2024-04-23T06:39:20.694Z

Analyse
Bester Notenschnitt: Routinier Patrick Kohlmann überzeugte defensiv.
Bester Notenschnitt: Routinier Patrick Kohlmann überzeugte defensiv.

Holstein Kiel: Die besten Kieler standen in der Abwehr

Saisonbilanz: Eine Blick auf die Mannschaftsteile

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Für Holstein Kiel ist eine insgesamt eher enttäuschende Saison Geschichte. Es war eine Spielzeit mit vielen Wellentälern. Zu viele schwächere Phasen in der Hinrunde, dafür eine deutlich bessere Rückrunde, aber am Ende ,,nur" Platz 14, dazu das Pokal-Aus beim Regionalligisten VfB Lübeck.

Während sich die Mannschaft auswärts überzeugend und auf ähnlichem Niveau wie in der starken Vorsaison präsentierte (Platz 6), fiel die Heimbilanz ernüchternd aus (Platz 18). Hier waren überdies mit den deftigen Heimpleiten zum Saisonstart gegen Mainz (0:4) und zu Jahres- und Saisonende gegen Halle (0:4) und Erfurt (0:3) echte Stimmungskiller.Positiv war jedoch die Entwicklung der Mannschaft in der Rückserie zu bewerten. Vor allem in der Defensive zeigten sich die ,,Störche" nach Anlaufschwierigkeiten wieder auf Top-Niveau. Das untermauern auch die Zahlen.


Meiste Torvorlagen: Der offensiv stärkste Kieler Fabian Schnellhardt.


Nicht überraschend sind insbesondere die Stammspieler der Abwehrkette auch die notenbesten Spieler. Patrick Kohlmann, der allzeit zuverlässige Linksverteidiger, ist dabei die Nummer eins und agierte vor allem defensiv fast fehlerfrei. Gleiches gilt für sein Pendant auf der rechten Seite, Patrick Herrmann, der in der Abwehrarbeit absolut zuverlässig war. Zwischen beide schob sich im Noten-Ranking noch Kapitän Rafael Czichos, der ebenfalls eine sehr konstante Saison spielte und zudem als zweitbester Torschütze (sieben Treffer, allesamt nach Standards) punktete.


In der Rückserie wurden alle drei jedoch in den Schatten gestellt von Dominik Schmidt, der in der Vorrunde noch als Fehleinkauf galt. Nach der Winterpause saß er deshalb zunächst draußen - doch als er ran durfte, war der Ex-Münsteraner ein absoluter Leistungsträger, was der Notenschnitt von 2,50 (!) nach der Winterpause untermauert. Anders hingegen waren die Vorzeichen bei den Angreifern. Die vier Stürmer erzielten zusammen in der gesamten Saison ganze neun Treffer - eine peinliche Bilanz.


Am besten steht noch Mathias Fetsch da, der nach seiner Verpflichtung im Winter immerhin auf drei Tore kommt und ordentliche Leistungen zeigte. Marc Heider, Manuel Schäffler (je drei Tore) und Saliou Sane (wartet seit August 2014 auf ein Punktspieltor!) hingegen überzeugten kaum einmal.Für Torgefahr sorgten am ehesten die Außenspieler. Steven Lewerenz spielte zwar nicht konstant, ließ aber immer wieder seine Qualität aufblitzen. Mit elf Treffer und sechs Assists führt er intere Torjäger- und Scorer-Wertung an.


Leihgabe Fabian Schnellhardt, der offensiv die besten Leistungen der abgelaufenen Saison zeigte, hat ebenfalls eine gute Bilanz. Linksaußen Manuel Janzer kam in drei Rückrundeneinsätzen zu drei Toren, erwies sich aber als sehr verletzungsanfällig.Zu wenig Tore gab es auch aus dem Zentrum, wo der erfolgreich vom Flügelmann zum Sechser umgeschulte Tim Siedschlag auf diesem Posten meist überzeugte. Eine mickrige Torvorlage und kein einziger Treffer - das trübt hingegen die Bilanz des offensivsten Mittelfeldmannes Maik Kegel erheblich.


Wie auch in anderen Mannschaftsteilen erwies sich auch hier die zweite Garde als zu selten drittligatauglich. Weder die Eigengewächse Arndt, Guder, Mandel und Wirlmann konnten sich (trotz teilweise guter Ansätze) durchsetzen noch Neuzugänge wie Nyarko oder vor allem Weidlich überzeugen. Das enorme Verletzungspech, angefangen bei drei Kreuzbandrissen, kam als allgegenwärtiges Problem hinzu.

Aufrufe: 024.5.2016, 09:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor