2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Kiels Marlon Krause (li.) ist zuversichtlich: "Wenn jeder wieder alles abruft, werden wir als Sieger vom Platz gehen." Foto: getty
Kiels Marlon Krause (li.) ist zuversichtlich: "Wenn jeder wieder alles abruft, werden wir als Sieger vom Platz gehen." Foto: getty

Holstein Kiel freut sich auf das "Endspiel"

Drittligist ist gut gerüstet für das Gipfeltreffen beim MSV Duisburg

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Am Freitag um 10.30 Uhr begann für die Kieler „Störche“ die letzte Auswärtsreise des Jahres – oder ist es erst die vorletzte? Vom Ausgang des Spitzenspiels beim MSV Duisburg, das am Sonnabend bereits um 13.30 Uhr angepfiffen wird, hängt das für Drittligist KSV Holstein maßgeblich ab. Gewinnen die Kieler, ist der Direktaufstieg in die 2. Bundesliga nah. Bei einer Niederlage folgen hingegen noch zwei Relegationsspiele gegen den Zweitliga-16. Ein Remis vertagt die Entscheidung auf den letzten Spieltag.

In Duisburg kocht die Stimmung bereits seit Tagen hoch. Die 28 500 Tickets für MSV-Fans sind bereits seit einer Woche komplett vergriffen. An der Tageskasse gibt es nur noch rund 500 Sitzplätze für Gäste-Fans – denn auch Holsteins Anhänger haben sich eingedeckt. 1491 Karten wurden in Kiel bereits verkauft.

In der Erwartung, den Zweitliga-Aufstieg mit einem Sieg gegen Holstein endgültig zu fixieren, sprach man in Duisburg bereits vom „Tag der Legendenbildung“. „Wenn es darum geht, müssten wir ja gewinnen“, meinte Holsteins Trainer Karsten Neitzel. „Ein Aufstieg des MSV wäre die normalste Sache der Welt. Wir haben dagegen nichts zu verlieren. Wer hätte gedacht, dass wir zwei Spieltage vor Schluss noch aus eigener Kraft direkt aufsteigen können?“

Sportlich sind die Kieler gut vorbereitet. „Das wird ein richtig schweres Spiel“, glaubt Neitzel angesichts der Tatsache, dass der MSV noch kein Heimspiel verlor, und über viel Offensivpower mit zweitligaerfahrenen Spielern wie Onuegbu, Dausch, Janjic, Grote und Scheidhauer verfügt. Doch er ergänzt auch: „Die freuen sich auch nicht unbedingt, gegen uns spielen zu müssen.“

Diesen Respekt hat sich das Kieler Überraschungsteam in dieser Saison längst erarbeitet. „Wir werden draufgehen“, verspricht der Holstein-Trainer, „denn das sind die Duisburger nicht immer gewohnt. Ich möchte hören, dass wir auch mal ein Raunen bei den Zuschauern auslösen.“

Das volle Stadion wirkt ohnehin mehr als Motivation. „Die Vorfreude ist groß. Es wird ein schönes Spiel in einem Top-Stadion“, sagt Holsteins Kapitän Rafael Kazior, der 2003 beim MSV seine Profikarriere begann. Neitzel betont: „Wir haben bewiesen, dass wir auch vor großer Kulisse erfolgreich sein können.“ Die beiden bisherigen Partien vor über 24000 Fans in Dresden (2:1) und vor zwei Wochen in Bielefeld (2:2) endeten positiv für die „Störche“.

Mut macht den Kielern auch die Tatsache, dass zuletzt vier Mal in Folge Rückstände umgebogen wurden und viele Tore erst in der Schlussphase fielen. „Wir haben auf jeden Fall Kraft für mehr als 90 Minuten“, betont Neitzel und schob mit voller Überzeugung hinterher: „Wir haben auch gute Chancen, Punkte mitzunehmen, wenn die Leistung stimmt.“

Stimmung und Selbstvertrauen passen bei den seit 15 Spielen unbesiegten Kielern ohnehin. Verteidiger Marlon Krause drückt das so aus: „Das wird eine heiße Kiste. Aber wenn wieder jeder alles abruft, werden wir als Sieger vom Platz gehen. Da bin ich sicher.“

Während Kazior nach seiner Gelbsperre definitiv in die Kieler Startelf zurückkehren wird, bangen die „Störche“ noch um ihren besten Torschützen Marc Heider (12 Sasísontore), den seit Dienstag Probleme am Sprunggelenk plagen. Er stieg am Freitag zwar mit in den Mannschaftsbus, seine Einsatzfähigkeit entscheidet sich aber erst kurz vor dem Anpfiff.

Aufrufe: 016.5.2015, 06:30 Uhr
sh:z / Christian JessenAutor