2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
So lässt es sich Reisen: Mit dem Erfolgserlebnis im Gepäck treten Holsteins B-Junioren gut gelaunt die über 500 Kilometer lange Heimfahrt an.
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Holstein Kiels U17 punktet mit Disziplin gegen RB Leipzig

Kiels U17-Junioren mit gelungenem Auswärtsabschluss

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Die einmonatige Bundesligapause brachte die U17 Holstein Kiels offenbar nicht aus dem Rhythmus, denn beim letzten Auswärtsauftritt in der Beletage beim zweitplatzierten RasenBallsport in Leipzig ergatterte das Team einen weiteren Zähler und festigte damit seinen beeindruckenden siebten Tabellenrang.

Dabei verfolgte Kiels Nachwuchs von Anfang an ein bewährtes Prinzip: „Wir standen wir sehr tief und haben nur selten mit aggressivem Angriffspressing operiert“, erklärte Trainer Finn Jaensch die gewählte taktische Marschroute. Gerade weil Leipzig erwartungsgemäß schnell vertikal spielte, agierte der Aufsteiger mit einer defensiven Formation und nahm den Gegner erst ungefähr 25 Metern vor dem eigenen Tor in Empfang.

„Leipzig hatte damit Probleme. Ähnlich wie gegen die U19, die RB in dieser Saison zweimalig schlug, fanden sie auf geringem Raum nur selten geeignete Mittel, um sich Chancen herauszuspielen“, sah der frisch vermählte Jaensch, das sein Matchplan auf fruchtbaren Boden fiel. Lediglich eine Großchance erarbeiteten sich der Gastgeber vor dem Seitenwechsel, als er sich über die linke Seite durchtankte, mit seinem Abschluss aber am Aluminium scheiterte (20.).

Doch auch die KSV hatte ihr Gelegenheit, den Spielstand zu eröffnen: Jesper Tiedemann schickte Noah Awuku, der nach seinen beeindruckenden Europameisterschaftsauftritten (siehe Seite 68) nur so vor Selbstvertrauen strotzte, mit einem langen Ball auf die Reise, Awuku setzte sich trotz Trikotzupfers gewohnt energisch durch, scheiterte aber anschließend im Eins-gegen-Eins an Leipzigs Torhüter Joshua Jonas Wehking (32.), sodass es mit einem gerechten torlosen Unentschieden in die Pause ging.

„Nach Wiederanpfiff hat Leipzig seine Außenverteidiger noch höher gezogen“, erkannte Jaensch sofort, dass der Gegner das Spiel über die Flügel zu forcieren suchte. „Wir haben darauf mit einem weiteren Rückzug unserer Mittelfeldaußen reagiert und teilweise praktisch mit einer defensiven Sechserkette gespielt“, erläuterte der 31-Jährige.

Gut 20 Minuten hielt das Kieler Bollwerk der anrennenden „Bullenherde“ stand, ehe es langsam zu bröckeln begann. Es war aber schließlich auch der Unparteiische Johannes Hamper, der über den ersten Punch in dieser Begegnung entschied: Während Hampers Pfeife stumm blieb, als sich Awuku gegen zwei Leipziger durchsetzte und im Strafraum gelegt wurde (68.), ertönte sie knappe fünf Zeigerumdrehungen später auf der anderen Seite, da Jan Wansiedler den in den Sechzehner eindringen Nicolas Paul Julien Fontaine unfair stoppte. Fabrice Hartmann trat zum Strafstoß an und verwandelte sicher (73.).

„Danach haben wir Marcus Borgmann gebracht und auf zwei Spitzen umgestellt. Das hat auch gut funktioniert, er hat nochmal Schwung reingebracht“, lobte Kiels Übungsleiter den Angreifer und freute sich darüber, dass sein Team noch erfolgreich zurückschlagen konnte. Nachdem Torhüter Jannis Meister eine riesige RB-Chance bravourös vereitelte (74.), schlug Holstein in der Nachspielzeit eiskalt zu.

Es war ausgerechnet Wansiedler, der einen vorne stark festgemachten Ball auf Karim Ay durchsteckte, den dieser, frei vor Wehking auftauchend, aus 15 Metern einschob und so für das 1:1-Resultat sorgte.„So konnten wir doch noch ein Erfolgserlebnis feiern. Das war ein erneut ungemein disziplinierte Auftritt der Jungs und ein geiler Auswärtsabschluss“, zeigte sich Jaensch naturgemäß hochzufrieden und blickte dem bevorstehenden SHVF-Pokal-Endspiel gegen Eidertal Molfsee am Himmelfahrtstag entgegen (Do., 11 Uhr in Malente).

RB Leipzig: Wehking – Born, Böhmer, Rücker, Hoppe – Krüger, Mahmudov (64. Treu), Mekonnen, Krauß – Hartmann (80. Böhme), Fontaine (76. Bachmann).

Holstein Kiel: Meister – Wansiedler, Petersen, Fischer, Hinterleitner – Tiedemann (73. Borgmann) – Jungehülsing (60. Ay), Möller (67. Melahn), Scheller, Greve (57. Drauschke) – Awuku.

SR: Hamper (Katschenreuth).
Zuschauer: 96.
Tore: 1:0 Hartmann (73., Foulelfmeter), 1:1 Ay (80./+3).
Aufrufe: 022.5.2017, 10:00 Uhr
SHZ / wtiAutor