2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Bloß schnell verstecken: Dies scheint Holsteins Trainer Karsten Neitzel direkt nach dem Abpfiff des Nordderbys gegen den VfL Osnabrück zu denken, nachdem die Gäste in letzter Minute glücklich das Siegtor erzielten.
Bloß schnell verstecken: Dies scheint Holsteins Trainer Karsten Neitzel direkt nach dem Abpfiff des Nordderbys gegen den VfL Osnabrück zu denken, nachdem die Gäste in letzter Minute glücklich das Siegtor erzielten.

Holstein Kiel: "Noch einige Steine aus dem Weg zu räumen"

Cheftrainer Karsten Neitzel im Interwiew

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Es hätte so gut laufen können. Mit einem möglichen (und verdienten) Sieg gegen den VfL Osnabrück hätte Holstein Kiel erstmals seit Monaten die obere Tabellenhälfte erreichen können und vielleicht zumindest noch einmal Platz vier (automatische DFB-Pokal-Qualifikation) ins Visier nehmen können. Daraus wird nun nichts. Mit vier Punkten Abstand nach unten bleibt es für die ,,Störche" eng. Wir sprachen nach dem Spiel mit Trainer Karsten Neitzel über die Leistung, das Ergebnis und die aktuelle Tabellensituation.

Herr Neitzel, viele Beobachter attestieren Ihrer Mannschaft eine überzeugende Leistung gegen den VfL Osnabrück. Wie fassen Sie die Partie zusammen?
Es war eine sehr gute erste Halbzeit unserer Mannschaft. Es gab genügend Situationen, um in Führung gehen zu können. Wir haben zudem hinten überhaupt nichts zugelassen und totale Präsenz auf dem Platz ausgestrahlt. In der zweiten Hälfte lief es nicht mehr so flüssig. Je länger das Spiel dauerte, haben wir uns in der letzten Kette in den Duellen gegen Alvarez und Savran, die das clever gemacht haben, nicht mehr so gut verhalten. Dann muss man eben auch mal in der Lage sein, ein 0:0 festzuhalten. Ob das 0:1 am Ende verdient oder unverdient ist - das interessiert schon in der nächsten Woche niemanden mehr.

Eine Schlüsselszene war kurz vor der Pause, als man sowohl Elfmeter als auch Tor für Holstein hätte geben können, wenn nicht gar müssen. Wie haben Sie das gesehen?
Natürlich ist das Elfmeter. Das war ganz eindeutig. Und beim Querpass ist es dann auch kein Abseits. Wir haben in dieser Saison einfach kein Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Es hätte ja auch noch eine Gelb-Rote Karte geben müssen. Soll ich den Spielern jetzt sagen, sie sollen sich immer gleich fallen lassen? Dercho haut den Hermi um, und der versucht noch fair weiter zu laufen. Es kann doch nicht sein, dass es deshalb eine glasklare Karte nicht gibt.

Trägt der Schiedsrichter also Schuld an der Niederlage?
Nein, da müssen wir uns schon an die eigene Nase fassen. Wir hatten auch so genügend Möglichkeiten, um das Spiel für uns zu entscheiden.

Wie fällt die Analyse des Spiels denn bei Ihnen aus?
Da müssen wir schon zwischen der Leistung und dem Ergebnis trennen. Aber es war eben nicht zu 100 Prozent positiv, sondern nur zu 99 oder 98. Stimmen diese ein oder eineinhalb Prozent mehr, drücken wir irgendeinen Ball mal über die Linie oder bringen zumindest das 0:0 nach Hause.

Was bedeutet die Niederlage jetzt für die aktuelle Situation?
Es sieht nicht so aus, als sollten wir in den nächsten Wochen Ruhe bekommen, was die Tabelle anbetrifft. Bei einem Sieg wären wir auf einem richtig guten Weg gewesen. So sind sechs Punkte aus den vier Spielen nach der Winterpause noch vernünftig. Aber wir haben eben auch noch einige Steine aus dem Weg zu räumen.

In der kommenden Woche geht es zu einem direkten Konkurrenten, den Stuttgarter Kickers. Wird die Mannschaft da genauso auflaufen?
Das weiß ich noch nicht. Es wird aber ein ganz anderes Spiel. Da erwartet uns ein Gegner mit zwei Stürmern, die gefühlt zusammen sechs Meter groß sind. Es kann schon sein, dass wir auf der einen oder anderen Position umstellen werden.
Aufrufe: 016.2.2016, 16:00 Uhr
SHZ / cjeAutor