Holstein Kiel mit Punktgewinn in Großaspach

„Eigentlich dürfte da nichts mehr anbrennen“, wusste Verteidiger Patrick Kohlmann direkt nach dem Schlusspfiff. „Aber wir wollen ja auch nicht zur Lachnummer werden und uns zu früh für gesichert erklären. Also machen wir nächste Woche im Heimspiel wirklich alles klar.“

Schon am Sonnabend hätte die endgültige Rettung gelingen können. „Wir hatten die Mehrzahl und auch die größeren Chancen“, befand Holstein-Kapitän Rafael Czichos. Schon nach fünf Minuten hatte Mathias Fetsch ein Tor für Holstein auf dem Kopf, scheiterte aber an SG-Keeper Christopher Gäng. In der ersten Hälfte zogen die Kieler teilweise ansehnliches Kombinationsspiel auf, ein leichtes Chancenplus lag hingegen auf Seiten der Württemberger. Doch die Kieler Abwehr stand wieder einmal sicher und im Tor vertrat Niklas Jakusch den Stammkeeper Robin Zentner (Trauerfall in der Familie) souverän.

Im zweiten Abschnitt gehörte Holstein die Anfangsphase, als Steven Lewerenz frei vor Gäng eine Riesenchance liegen ließ (49.). „Dann gab es aber auch eine Phase, die wir nur mit Glück und Geschick überstanden haben“, beschrieb Holstein-Trainer Karsten Neitzel einen knapp 20-minütigen Abschnitt Mitte der zweiten Hälfte, als die flinke SG-Offensive sich mehrfach behauptete, aber nur drei Halbchancen durch Michele Rizzi (62.), Julian Leist (64.) und Pascal Breier (66.) erarbeitete. „Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein“, wusste Großaspachs Trainer Rüdiger Rehm später.

Die SG, die im Aufstiegsrennen einen Sieg brauchte und am Ende öffnete, ließ in der Schlussphase Kieler Konter zu. Nach starker Kombination über Maik Kegel und Fabian Schnellhardt ließ Lewerenz die erste der drei Möglichkeiten aus (78.), Saliou Sané wurde abgeblockt (84.) und bekam drei Minuten später die Hundertprozentige serviert, als Fetsch eine Flanke vor seine Füße verlängerte. Doch völlig freistehend traf Sané nur den rechten Pfosten (87.).

„Der Ball muss rein“, wusste auch Neitzel und flüchtete sich nach dem dritten 0:0 in Folge im Humor: „Wir haben in der Woche kein italienisches Training absolviert. Unser Ziel war schon, hier auch ein Tor zu erzielen.“ Doch auch ohne Treffer kommen defensiv stabile Kieler, denen auch der Ausfall des gelb-rot-gefährdeten Czichos nach der Pause keine Probleme bereitete, dem Ligaverbleib näher. Ein Heimsieg gegen Stuttgart II würde am Sonnabend alle Restzweifel beseitigen.