2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Tempodribbling: Der flinke Kieler Offensivakteur Noah Awuku (links) im Zweikampf mit dem Berliner „Aggressive Leader“, Anton Kanther. Foto: Stark
Tempodribbling: Der flinke Kieler Offensivakteur Noah Awuku (links) im Zweikampf mit dem Berliner „Aggressive Leader“, Anton Kanther. Foto: Stark

Holstein Kiels U17 versprüht ansteckende Spielfreude

Jaensch: "Vorne sind wir kaum zu halten"

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Mit der wohl komplettesten Leistung der Saison sicherte sich die U17 Holstein Kiels einen hochverdienten 4:0 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Union Berlin vor heimischem Publikum. Damit setzt sich das Team von Trainer Finn Jaensch weiter von den Abstiegsrängen ab und demonstriert vor allem mit der Manier des Erfolgs, dass sie in dieser Spielzeit möglicherweise schon bald den Blick gänzlich von den unteren Tabellenregionen abwenden könnte.

Die Probleme der Kieler Hintermannschaft beschränkten sich fast ausschließlich auf die Anfangsviertelstunde. „Da waren wir hinten etwas wackelig“, sah auch Jaensch, dass seine Schützlinge eine gewisse Anlaufphase benötigten, um auf Temperatur zu kommen. So musste Jan Wansiedler für seinen schon geschlagenen Torhüter einen Abschluss von Berlins Yasar Cinar auf der Linie klären (3.).

Doch schon bald verzeichnete auch die Kieler erste Offensivaktionen. Marcus Borgmann (5.) und Brian Otto (11.) platzierten ihre Schüsse noch übers Tor, ehe der Ball in Minute 19 erstmalig im Netz zappelte: Der vor Spielfreude sprühende Borgmann zog mit dem Spielgerät am Fuß von links ins Zentrum, spielte einen Doppelpass mit Karim Ay und überwand Unions Keeper Tillmann mit einem trockenen Abschluss ins kurze Eck. In der ersten Halbzeit musste die KSV nur eine weitere brenzlige Situation überstehen. Den auf triefend nassem und damit bremsendem Rasen zu kurz geratenen Rückpass Marc-Oliver Timms merzte Anton Lattke mit einem riskanten, aber gut getimten Tackling gegen Cinar aus (22.).

In der Folge nahm die Kieler Dominanz von Minute zu Minute zu. Jan Matti Seidel zirkelte einen Eckstoß an die Latte (24.), ehe Nils Drauschke per direkt verwandeltem Freistoß auf 2:0 erhöhte. Aus 22 Metern halbrechter Position schoss er mit seinem feinen linken Fuß stramm und flach ins Torwart-Eck (29.). Der Ball landete vor dem Seitenwechsel ein weiteres Mal im Netz der „Eisernen“, doch blieb dem Kopfballtreffer Noah Awukus die Anerkennung verwehrt, weil er sich aus Sicht des Unparteiischen regelwidrig gegen FC-Torwart Tillmann Theurich durchsetzte (36.).

Nach Wiederanpfiff bemühten sich die Köpenicker sichtlich darum, zurück ins Spiel zu kommen, doch Holstein widerstand dem Pressing mit hochkonzentrierter, an Perfektion grenzender Abwehrarbeit gegen den Ball und abseits des selbigen, sodass sich nach circa fünf Minuten wieder Kieler Ballbesitz breitmachte. Kapitän Malte Petersen scheiterte per Flachschuss (46.) und Kopfball (51.) an Theurich bevor Seidel mit seinem Effetschuss aus 18 Metern das Ziel knapp verfehlte. Angesichts dieser deutlich spürbaren kämpferischen, strukturellen und individuellen Überlegenheit der „Jungstörche“ war das 3:0 nur noch eine Frage der Zeit, die mit der Minute 60 eine Antwort erhielt. Ein flacher Diagonalball Ottos, der, ob gewollt oder ungewollt, landete perfekt im Lauf des eingewechselten Tim Möller. Möller nahm Tempo und Spielgerät mit, zog an Theurich vorbei und schob zur Entscheidung ein.

Drei Zeigerumdrehungen später setzten die Fördestädter noch einen weiteren Treffer drauf: Seidel leitete per Fallrückzieher einen Konter über Awuku ein, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und mit Hilfe des unhaltbar abfälschenden Maurice Opfermann Arcones zum 4:0-Endstand traf.„Phasenweise war das richtig gut von uns“, freute sich Jaensch über den dritten Sieg im siebten Bundesligaspiel, ordnete das Ergebnis aber auch sachlich ein: „Der Gegner hat das an diesem Tag auch einfach nicht so gut gemacht. Trotzdem, in der zweiten Halbzeit, als Union nochmal alles versuchte, haben die Jungs das sehr solide und stark verteidigt.“ Auch die Offensivabteilung erhielt ein Sonderlob vom Übungsleiter: „Vorne sind wir kaum zu halten. Besonders Mitte des zweiten Durchgangs haben die Jungs richtig Spielfreude versprüht. Das hat schon Spaß gemacht, da zuzuschauen.“

Holstein Kiel: Lattke – Wansiedler, Timm, Otto, Drauschke (66. Jungehülsing) – Borgmann (50. Möller), Petersen, Melahn (66. Hinterleitner), Ay (59. Lagoda) – Awuku, Jan Matti Seidel.

1. FC Union Berlin: Theurich – Schubert (57. Lindemann), Gustavus, Kanther, Steinbauer (57. Werner) – Worm, Valchev, Opfermann Arcones, Eidtner – Cetin (80. Kledian), Cinar.

SR: Holst (Hamburg).

Zuschauer: 83.

Tore: 1:0 Borgmann (19.), 2:0 Drauschke (29.), 3:0 Möller (61.), 4:0 Awuku (63.).
Aufrufe: 04.10.2016, 13:30 Uhr
SHZ / wtiAutor