2024-05-02T16:12:49.858Z

Holstein Spezial
Volle Unterstützung durch die Fans Gegen die Kickers präsentierte der Holstein-Fanblock bereits eine Aufstiegschoreographie.
Volle Unterstützung durch die Fans Gegen die Kickers präsentierte der Holstein-Fanblock bereits eine Aufstiegschoreographie.

Holstein Kiel: Vorfreude auf die ,,Löwen"

Holsteins Kapitän Rafael Kazior vor den Relegationsspielen: ,,Die Chancen stehen 50:50"

Nun also noch einmal 1860. Wie schon im Pokal treffen die Kieler ,,Störche" auch in der Relegation auf die Münchener ,,Löwen". Am Freitag um 20.30 Uhr in Kiel und am darauffolgenden Dienstag in der Münchener Arena wird der letzte freie Platz in der 2. Bundesliga vergeben. Schon zwei Tage bevor der Gegner feststand, war die Partie in Kiel restlos ausverkauft. Die gut 8500 Tickets für den Heimbereich gingen in ganz kurzer Zeit weg. Gegen diesen Gegner wird die Kapazität der Gästekurve (1400 Plätze) nicht ausreichen. Das altehrwürdige Holstein-Stadion darf sich - möglicherweise vor einem Umbau zum Aufstieg - noch einmal auf einen Festtag einrichten.

Die Vorfreude bei den Spielern hat ebenfalls längst eingesetzt. Trainer Karsten Neitzel muss nun versuchen, die richtige Mischung aus Konzentration und Lockerheit zu finden. Motivieren muss der 47-Jährige längst keinen mehr. ,,In diesen Spielen muss alles passen", fordert er. ,,Jeder muss sich noch zwei Mal zerreißen und alles in die Waagschale werfen. Das werden zwei geile Spiele und eine große Herausforderung für uns. Wir wollen die große Überraschung schaffen und aufsteigen."


Duell gegen den Ex-Club: Manuel Schäffler (re.), hier im Pokalspiel gegen 1860-Abwehrspieler Gary Kagelmacher. Foto: Stieh


Die Vorbereitung auf 1860 fiel trotz der kurzen Vorbereitungszeit nicht allzu schwer. ,,Wir mussten nur eine Schublade aufziehen", erklärte Neitzel. Videozusammenschnitte von allen möglichen Gegnern lagen bereit, mehrfach wurden alle potenziellen Kontrahenten beobachtet. Die Erkenntnisse des Pokalspiels im August taugen dabei nur noch bedingt als Anschauungsmaterial. ,,Mit der Mannschaft hat das aktuelle Team nur noch wenig gemeinsam", sagt Neitzel.

Der von hochtrabenden Ideen geleitete Trainer Ricardo Moniz (,,Wir werden Meister") wurde längst abgelöst, mit Torsten Fröhling hat der dritte Trainer der Saison andere, zur Situation passendere Tugenden in den Vordergrund gestellt. ,,Gerade in der Offensive hat 1860 aber eine herausragende Qualität", weiß Trainer Neitzel und lobt Torjäger Rubin Okotie als ,,überragenden Spieler".

Dennoch sehen die Kieler, bei denen mit Manuel Schäffler ein langjähriger ,,Löwe" spielt, zwar den Zweitligisten als Favoriten, sich selbst aber alles andere als chancenlos. ,,Die Chancen stehen 50:50", sagt Holsteins Kapitän Rafael Kazior. ,,Ich glaube, die Tagesform wird beide Male eine große Rolle spielen."

Die Statistik, nach der die Drittligisten fünf von sechs Duellen gewannen, nahm Neitzel zur Kenntnis. ,,Aber wenn das Spiel beginnt, werden wir davon nichts haben", erklärte der Holstein-Trainer.An den Abläufen vor dem Spiel in Kiel hat Neitzel bewusst nichts verändert. Trotz der kurzen Trainingswoche war der Montag ebenso frei wie es der Tag vor dem Spiel sein wird. Einzig der Beginn der Trainingseinheiten am Dienstag (11 und 20 Uhr) und Mittwoch (20 Uhr) wurde in die Abendstunden verlegt, um den Tagesrhythmus dem späten Spielbeginn anzupassen - auch das ist nicht anders als bei Flutlicht-Punktspielen.

Am Mittwoch wird das Training allerdings nicht öffentlich sein, um allzu großen Rummel zu vermeiden. Am Freitag bezieht das Team wie vor Abendspielen üblich ein Tageshotel.Verändert wird dann nur der weitere Ablauf: Die Mannschaft kehrt nach dem Hinspiel für eine Nacht ins Hotel zurück. ,,Ich brauche für die Nacht vor dem Spiel kein Hotel", erklärt Neitzel. ,,Keiner unserer Spieler würde auf die Idee kommen, da noch mal um die Häuser zu ziehen. Aber nach dem Spiel ist es wichtig, wie man regeneriert und was man zu sich nimmt."

Vor dem Rückspiel, das den Kielern eine Kulisse bescheren wird, die ,,so kaum jemand von uns erlebt hat", werden die Spieler allerdings nicht kaserniert. Bis es am Montag mit dem Flieger nach München geht, werden die Akteure auch Zeit daheim verbringen. Vor der Kulisse in München hat Neitzel keine Angst. ,,Das wird etwas Besonderes. Aber wir müssen das genießen."
Aufrufe: 025.5.2015, 21:45 Uhr
SHZ / cjeAutor