2024-04-19T07:32:36.736Z

Transfers
Zwei Hauptdarsteller des Sonnabends: Kingsley Schindler (li.) flog früh vom Platz, Milad Salem (re.) beobachtete das Spiel seiner früheren und künftigen Kollegen ohnehin von der Tribüne aus. Foto: Hermann
Zwei Hauptdarsteller des Sonnabends: Kingsley Schindler (li.) flog früh vom Platz, Milad Salem (re.) beobachtete das Spiel seiner früheren und künftigen Kollegen ohnehin von der Tribüne aus. Foto: Hermann

Holstein Kiel will noch auf dem Transfermarkt zuschlagen

Salem zum FSV - ein Neuer soll her

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Am Dienstag um 18 Uhr endet in Deutschland die Transferperiode und Holstein Kiel will auf den letzten Drücker noch einmal zuschlagen. „Ja, wir sind noch auf der Suche nach einer Verstärkung für die Offensive“, erklärte Holsteins Sportchef Ralf Becker am Wochenende, nachdem der Abgang von Milad Salem feststand.

Auf den offensiven Flügelpositionen stehen mit Kingsley Schindler, Steven Lewerenz und dem in den Vorjahren stets verletzungsanfälligen Manuel Janzer nur noch drei uneingeschränkt drittliga-taugliche Akteure zur Verfügung, Tim Siedschlag und Alexander Bieler sind eher für das Zentrum vorgesehen. Die Kurzfristigkeit des Salem-Wechsels erhöht noch einmal den Druck auf die Kieler Führungsetage. Zumindest den Konkurrenzkampf sollte ein Neuzugang noch einmal anheizen können – im Optimalfall sogar mehr. Denn wirklich konstant spielte bislang auch von den verbliebenen Flügelstürmern keiner.

Das galt auch für Milad Salem, der eine Stunde nach dem Spiel beim FSV Frankfurt am Sonnabend von den Hessen als Neuzugang präsentiert wurde. Das Duell seiner früheren und künftigen Kollegen hatte er gemeinsam mit seinem Vater von der Tribüne aus verfolgt. „Ein komisches Gefühl“, wie er später bekannte. In erster Linie wurden persönliche Gründe für den Wechsel angeführt. Die Familie des gebürtigen Afghanen, der nach einer Zeit in Bremerhaven jahrelang in Frankfurt aufwuchs, lebt noch immer in der hessischen Metropole und im benachbarten Offenbach. Nachdem seine Mutter zu Jahresbeginn ins Krankenhaus musste und Holstein die Besuchserlaubnis erteilte, reifte der Wunsch nach einer Rückkehr.

„Die Familie ist mir sehr wichtig“, betonte Salem, der FSV-Sportdirektor Roland Benschneider aus seiner Zeit in Elversberg kennt und so schnell mit den Frankfurtern überein kam. „Milad hat aus privaten Gründen um die Auflösung seines Vertrages gebeten“, erklärte Becker. „Das kam für uns überraschend, aber wir sahen keine andere Alternative, als seinem Wunsch zu entsprechen. Bei solchen familiären Dingen kann man nicht wirklich argumentieren.“

In Kiel war der 28-jährige Flügelspieler, der 2015 aus Osnabrück gekommen war, zuletzt allerdings auch sportlich nicht mehr wirklich glücklich. Nach seinem Kreuzbandriss war er wieder fit, hatte hier und da seine Einsätze (insgesamt 10 in der 3. Liga). Zu einer festen Größe wurde er indes nicht.

Wechselt zum SV Wehen Wiesbaden: Evans Nyarko.
Wechselt zum SV Wehen Wiesbaden: Evans Nyarko.
Bereits in der Woche war ein weiterer Abgang im Kieler Kader vollzogen worden. Der Wechsel von Evans Nyarko zum abstiegsbedrohten SV Wehen Wiesbaden kam jedoch auch für Außenstehende nicht überraschend, nachdem der 24-Jährige dort bereits zur Probe trainiert hatte. Nyarko war 2015 von Borussia Dortmund II nach Kiel gekommen, war aber über die Rolle als Backup auf der Sechser-Position meist nicht hinaus gekommen. Nachdem er zu Saisonbeginn noch von den Verletzungen von Dominic Peitz und Tim Siedschlag profitiert hatte und zu insgesamt fünf Einsätzen gekommen war, hatte er unter dem neuen Trainer Markus Anfang nicht eine Minute lang gespielt. Für Nyarko soll kein Ersatz verpflichtet werden. Mit Niklas Hoheneder, Tim Siedschlag und Alexander Bieler wiesen bereits drei Spieler des aktuellen Holstein-Kaders nach, dass sie die Peitz-Position ausfüllen können.
Aufrufe: 030.1.2017, 17:45 Uhr
SHZ / cjeAutor