2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kaum zu erkennen um welchen Sport es sich hier handelt. Kiels Miguel Coimbra Fernandes und der Erfurter Jonas Struß kommen im Zweikampf zu Fall. Foto: Stark
Kaum zu erkennen um welchen Sport es sich hier handelt. Kiels Miguel Coimbra Fernandes und der Erfurter Jonas Struß kommen im Zweikampf zu Fall. Foto: Stark

Holstein Kiel verliert im Schneegestöber

Riecks-Elf unterliegt im "Sechspunktespiel" gegen Erfurt

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Es war ein sprichwörtliches Sechspunktespiel zwischen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der U19-Bundesliga-Staffel Nord/Nordost. Die Entscheidung, die Partie auf über sechs Zentimeter Schnee anzupfeifen war eine unglückliche, weil diese Platzverhältnisse der sportlichen Wichtigkeit der Partie nicht würdig waren. Alle Spieler verloren immer wieder ihr Gleichgewicht und Holstein am Ende auch das Spiel.

,,Ich bin bedient. Für mich war die größte Fehlentscheidung, das Spiel überhaupt anzupfeiffen", ärgerte sich KSV-Trainer Christian Riecks nach der Niederlage. ,,Erfurt hat die katastrophalen Bedingungen besser angenommen. Wobei es ihrem Spiel ohnehin eher liegt, da sie immer mit vielen langen Bällen agieren", anylysierte Riecks nüchtern. So brachte Marvin Rittmüller seine Erfurter in der 26. Spielminute mit einem satten Schuss aus 20 Metern in Führung. Doch Torchancen gab es auch auf der anderen Seite: Einen Eckstoß vom Miguel Coimbra Fernandes in der 29. Minute köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Tjorve Nils Mohr nur Zentimeter über die Querlatte.

Nicht unverdient kamen die Hausherren praktisch mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich. Eine gut getimte Flanke aus dem Halbfeld von Berat Ayyildiz legte Fernandes mit der Stirn ideal für seinen Sturmkollegen Bünyamin Balat ab, der aus circa 14 Metern eiskalt abschloss.

In Durchgang zwei war dann Erfurt die aktivere Mannschaft und die KSV verstand es einfach nicht, mit den Platzverhältnissen richtig umzugehen. Statt einfache Bälle zu spielen, suchte Holstein immer wieder die spielerische Lösung, die aber bei diesen Platzverhältnissen schlichtweg unmöglich war. Zu allem Überfluss führte auch noch ein äußerst strittiger Freistoß zum 1:2. Alexander Kogler köpfte eine Flanke von Ilias Tzimanis mit Hilfe der Lattenunterkante ins Tor der Jungstörche (58.). Nur sechs Minuten später ließ KSV-Keeper Tjark Grundmann eine scharfe Hereingabe unglücklich Klatschen und Tzimanis staubte zum vorentscheidenden 1:3 ab. Nach einem Konter in der 78. Minute hätte Paul Mähner den Sack endgültig zu machen können, wenn Grundmann nicht glänzend reagiert hätte.

So zog Riecks einen letzten Trumpf aus dem Ärmel und installierte Nils Röth, der gelernter Innenverteidiger ist, als Brechstange in vorderster Front. Die Maßnahme trug Frucht: Röth tankte sich in der 86. Minute gegen Jonas Struß durch und erzielte den kaum noch für möglich gehaltenen Anschluss. Röth war es dann auch, der die finale Gelegenheit zum unerwarteten Comeback per Flanke vorbereitete. Doch Dennis Limanis Abschlussversuch wurde in höchster Not durch die vielbeinige thüringische Abwehr geblockt (91.).

,,Wenn uns am Ende die Punkte fehlen, die wir hier haben liegen lassen, wäre das unheimlich ärgerlich", haderte Riecks. ,,Unser ganzer Matchplan war durch das Wetter komplett durchkreuzt. Wir haben die ganze Woche den Fokus auf Kurzpassspiel gelegt. Unabhängig davon, haben wir uns aber auch nicht gut angestellt im Spiel", übte der Trainer auch leise Kritik an seiner Mannschaft.

Holstein Kiel: Grundmann - Born, Groth (82. Alt), Mohr, Sicker - Sen (63. Can), Sande, Claasen, Ayyildiz (67. Limani), Balat, Fernandes (82. Röth).Rot-Weiß Erfurt: Reinwald - Krauß, Becker, Struß, Tzimanis - Kogler, Rohner, Kasper (21. Renic), Pommer (21. Kraulich) - Mähner (87. Hausner), Rittmüller.

SR: Beblik (Berlin).

Zuschauer: 70.

Tore: 0:1 Rittmüller (26.), 1:1 Balat (45.), 1:2 Kogler (58.), 1:3 Tzimanis (64.), 2:3 Röth (86.).
Aufrufe: 024.11.2015, 10:30 Uhr
SHZ / wtiAutor