2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Fand erst mit Anlauf ins Turnier: Regionalligist Henstedt-Ulzburg mit Kristin Engel (re.), die sich hier gegen Ratekaus Jana Hinkelmann durchsetzt. Foto: objectivo/Kugel
Fand erst mit Anlauf ins Turnier: Regionalligist Henstedt-Ulzburg mit Kristin Engel (re.), die sich hier gegen Ratekaus Jana Hinkelmann durchsetzt. Foto: objectivo/Kugel

Holstein Kiel erneut Frauen-Landesmeister

4:0 im Finale gegen TuRa Meldorf

Glückwunsch nach Kiel! Holstein gewann zum dritten Mal in Folge und insgesamt sechsten Mal die Hallenlandesmeisterschaften im Frauenfußball. Diese wurden erneut nach Futsal-Regeln ausgetragen. Wer geglaubt hatte, Meldorf könnte im Finale die Mannschaft sein, die die jahrelange Dominanz der Kielerinnen durchbrechen würde, sah sich getäuscht.

Der Zweitligist gewann nach Toren von Emine Ibrahimi, Samanta Carone (2) sowie Sarah Begunk auch in dieser Höhe verdient mit 4:0. ,,Wir waren die beste Mannschaft", freute sich Trainer Christian Fischer nach dem Turniersieg. ,,Wir sind hier ohne Gegentor durchmarschiert und haben absolut verdient gewonnen."

Aber auch Meldorfs Tim Dethlefs gewann der Leistung seiner sehr jungen Mannschaft durchweg Positives ab: ,,Wir sind hier mehr oder weniger mit einem U20-Team aufgelaufen. In einigen Szenen waren wir noch zu unerfahren, aber das soll die wirklich gute Gesamtleistung nicht schmälern. Wir können sehr zufrieden nach Hause fahren."

Während Kiel mit vier Siegen das Optimale aus den Vorrunden-Spielen der Gruppe A herausholte, musste Meldorf nach seiner 0:2-Auftaktniederlage gegen Holstein zittern. Erst das 4:2 im letzten Spiel gegen Klausdorf ebnete den Weg.

Das Meldorfer Halbfinale gegen den SV Henstedt-Ulzburg ging nach torlosen zwölf Minuten in die Verlängerung. In dieser scheiterte Meldorfs Gesa von Drahten kurz nach dem Wiederanpfiff knapp, um gleich darauf zum 1:0 für das Dethlefs-Team abzuschließen. Drei Sekunden vor der Sirene glich Jennifer Michel jedoch aus, so dass es zum Sechsmeter-Schießen kam.

Geduld war angesagt, denn die ersten acht Schüsse brachten beide Mannschaften im Tor unter. In der Verlängerung noch gefeiert, wurde Michel zur tragischen Heldin. Nachdem sie ihre beiden ersten Sechsmeter noch verwandelte, scheiterte sie im dritten Versuch an Wienke Jensen.

Auch wenn HU-Coach Claus Rath eine intensive Vorbereitung auf die Meisterschaft betrieb und den Regionalliga-Spitzenreiter gerne im Endspiel gesehen hätte, so fand er doch Zeit, sich während des dramatischen Entscheidungsschießens freundschaftlich mit seinem Meldorfer Kollegen zu unterhalten.

Holstein war auch Favorit gegen den SSC Hagen Ahrensburg im zweiten Halbfinale. Dort wurde die Fischer-Vertretung ihrer Rolle gerecht. Maike Timmermann brachte die KSV zunächst in Führung, ehe Jana Leugers einen Strafstoß mit der Sirene zum 2:0-Endstand verwandelte.

Der SV Henstedt-Ulzburg ging motiviert ins ,,kleine Finale" und kam hier zum erhofften Erfolg 2:1-Sieg gegen Ahrensburg. Nach dem Futsal-Wochenende in der Lübecker Hansehalle zog Rachel Pashley vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband ein positives Fazit: ,,Wir hatten vor allem am Sonntag eine tolle Kulisse. Die Zuschauer sahen wirklich spannende Spiele."

Damit beantwortete Pashley praktisch auch schon die Frage nach der Zukunft des Futsal in Schleswig-Holstein: ,,Dass sich die Bundesliga-Vereine dafür entschieden haben, ab dem kommenden Jahr keine Futsal-Meisterschaften mehr auszutragen, finde ich persönlich schade. Aber wir als SHFV agieren eigenverantwortlich, für uns kommt ein Verzicht der Futsal-Landesmeisterschaften im Frauenfußball nicht in Frage. Außerdem werden die Neuerungen, die der Futsal mit sich bringt, in unseren Vereinen sehr gut angenommen."

Diese Meinung spiegelte sich auch auf den Rängen wider. Die mehr als 600 Zuschauer sorgten für eine Stimmung, wie sie in den letzten Jahren eher selten vorkam. Hier machten sich vor allem die Anhänger aus Henstedt-Ulzburg, vor allem aber die der SG EMTV/Fleckeby bemerkbar.

Diese hatte sich über die Hallenmeisterschaften des Kreises Rendsburg/Eckernförde (ebenso wie der VfL Oldesloe im Kreis Stormarn) für dieses Turnier qualifiziert. Der Außenseiter verlor jedes seiner vier Vorrundenspiele, wurde aber für jede gelungene Aktion frenetisch gefeiert. Torhüterin Bonnie Jessen wurde sogar zur besten Keeperin des Turniers gewählt.

Der Titel der besten Spielerin ging an Sirin Guetari (Eichholzer SV), während Samanta Carone (Holstein Kiel) mit vier Treffern Torschützenkönigin wurde.

Aufrufe: 01.2.2015, 20:30 Uhr
SHZ / Sven MalyAutor