2024-04-23T13:35:06.289Z

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Die Entscheidung: Steven Lewerenz (am Boden) trifft zum 3:1. Die Bremer Verlaat, Zander und Oelschlägel (von rechts) können nur noch hinterher schauen.
Die Entscheidung: Steven Lewerenz (am Boden) trifft zum 3:1. Die Bremer Verlaat, Zander und Oelschlägel (von rechts) können nur noch hinterher schauen.

Holstein Kiel-Coach Anfang freut sich über Effektivität

„Daran hatten wir in den letzten 14 Tagen gearbeitet"

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Ein wichtiger Teil der Arbeit der letzten Wochen machte sich bei Holstein Kiel bezahlt. „Wir haben es nicht geschafft, über das gesamte Spiel die Kontrolle zu behalten“, sagte Holstein-Trainer Markus Anfang zwar, stellte jedoch zufrieden fest: „Aber wir waren heute effektiver als in den letzten Spielen. Wir wollten mehr Bälle in den Strafraum bringen, um Gefahr auszustrahlen.“

Kritik gab es vor allem am zweiten Teil der ersten Spielhälfte. „Nach guten 25 Minuten sind wir etwas fahrig geworden“, sagte Patrick Herrmann. Anfang befand: „Wir fingen an, den Gegner mit Fehlern aufzubauen und haben einige Konter und Standardsituationen zugelassen.“ Klartext sprach auch Kapitän Dominik Schmidt. „Wir haben zu viel gewollt. Die Abstände haben nicht mehr gepasst.“


Indirekt hatte das mit einer Bremer Umstellung zu tun. „Wir haben versucht, früh zu pressen“, erklärte Werder-Trainer Florian Kohfeldt, „aber das haben die Kieler sehr gut ausgespielt und so auch zwei hochkarätige Chancen erarbeitet.“ Folglich änderte er das Rezept. „Wir haben tiefer aufgenommen, sind aggressiver geworden und haben so die Kontrolle gewonnen.“Allerdings gab es auch in diesen Phasen wenig Bremer Torszenen. „Ich kann mich an keine Chance in der zweiten Halbzeit erinnern“, stellte Anfang zufrieden fest.


Abwehrchef Schmidt war ebenfalls einverstanden mit dem Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft. „Wir lassen insgesamt nur sehr wenig zu“, sagte der 29-Jährige. „Das war schon in den letzten Wochen so.“ Dass wie beim 0:1 in Magdeburg eine der wenigen Chancen reichte, um phasenweise Sorgenfalten auf die Stirn der Kieler zu bringen, muss dafür sorgen, auch weiterhin viel Augenmerk auf die Defensive zu legen. Schließlich sind Zu-Null-Spiele oft Grundlage für Aufstiegsambitionen.


Anfang stellte aber auch klar: „Die Jungs dürfen Fehler machen!“ Schlimmer sei nämlich, wenn sich die Spieler aus Angst vor Fehlern nichts zutrauen.Und dieses Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten ist ein entscheidender Teil des Kieler Spiels. „Wichtig war, dass wir vor dem Tor auch kaltschnäuziger werden“, erklärte Schmidt. „Das ist ein Prozess, an dieser Geilheit vor dem Tor müssen wir weiter arbeiten.“


Dominick Drexler ist einer, für den das gilt. Nachdem er in Magdeburg einige Chancen ausgelassen hatte („Da hätte ich treffen müssen“), klappte es nun in Klassemanier. „Das ist ja mein Spiel, mich auch mal um den Gegner herumzuwinden“, erklärte er sein starkes Solo, das mit dem 2:1 wegweisend war. „Ich hatte in den Sekunden schon erst den Gedanken, nochmal abzuspielen. Aber Fetscher hatte sich nach hinten abgesetzt, und so war es die beste Lösung, es selbst zu machen.“


Ein zweites Drexler-Tor hätte es sein müssen. Doch der Kraftverlust – der Offensivmann hatte einen Tag krank pausiert – und ein paar Gedanken an eine ähnliche Situation im Vorjahr mit Aalen ließen die Kieler noch länger auf das 3:1 warten. Für das war dann Steven Lewerenz zuständig, nur 34 Sekunden nach der Einwechslung. Der Joker überwand damit auch seine Enttäuschung, zu Beginn auf die Bank verbannt worden zu sein. „Wir haben nun mal einen großen Kader“, gab sich der Flügelmann versöhnlich und freute sich mit dem Vorbereiter: „An ein so schnelles Tor kann ich mich nicht erinnern. Man hat wieder gesehen, dass Kingsley und ich uns auf dem Platz und außerhalb gut verstehen.“

Aufrufe: 017.10.2016, 11:00 Uhr
SHZ / cjeAutor