2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Mundabwischen und weitermachen: Innenverteidiger Bjarne Thiesen und die Kieler U19 nahmen zwar keine Punkte, aber eine Lektion aus Brandenburg mit.
Mundabwischen und weitermachen: Innenverteidiger Bjarne Thiesen und die Kieler U19 nahmen zwar keine Punkte, aber eine Lektion aus Brandenburg mit.

KSV erwidert Cottbuser Zweikampfenergie zu spät

Drews: „Cottbus, das muss man so deutlich sagen, hat uns in den ersten 45 Minuten komplett den Schneid abgekauft“

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Trainer Hannes Drews hatte seine U19 schon im Vorfeld der Partie beim im Überlebenskampf befindlichen FC Energie Cottbus davor gewarnt, dass der Gegner seine Kernkompetenz im Ressort der Zweikampfhärte beheimatet sieht und dass ein Erfolg in der Niederlausitz nur errungen werden könne, wenn man bereit sei, dieser Härte vollumfänglich entgegenzutreten.

Doch sein Team, das sich schon im Hinspiel mit 0:2 geschlagen geben musste, wurde vor allem in Halbzeit eins durch die Energie der Cottbuser überrollt und nach etwas zu kurz geratener Aufholjagd in den Schlussminuten letztlich verdient mit einer 2:3 (0:3)-Pleite auf die knapp 500 Kilometer lange Heimreise gen Förde geschickt. Es waren zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten, die die 65 Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein im Stadion an der Lipezker Straße zu sehen bekamen.

„Cottbus, das muss man so deutlich sagen, hat uns in den ersten 45 Minuten komplett den Schneid abgekauft“, ärgerte sich Drews über den schwachen Auftritt seiner Équipe. Die drei Gegentreffer kamen also nicht von ungefähr, sondern waren absolut folgerichtig. In Minute 17 ließ die Kieler Hintermannschaft den aufgerückten Verteidiger Gabriel Boakye nach einer Standardsituation am zweiten Pfosten, sträflich allein gelassen, einnetzen. Das zweite Gegentor leitete die KSV nur sieben Zeigerumdrehungen später mit einem Ballverlust im Mittelfeld selbst ein. Der FCE schaltete geistesgegenwärtig blitzschnell um und Sebastian Schlüschen verwandelte von der Strafraumkante. Das 3:0 entsprang wiederum einem ruhenden Ball, den die Kieler Hintermannschaft nicht konsequent klärte und so für Leon Schneider vorlegte, der aus 14 Metern die gefühlte Entscheidung erzielte (33.).

Doch die Kieler kamen zum Seitenwechsel, nachdem ihr Coach deutliche Worte an sie gerichtet hatte, mit einer vollkommen anderen Körperhaltung aufs Spielfeld, agierten fortan nicht mehr abwartend sondern aktiv und zielstrebig. „Das 3:1 durch Utku Sens direkt verwandelten Freistoß hat uns dann nochmal richtig wachgerüttelt“, erkannte Drews, dass in der 78. Minuten die Hoffnung für Holstein zurückkehrte. Als der Cottbuser Dennis Ladwig nur kurze Zeit später durch ein absichtliches Handspiel auf der Torlinie seine Mannschaft dezimierte und Sen seinen 18 Saisontreffer vom Punkt ermöglichte (wieder die alleinige Nummer 1 in der Torjägerliste), wankte der Gastgeber bedenklich. „Da brannte nochmal richtig der Baum in den letzten zehn Minuten“, sah Kiels Coach, dass seine Mannschaft in den Schlussminuten drauf und dran war, eine grauenhafte erste Halbzeit vergessen zu machen. Doch die Gastgeber retteten den Sieg über die Zeit und rückten damit bis auf zwei Pünktchen an das rettende Ufer heran.

„Es wäre wohl auch wirklich zu viel des Guten gewesen, hier noch was Zählbares mitzunehmen“, gestand der 34-jährige Fußball-Lehrer enttäuscht und objektiv ein. „Cottbus war über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft. Ich hoffe, dass wir nächste Woche, wenn Hertha nach Kiel kommt, wieder mal über 90 Minuten hinweg in der Lage sind, eine gute Leistung abzuliefern“, schaute Drews mahnend und hoffnungsvoll zugleich auf die bevorstehende Aufgabe gegen die „Alte Dame“.

FC Energie Cottbus: Stawecki – Camli, Ladwig, L. Schneider, Karbstein, Küllmei (70. Mussijenko), Felgenträger (74. M. Schneider), Weber, Boakye, Schlüschen (84. Roblick), Pahlow (79. Rindelhardt).

Holstein Kiel: Schuchardt – Groth (34. Möller), Meien, Thiesen, Griese – Schleemann (77. Molt) – Jonas Seidel (52. Jan Matti Seidel), Alt, Sander, Voß (64. Greve) – Sen.

SR: Waegert (Berlin).

Zuschauer: 65.

Tore: 1:0 Boakye (17.), 2:0 Schlüschen (24.), 3:0 L. Schneider (33.), 1:3 Sen (78.), 2:3 Sen (81., Handelfmeter).

Rote Karte: Ladwig (80., Handspiel auf der Torlinie).
Aufrufe: 027.3.2017, 16:00 Uhr
SHZ / wtiAutor