2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht

Holstein Kiel: Individuelle Klasse der "Wölfe" zu groß

A-Junioren verlieren in Wolfsburg mit 0:5

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Holsteins Jugendtrainer Finn Jaensch ist derzeit ein äußerst vielbeschäftigter Mann. Denn neben seiner Tätigkeit als Coach der B-Junioren, kümmert er sich im Moment gemeinsam mit Maik Haberlag auch um die Geschicke der U19, da der dort zu Saisonbeginn installierte Trainer Hannes Drews nach der Freistellung Karsten Neitzels im Coachingstaff der Drittligamannschaft fungiert. Bei seiner ersten Partie unterlag Jaensch dem hochgehandelten Team vom VfL Wolfsburg, hinterließ mit seiner Mannschaft allerdings trotz der 0:5-Niederlage keinen gänzlich schlechten Eindruck in der Autostadt.
Holstein hatte sich vorgenommen, den Gegner früh anzulaufen und so zu Fehlern zu zwingen. Der erste folgenschwere Fehler unterlief allerdings Innenverteidiger Bjarne Thiesen, der in der dritten Minute einen Freistoß unhaltbar in die eigenen Maschen köpfte.

Die Jungstörche attackierten indes unbeeindruckt weiter und kassierten in der 14. Spielminute ein weiteres Gegentor – nach einem Konter, den Orrin Gaines II abschloss. Diese gnadenlose Effektivität des VfL stellte zwar den Spielverlauf nicht gerade auf den Kopf, aufgedrängt haben sich die zwei Gegentreffer jedoch auch nicht, denn die KSV war kämpferisch voll da und agierte auf Augenhöhe mit den individuell stark besetzten „Jung“-Wölfen. Und doch lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Ex-Kieler Phillip Menzel zwischen den Pfosten des Heimteams kaum einmal ernsthaft geprüft wurde und er in seinem Strafraum lediglich nach Standardsituationen zu Ballaktionen kam.

Trotz der Führung taten sich die Wolfsburger schwer, das Spiel zu dominieren, sodass ihr Trainer Thomas Reis einen Doppelwechsel zur Halbzeit tätigte und damit für mehr Kreativität sorgen wollte. Die Einstellung mit der die Kieler auf den Rasen zurückkehrten imponierte. Die Zweikämpfe wurden angenommen und in einer harten, aber nie unfairen Art und Weise geführt, sodass die technische Finesse des Gegners weiterhin kaum zur Entfaltung kam.

Doch was den Wölfen an diesem Tag an jener Finesse abging, kompensierten sie eindrucksvoll durch ihre Kaltschnäuzigkeit: Wie aus dem Nichts köpfte David Nieland eine Flanke zum mindestens vorentscheidenden 3:0 ein (61.). Nieland fand scheinbar Gefallen am Toreschießen und stockte sein persönliches Torkonto um einen weiteren Treffer in der 70. Minute auf, ehe er in der 85. Minute der Begegnung, wiederum per Kopfball, den 5:0-Endstand herstellte, der aus Gästesicht zwei bis drei Treffer zu hoch ausfiel und die wackere und geschlossene Mannschaftsleistung der Kieler stark verzerrt widerspiegelte.

Dennoch demonstrierten die Holsteiner, ganz im Gegensatz zur blutleeren Vorstellung im ersten Spiel bei Eintracht Braunschweig (1:4), was es an den Tag zu legen gilt, um in der Beletage des deutschen Jugendfußballs bestehen zu können. Wenn die Equipe diesen Weg des Teamspirits und der Zweikampfhärte weiter beschreitet, werden die Punkte gegen den Abstieg schon bald auf das Konto wandern.

„Da war diesmal viel mehr Intensität drin als noch gegen Braunschweig. Aber Wolfsburgs individuelle Qualität ist schon à la bonne heure“, äußerte sich Jaensch nach der Partie nicht unzufrieden, aber sachlich.


VfL Wolfsburg: Menzel – N. Otto, Neuwirt (65. El-Haibi), Nieland, Mason (65. May), Gaines II (46. Radowski), Heuer, Klump, Y. Otto, Davide-Jerome Itter (46. Saglam), Gian-Luca Itter.
Holstein Kiel: Schuchardt – Born, Pernot (80. Kara), Thiesen, Ayyildiz – Knutzen, Alt, Sander, Griese (69. Molt) – Voß (55. Bente), Sen (69. Zinkondo).
SR: Rath (Bremen).
Zuschauer: 111.
Tore: 1:0 Thiesen (3., Eigentor), 2:0 Gaines II (14.), 3:0 Nieland (61.), 4:0 Nieland (70.), 5:0 Nieland (84.).





Aufrufe: 024.8.2016, 11:00 Uhr
SHZ, wtiAutor