2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Mit Vollgas und in Kurvenlage: Der Holsteiner Jan Matti Seidel (links) und St. Paulis Daniel Asante Owusu liefern sich ein rasantes Duell an der gut besuchten Außenlinie.
Mit Vollgas und in Kurvenlage: Der Holsteiner Jan Matti Seidel (links) und St. Paulis Daniel Asante Owusu liefern sich ein rasantes Duell an der gut besuchten Außenlinie.

Holstein Kiel erreicht leistungsgerechte Punkteteilung

B-Junioren holen 2:2 gegen den FC St. Pauli

Auch am dritten Spieltag der B-Junioren-Bundesliga bleibt der Nachwuchs Holstein Kiels sieglos – so könnte die negative Lesart der bisherigen Ergebnisse lauten. Andererseits hat das Team von Trainer Finn Jaensch bisher nur ein Spiel verloren, und das äußerst knapp. Für das bisherige Torverhältnis indes, gibt es wohl nur eine mögliche Lesart. 7:8, das offenbart offensive Schlagfertigkeit ebenso wie defensive Anfälligkeit. Die Suche nach Balance ist damit weiterhin das Ziel, und das 2:2-Unentschieden gegen St. Pauli ein Schritt in die richtige Richtung.

Eine druckvolle Anfangsphase der Gastgeber trug frühe Früchte: Marcus Borgmann nahm von der linken Seite aus Malte Petersen mit, der den erfolgreich abschließenden Noah Awuku bediente (3.). Nach gut zehn Minuten machten die Gäste zunehmend Druck und erzielten im dritten Nachschuss aus dem Gewühl heraus den Ausgleich (11., Niclas Nadj).

Es entwickelte sich ein sehenswerter Schlagabtausch. KSV-Keeper Anton Lattke konnte den Rückstand vom Elfmeterpunkt zwar noch verhindern (15.), war aber kurze Zeit später gegen den Kopfball von Tom Protzek machtlos (17.). Protzek platzierte die Kugel an die Unterkante der Latte, von wo aus sie einmal hinter der Linie aufsprang. „Ich denke schon, dass der Ball drin war“, räumte Jaensch fair ein.

Mit der Führung im Rücken wurden die Gäste aus der Elbmetropole immer dominanter und schnürten die Kieler zunehmend in der eigenen Hälfte ein. Just in dieser Phase der Bedrängnis gelang Holstein der etwas schmeichelhafte Ausgleichstreffer: Awuku setzte sich auf der linken Seite mit dem Ball am Fuß durch und legte das Spielgerät für den mitgelaufenen, erst kurz zuvor eingewechselten Laslo Wanger quer, der sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten ließ (36.).

Die Eingangs angesprochene Suche nach der Balance zwischen Offensive und Defensive schlug sich auch in einer taktischen Umstellung zu Beginn des zweiten Durchgangs nieder: Jaensch stellte von zwei auf nur eine Spitze um und sorgte so für deutlich mehr Stabilität. „In der zweiten Halbzeit haben wir defensiv kaum etwas zugelassen“, freute sich der Übungsleiter über die Disziplin und schnelle Auffassungsgabe seiner Schützlinge. Mit etwas Glück wäre sogar ein Sieg drin gewesen, doch Borgmann spitzelte den Ball knapp am Tor vorbei (70.) und Tim Möller vergab eine weitere Großchance kurz vor dem Schlusspfiff.

„Das Unentschieden war leistungsgerecht“, heftete Jaensch die Punkteteilung als gerecht ab und attestierte seinem Team eine fortschreitende Entwicklung: „Das war eine weitere Leistungssteigerung gegenüber dem 1:1 in Braunschweig, und das gegen einen noch stärkeren Gegner, der mannschaftlich geschlossen agierte und uns so alles abverlangte. Die Jungs haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Wenn wir diesen Weg weitergehen, bin ich sehr zuversichtlich.“


Holstein Kiel:
Lattke – Wansiedler, Timm, Otto, Casper – Ay (35. Möller), Lagoda (35. Wanger), Petersen, Borgmann (80. Jungehülsing) – Awuku, Seidel (57. Hinterleitner).
FC St. Pauli: Schmidt – Wieckhoff, Owusu, Santos Teixeira (41. Gohoua), Münzner, Nadj, Protzek (74. Pannholzer), Kuyucu, Frahm (41. Senger), Becker, Döhling (60. Lenz).
SR:
Duschner (Borgfeld).
Zuschauer:
99.
Tore:
1:0 Awuku (3.), 1:1 Nadj (11.), 1:2 Protzek (17.), 2:2 Wanger (36.).
Bes. Vork.:
Lattke hält Foulelfmeter gegen Kuyucu (15.).
Aufrufe: 031.8.2016, 13:45 Uhr
SHZ / WTiAutor