Holstein Kiel mit Punktgewinn in Mainz

Die U23 von Mainz 05 hatte die Kieler zu Saisonbeginn im eigenen Stadion noch mit 4:0 vorgeführt. Vor nur 798 Zuschauern im Bruchwegstadion war davon am Sonnabend nichts zu sehen, obwohl die technisch hervorragenden Gastgeber vor allem in der ersten Hälfte klare Feldvorteile besaßen.

„Da haben wir den Gegner vielleicht zu viel spielen lassen“, meinte Holsteins Kapitän Tim Siedschlag, stellte aber zutreffend fest: „Torchancen haben wir dennoch nicht zugelassen.“

Einzig kurz vor der Pause hatten die Mainzer durch Lukas Höler nach einem Klement-Pass eine gute Chance zur Führung (45.). Holstein verteidigte zwar aufmerksam, fand bis dahin aber nach vorne kaum statt. „Wir haben bei eigenem Ballbesitz zu viele leichte Fehler begangen“, monierte Trainer Karsten Neitzel.

Im zweiten Abschnitt sah er ein anderes Kieler Team. Zwar attackierten die Gäste die Mainzer weiterhin erst spät. „Wenn wir es mit Pressing versucht hätten, wären wir auseinander montiert worden“, erklärte Neitzel. Doch zur defensiven Sicherheit, die nach der Pause nur noch ein paar Schüsse, aber keine Chance der Mainzer mehr zuließ, kam jetzt mehr Zielstrebigkeit in der Offensive.

Und so durften sich die Kieler am Ende sogar ärgern, dass sie nicht drei Punkte mit auf die Heimreise nahmen. Marc Heider scheiterte aus fünf Metern an 05-Keeper Jannik Huth (57.). Manuel Schäffler war nach einer Lewerenz-Flanke zu überrascht, um den Ball aufs Tor zu bringen (71.). René Guder traf mit einem Hinterhaltsschuss nur die Latte (82.).

Und als eine von Denis-Danso Weidlich abgelenkte Schäffler-Hereingabe vor den Füßen von Finn Wirlmann landete, spitzelte der Youngster den Ball knapp am langen Pfosten vorbei (90./+1).

„Am Ende hatten wir sogar die besseren Chancen. Es haben hier schon Mannschaften schlechter ausgesehen und am Ende drei Punkte mitgenommen“, sagte Neitzel.

05-Trainer Sandro Schwarz hatte ein „insgesamt leistungsgerechtes Ergebnis“ gesehen. „Jetzt wollen wir am Freitag gegen Halle einen guten Jahresabschluss schaffen“, gab Neitzel die Devise aus.

Nachdem der Abstand nach unten gehalten wurde, könnte dann der Blick bei einem Sieg sogar wieder in Richtung oberes Tabellendrittel gehen.