoch ein Fehlabspiel, nach dem Wiederbeginn zauderte Marc Barck zu lange, nachdem er Schmidt bereits düpiert hatte.

Holsteins Tim Siedschlag lobte den Rahmen (,,Die Bedingungen hier sind absolut top") und schlug vor, ein Testspiel bei den ,,Polizisten" zum Ritual einer jeden Vorbereitung zu machen: ,,Das wär' doch was." Auch lobte er die Hausherren für deren unermüdliche Defensivarbeit: ,,Unsere Gegner werden im Laufe der Vorbereitung ganz offensichtlich immer stärker. Das war heute ein ganz anderer Schnack als noch in den Spielen zuvor. Da wurde es uns viel leichter gemacht."

Für den Polizei-SV Union geht es intensiv weiter: Am Sonnabend um 15 Uhr in Sülfeld gegen den SSV Pölitz und am Sonntag um 14 Uhr daheim gegen den TSV Pansdorf stehen die nächsten beiden Testspiele jeweils gegen einen Süd-Ost-Verbandsligisten auf dem Programm.

PSV - Holstein Kiel 0:6 (0:3)

Polizei-SV Union Neumünster: Reinhold - K. Siedschlag (46. Tinney), Sachse (46. Stoltenberg), Hamann (62. Sucu), Michalowski (62. Bethke) - Gülbay, Nagel (46. Ulrich), Pfützenreuter (46. Casper) - Fürst (62. Jocham), Möller (30. Wittke) - Ziesecke (46. Barck).

Holstein Kiel: Kronholm - Herrmann (65. Guder), Schmidt (65. Mandel), Weidlich (46. Wahl), Czichos - T. Siedschlag, Kegel (46. Janzer, 72. Heider/wieder eingewechselt), Krause (65. Kohlmann), Schnellhardt - Schäffler (46. Sané), Heider (65. Schewior).

Schiedsrichter: Malte Göttsch (Hartenholm).

Zuschauer: 532 zahlende.

Tore: 0:1 Czichos (9.), 0:2 Heider (17.), 0:3 Schäffler (33.), 0:4 T. Siedschlag (56.), 0:5 Sané (66.), 0:6 Stoltenberg (88., Eigentor).

Aufrufe: 03.7.2015, 22:45 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor