2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Eine Option für Magdeburg: Der 18-jährige Arne Sicker (li.) könnte am Wochenende zu seiner Punktspiel-Premiere bei den Herren kommen.
Eine Option für Magdeburg: Der 18-jährige Arne Sicker (li.) könnte am Wochenende zu seiner Punktspiel-Premiere bei den Herren kommen.

Holstein Kiel muss nach Magdeburg

Drittligist tritt am Sonntag beim heimstarken Tabellenfünften an

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„Wir haben letzte Woche einen kleinen Schritt gemacht. Jetzt können wir einen mittleren machen und den großen vorbereiten.“ Das sagt Holstein Kiels Trainer Karsten Neitzel vor dem Duell seiner Drittliga-Fußballer beim 1. FC Magdeburg. Mit einem Sieg hätten die „Störche“ 40 Punkte auf dem Konto – oft die magische Marke für den Klassenerhalt. In dieser Saison werden angesichts der ausgeglichenen Tabellenkonstellation aber wohl noch drei oder vier Zähler mehr nötig sein.

Die Aufgabe in Magdeburg wird schwer. Der Europapokalsieger von 1974 verlor in dieser Saison erst ein Heimspiel (im September gegen Aalen) und begrüßte in der schmucken Arena im Schnitt 17761 Fans. „Die Kulisse muss eine Motivation sein“, fordert Neitzel. „Das darf uns nicht hemmen. Den Gegner zu ärgern und dafür zu sorgen, dass es im Stadion nicht so laut wird, ist eine Herausforderung für uns.“

Das größte Problem, das der 48-Jährige im Vorfeld des Spiels zu lösen hat: Wer spielt denn eigentlich linker Verteidiger? Patrick Kohlmann, Stammkraft in dieser Rolle, ist nach fünf Gelben Karten gesperrt. Kapitän Rafael Czichos, ursprünglich für diese Position verpflichtet und zuletzt als Innenverteidiger aufgeboten, war gut zwei Wochen lang mit einem Muskelfaserriss außer Kraft gesetzt. Zwar stieg er am Freitag wieder ins Training ein. Doch Neitzel sagt: „Das war eine schnelle Heilung. Aber ich muss mir gemeinsam mit Rafa genau überlegen, ob es das Risiko wert ist.“

Und so darf einer hoffen, der bislang null Punktspiel-Minuten im Herrenbereich absolviert hat: der 18-jährige Arne Sicker. „Er ist eine Option“, bestätigte Neitzel. „Ich traue ihm das zu, das hat er in den Testspielen gegen Halle und Duisburg im Trainingslager gezeigt.“ Der A-Jugendliche sei einer, dem man „im Zweifel auch mal einen Fehler verzeiht“.

Ansonsten will Neitzel „nicht zu viel verändern“ – schließlich habe die Mannschaft in der Vorwoche beim 3:0 gegen Erzgebirge Aue überzeugt. Ob der dort gesperrte Innenverteidiger Eidur Sigurbjörnsson ins Team zurückkehrt, ist damit auch noch offen. „Sagen Sie mir, wie ich einem von den dreien begründen soll, dass er nicht spielt“ – mit dieser Replik auf die Frage nach der Besetzung der Innenverteidigung machte Neitzel seine Qual der Wahl deutlich. Mit den in der Vorrunde noch oft kritisierten Dominik Schmidt (pausierte zu Wochenbeginn wegen einer Hüftprellung) und Denis-Danso Weidlich stand die Abwehr in der Vorwoche schließlich sehr gut.

Ein Zu-Null-Spiel wäre die Basis für den nächsten kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt. „Das Ziel sind aber drei Punkte“, erteilt Neitzel einem Spiel auf 0:0 eine klare Absage. „Wir müssen auf die Standards und die guten langen Bälle der Magdeburger aufpassen“, erklärt er. „Aber bei eigenem Ballbesitz wollen wir vor allem selbst etwas Schlaues anstellen.“
Aufrufe: 019.3.2016, 11:00 Uhr
SHZ, JessenAutor