2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Entscheidung verpasst: Robin Zentner verhindert in diesem Eins-gegen-eins-Duell mit Serge Arimany das mögliche 0:3. Foto: Stieh
Entscheidung verpasst: Robin Zentner verhindert in diesem Eins-gegen-eins-Duell mit Serge Arimany das mögliche 0:3. Foto: Stieh

Holstein Kiel wacht gegen Cottbus viel zu spät auf

Störche unterliegen dem FC Energie Cottbus mit 1:2 (0:2)

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Ein Sieg hätte einen vorentscheidenden Schritt aus dem Tabellenkeller bedeutet - doch nach dem 1:2 (0:2) gegen den bisherigen Tabellenvorletzten Energie Cottbus muss Holstein Kiel weiter um den Verbleib in der 3. Liga bangen. In einer fußballerisch wenig ansehnlichen Partie ermöglichten die ,,Störche" den Lausitzern durch einfache Fehler einen nicht unverdienten Sieg, weil die KSV es nach dem 0:2 kaum einmal schaffte, das Energie-Tor wirklich in Gefahr zu bringen.

Zwei Veränderungen hatte Holsteins Trainer Karsten Neitzel in der Mannschaft vorgenommen, die am Dienstag 0:1 in Rostock verloren hatte (siehe Seite 8). Für den gelbgesperrten Dominik Schmidt begann Maik Kegel, im Sturm wurde die Rochade der englischen Woche fortgesetzt: Marc Heider kehrte für Mathias Fetsch ins Team zurück. Cottbus wechselte im Vergleich zum 0:0 gegen Aue einmal: Robin Szarka war für Mounir Bouziane dabei.Für die Kieler begann die Partie durchaus vielversprechend. Nach einem guten Angriff über die rechte Seite legte Manuel Schäffler den Ball auf Tim Siedschlag zurück, der aus 16 Metern nur knapp über das Tor schoss (6.).


Es sollte aber schon der vielleicht beste Angriff des gesamten Spiels und die letzte Torchance für längere Zeit gewesen sein. Die im Zentrum durchweg groß und robust besetzten Cottbuser übernahmen fortan mit einfachen Mitteln die Spielkontrolle. Zu den Toren luden die Kieler die Gäste aber auch freundlich ein. Einen von Uwe Möhrle lang in den Strafraum geschlagenen Freistoß köpfte Christopher Schorch per Bogenlampe, die von Holstein-Keeper Robin Zentner völlig unterschätzt wurde, an die Latte. Beim Abpraller schaltete Richard Sukuta-Pasu am schnellsten und staubte zum 0:1 ab (21.).


Wenig später reichte ein einfaches Zuspiel von Sven Michel auf Sukuta-Pasu, der den Ball an Eidur Sigurbjörnsson vorbeilegte und vom Isländer klar erkennbar zu Fall gebracht wurde. Den berechtigten Elfmeter nutzte Schorch zum 0:2 (29.). Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Kapitän Rafael Czichos und musste nach einer halben Stunde gegen Manuel Hartmann ausgewechselt werden. Der Oldie machte seine Sache ordentlich - mit Ausnahme eines Missverständnisses mit Zentner, das Manuel Zeitz um ein Haar mit einem Lupfer bestraft hätte (37.). Für die Kieler, die in den letzten Minuten vor der Pause den Kampf etwas besser annahmen, hatte Fabian Schnellhardt (40., links vorbei) immerhin noch eine Schusschance.


Im zweiten Abschnitt stellten die Gastgeber dann endgültig von fußballerischen Versuchen, die sich als untauglich erwiesen hatten, auf lange Bälle um. Zumindest Einsatz und Kampf stimmten nun, doch vor allem die Hünen Schorch und Möhrle in der Energie-Innenverteidigung ließen kaum eine nennenswerte Kieler Torszene zu. Ein Schuss von Marc Heider (48.), ein Seitfallzieher von Manuel Schäffler (54.) - viel mehr gab es vorne nicht zu sehen. Mehrmals fehlte der letzte Tick Entschlossenheit: Im Strafraum waren die Energie-Abwehrspieler fast immer eine Fußspitze eher am Ball, außerhalb war oft ein Schnörkel zu viel im Kieler Spiel.


So hätten die Gäste das Spiel sogar vorzeitig entscheiden können. Die Cottbuser, die frühzeitig ihren zweiten Stürmer opferten, scheiterten bei zwei klaren Konterchancen durch Michel (69.) und den eingewechselten Serge Arimany (87.) am gut reagierenden Zentner, der jeweils per Fuß klärte. So wurde es am Ende doch noch einmal spannend. Manuel Janzer staubte nach einem Schnellhardt-Pfostenschuss zum 1:2 ab (88.). Die hektische Schlussphase mit einigen gefährlichen Bällen im Cottbuser Strafraum, aber keiner klaren Kieler Torchance überstanden die Gäste jedoch unbeschadet.
Aufrufe: 06.3.2016, 13:32 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor