2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Rasantes Duell: Holsteins Dominick Drexler (links) schirmt den Ball hier gegen den ehemaligen Kieler  Fabian Schnellhardt ab. 54°/Felix König
Rasantes Duell: Holsteins Dominick Drexler (links) schirmt den Ball hier gegen den ehemaligen Kieler Fabian Schnellhardt ab. 54°/Felix König

Holstein Kiel gelingt Wiedergutmachung

Fußball-Drittligist bezwingt Tabellenführer MSV Duisburg mit 2:0 und rehabilitiert sich für schwache Vorstellung in Osnabrück

Holstein Kiels Fußballer haben die richtige Antwort auf die schwache Leistung am vergangenen Freitag in Osnabrück (1:2) gegeben. Gestern besiegte die Elf von Trainer Markus Anfang vor 5745 Zuschauern Drittliga-Spitzenreiter MSV Duisburg am Ende verdient mit 2:0 (1:0) und hat nun wieder Anschluss zu Relegationsplatz drei. „Ich bin weit davon entfernt, in Euphorie auszubrechen“, sagte Routinier Dominic Peitz jedoch. „Wenn man heute sieht, was mit unserer Mannschaft möglich ist, ist es eher traurig, dass wir immer noch auf der Stelle treten.“

In einer rassigen Drittliga-Partie agierten beide Mannschaften mit offenem Visier. Zwar hatten die Duisburger durch den starken Ex-Kieler Fabian Schnellhardt (4., 6.) gleich Torabschlüsse. Doch fußballerisch waren die Kieler anfangs besser. Nachdem mehrere gute Aktionen zunächst nicht zu Möglichkeiten führten, nutzte Holstein die erste Chance zur Führung. Kingsley Schindler flankte, Alexander Bieler legte per Kopf quer, Marvin Ducksch zog ab – 1:0 (13.).

Der MSV ließ sich aber nicht schocken und machte gleich richtig Druck. Bis zur Pause benötigten die „Störche“ auch eine Portion Glück, um die Führung zu verteidigen. Kenneth Kronholm rettete bei einem Schuss von Martin Dausch (24.) und bei einem missglückten Kopfball des eigenen Verteidigers Christopher Lenz (32.) jeweils stark zur Ecke. Ohne Chance wäre der Kieler Keeper gewesen, als Simon Brandstetter nach einem Fehler von Lenz aus 20 Metern abzog, der Ball aber vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (28.). Zudem schoss Dausch aus spitzem Winkel drüber (41.). Die Kieler hatten bei einem schnellen Konter durch Steven Lewerenz das zweite Tor auf dem Fuß, doch Keeper Mark Flekken parierte mit einer Hand (42.).

Nach dem Wechsel ging es zunächst im gleichen Stil weiter. Brandstetter vergab aus acht Metern (49.). Im Gegenzug scheiterte Ducksch mit einer großen Kontergelegenheit an Flekken (50.). Anschließend bewies auch der für seine zu offensive Ausrichtung zuletzt kritisierte Trainer Anfang, dass er richtige Schlüsse gezogen hatte und brachte schon nach einer Stunde Verteidiger Niklas Hoheneder für Stürmer Ducksch. Holstein stand nun defensiv sicher, auch wenn der MSV optische Vorteile hatte. Und dann klappte es auch noch in der oft kritisierten Disziplin Standards. Lenz verwandelte eine Ecke von der rechten Seite mit dem linken Fuß zum 2:0 (69.). Es war erst der zweite Treffer nach einem ruhenden Ball im 21. Spiel unter Anfang. In den letzten Minuten kämpften die Kieler den Sieg buchstäblich nach Hause.

„Heute war es einfach, sich gegen den Spitzenreiter zu motivieren. Vielleicht gibt es Möglichkeiten zu begreifen, dass das jede Woche so aussehen muss“, sagte Peitz. Trainer Anfang ergänzte: „Wir waren bislang auf der Suche nach Stabilität. Jetzt müssen wir die auch mal auswärts beweisen.“
Aufrufe: 014.3.2017, 22:09 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor