2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht

Holstein Kiel erarbeitet sich einen Zähler hart

Kein schönes Spiel - aber ein Punkt in Unterzahl

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Mit einem hart erarbeiteten Punkt auf der Habenseite kehrte Holstein Kiel vom Gastspiel beim FSV Frankfurt heim. Trotz einer wenig überzeugenden spielerischen Leistung waren die „Störche“ der moralische Sieger der Partie, erkämpften sie sich den verdienten Zähler doch vor 3146 Zuschauern trotz einer knapp einstündigen Unterzahl.

Markus Anfang musste ohne Dominik Schmidt (rotgesperrt), Patrick Kohlmann (Reha) und den wechselwilligen Milad Salem auskommen. So begann die erwartete Elf, in der Leihgabe Christopher Lenz als Linksverteidiger debütierte.

Beim FSV fehlten mit Nico Schleusener und Massimo Ornatelli zwei verletzte Leistungsträger. Dafür feierte der aus Heidenheim geholte Smail Morabit seine Premiere.

Auf einem holprigen, allerdings nicht gefrorenen Geläuf am Bornheimer Hang trafen zwei Mannschaften aufeinander, die spielerische Lösungen suchten – allerdings über weite Strecken zumindest in der gefährlichen Zone nicht fanden.

Die Kieler stellten anfangs zwar die etwas aggressivere und optisch leicht überlegene Mannschaft, schafften es allerdings nicht ein einziges Mal, die unter Druck erkennbaren leichten Unsicherheiten der Frankfurter zu einer Torchance zu nutzen – oder auch nur zu einer Kombination bis in den gegnerischen Strafraum zu kommen.

Auf der anderen Seite ermöglichten die Kieler dem FSV durch Stockfehler im Aufbauspiel (Peitz, Bieler) ein paar Umschaltmomente und vor allem Standardsituationen, aus denen zumindest Ansätze von Torgefahr entstanden. Einen Freistoß von Yannick Stark parierte Kenneth Kronholm (10.). Nach der ersten FSV-Ecke gab es ein kleines Durcheinander im Kieler Strafraum, doch der Stark-Nachschuss ging deutlich über das Tor (18.).

Die einzige Szene, die wirklich das Prädikat Torchance verdiente, hatte wiederum Stark, als er aus 20 Metern abzog und Kronholm zu einer guten Parade zwang. Lenz lenkte den Abpraller schließlich zur Ecke (29.).

Den Spielverlauf entscheidend beeinflussten dann Kingsley Schindler und Schiedsrichter Justus Zorn. Der junge Referee überzog mit einer Gelbe Karte für den Holstein-Rechtsaußen, als der im Duell gegen FSV-Keeper Sören Pirson erkennbar zurückgezogen hatte (31.). Vier Minuten später stellte sich Schindler dann allerdings so dumm an, dass Zorn kaum eine Wahl blieb als erneut Gelb zu zücken, nachdem der Kieler an der Mittellinie mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Denis Streker gegangen war (35.).

Mit der Gelb-Roten Karte zog sich Holstein in einem 4-4-1 weiter zurück. Bis zur Pause wussten die Frankfurter aus der Überlegenheit allerdings kein Kapital zu schlagen. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel über weite Strecken nicht. Der FSV war das deutlich feldüberlegene Team. Doch Holstein verteidigte aufmerksam und diszipliniert.

Ein einziges Mal ließen sich die Kieler ausspielen, als auf dem linken FSV-Flügel Überzahl entstand und Fabian Graudenz durchmarschierte, dessen abgelenkte Flanke bei Cagatay Kader landete, dessen Schuss Kronholm aber mit einem Reflex entschärfte (57.). Vier Minuten später entschärfte er auch einen 18-Meter-Schuss von Kader (61.) und war bei einem Kopfball von Marc Heitmeier nach einer Ecke zur Stelle (81.). Holstein wartete auf Lücken und hatte sogar die beste Chance des gesamten Spiels. Dominic Peitz nahm einen Ball aus 16 Metern direkt und traf die Latte des Frankfurter Gehäuses (78.).

Zehn Minuten später war der nachgerückte Mittelfeldspieler auch bei einem klassischen Konter noch dabei. Doch nachdem Dominick Drexler aufgelegt hatte, hatten Peitz am Strafraum die Kräfte verlassen, sodass er verzog. Nur einmal benötigte Holstein noch etwas Glück, als der A-Jugendliche Mohamed Morabet nach einer Ochs-Flanke zu überrascht von seiner Freiheit sechs Meter vor dem Tor war, sodass Herrmann und Czichos noch dazwischen gingen (85.).
Aufrufe: 029.1.2017, 17:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor