Holstein Kiels U23 vertagt die Eutiner Meisterfeier

„Ich bin super zufrieden, weil wir im Gegensatz zu den letzten beiden Heimspielen über 90 Minuten konzentriert gespielt haben. Das einzige, was man uns in der ersten Halbzeit vorwerfen kann ist, dass wir ein paar Chancen haben liegen lassen, um das vor der Pause schon zu entscheiden. Dass in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr so viel Zug drin war, ist ok. Wir haben halt defensiv nichts zugelassen“, sagte der Holstein-Trainer.

Von der ersten Minute an zeigten die „Jungstörche“, wer Herr im Hause ist und kamen nach sechs Minuten zur ihrer ersten Chance. Narek Abrahamyan ließ im Strafraum drei Gegenspieler aussteigen und wurde erst beim Schuss geblockt, den Nachschuss setzte Timo Barendt per Fallrückzieher an den Pfosten. Zwei Minuten später zeigte Abrahamyan erneut seinen Zug zum Tor, marschierte im Mittelfeld am Gegner vorbei und erzielte von der Strafraumgrenze das 1:0.

Auch danach drückte Kiel weiter. Rezan Acer per Freistoß (11.), Barendt mit dem Fuß (16.) und Thies Borchardt mit einem Kopfball (17.) hatten weitere gute Gelegenheiten. Altenholz kam selten in Tornähe, trotzdem zeigten die abstiegsbedrohten Gäste eine gute körperliche Präsenz.

Vor den Augen einiger Eutin-Spieler war trotzdem nur Holsteins U23 gefährlich. Nach Flanke von Abrahamyan köpfte Barendt daneben (20.). Wenige Sekunden später zog Abrahamyan wieder selbst ab, diesmal war Jan Detlefsen zur Stelle, konnte den Ball aber nur vor die Füße von Borchardt abwehren. Der Angreifer schob mühelos zum 2:0 ein.

Trotz des klaren Spielstands war das Spiel weiter hitzig, Fouls und kürzere Verletzungsunterbrechungen prägten das Bild Mitte der ersten Halbzeit. Lasse Jensen kam in der 27. Minute mal zu einem Abschluss für die Kieler Vorstädter. Barendts Hackentrick vor dem Tor (37.) und Borchardts Gelegenheit (39.) waren die letzten Aktionen der ersten Halbzeit.

Den zweiten Durchgang eröffnete der an diesem Tag unaufhaltsame Narek Abrahamyan. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff erkämpfte der offensive Mittelfeldspieler den Ball am Rande des Strafraums gegen Jan Patzel und guckte Detlefsen in Ruhe aus – 3:0. Der Doppeltorschütze zeigte sich nach dem Spiel ganz bescheiden: „Ich bin immer motiviert, heute hatte ich mal Glück und mache zwei Dinger und lege eins auf.“

In Folge des vorentscheidenden dritten Treffers verflachte die Partie ein wenig, erst in der 63. Minute hatte Julian Langnau den nächsten Abschluss für die Gäste. 17 Minuten vor Spielende nahm Ole Werner den Mann des Tages vom Feld. „Narek hat es heute super gemacht. Was vor allem seine große Qualität ist und man gar nicht so sieht, ist sein Spiel gegen den Ball. Da gewinnt er viele Bälle und leitet dadurch Tore ein“, analysierte Werner. Michael Holt kam für ihn ins Spiel.

Die Schlussphase verlief wie der gesamte zweite Spielabschnitt ereignisarm, Holt (84.) und Barendt (87.) hatten kleinere Gelegenheiten. Erst kurz vor Spielende nahmen die „Jungstörche“ nochmal Fahrt auf. Der eingewechselte Alban Jashari kam in der 88. Minute auf der Grundlinie an den Ball, zog in die Mitte und erhöhte auf 4:0. Doch damit nicht genug: In der Nachspielzeit geriet Borchardt im Strafraum mit Torwart Detlefsen in einen Zweikampf. Der Stürmer fiel und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Von dort setzte Barendt den Schlusspunkt zum 5:0.

Nach zwei unerwarteten Heimniederlagen am Osterwochenende kassierte der TSVA bei Holstein die erwartete Pleite. Trainer Kristian Hamm war mit dem Auftritt seines Teams trotz des starken Gegners nicht einverstanden: „Absolut verdiente Niederlage. Holstein war in alle Belangen überlegen, fußballerisch und kämpferisch. Die Kieler haben die Schwachstelle unseres Systems von Anfang an ausgenutzt. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht hinbekommen, Abrahamyan und Acer aus dem Spiel zu nehmen. In der zweiten Halbzeit geht es dann mit einem individuellen Fehler los, der uns das 3:0 beschert. Damit ist das Spiel dann gänzlich gegessen. Das darf man sich gegen Gegner wie Holstein Kiel nicht erlauben.“

Holstein Kiel II: Schipmann – M. Mohr (67. T. Mohr), Bönigk, Kohlmann, Bruns – Spohn – Gürntke, Abrahamyan (73. Holt), Acer (62. Jashari) – Barendt, Borchardt.

Altenholz: Detlefsen – Quegwer, T. Ceynowa, Schomaker, Patzel – Hanke, M. Ceynowa, Jensen, Watzlawczyk (63. Kaya) – Joswig (73. Fröhlich), Langnau.

SR: Maschmann (Molfsee).
Zuschauer: 115.
Tore: 1:0 Abrahamyan (8.), 2:0 Borchardt (21.), 3:0 Abrahamyan (52.), 4:0 Jashari (88.), 5:0 Barendt (90./+1, Foulelfmeter).