2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Holstein Kiel bringt den Ball nicht über die Linie

Altes Holstein-Leid auch im letzten Spiel 2016

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Es war wie so oft in dieser Saison. Holstein Kiel war die bessere Mannschaft, dem Sieg näher – doch am Ende stand auch beim Halleschen FC nur ein 0:0. Vor 8103 Zuschauern hatten die Kieler die bessere Chancen, bekamen aber auch in einer halben Stunde Überzahl den Ball nicht über die Linie. So überwintert Holstein „nur“ auf Platz sechs.

Holstein-Trainer Markus Anfang musste ohne den rotgesperrten Dominik Schmidt und den verletzten Niklas Hoheneder auskommen, Eidur Sigurbjörnsson und Arne Sicker ergänzten die Viererkette. Vorne kehrten Dominick Drexler nach Gelbsperre und Milad Salem für Tim Siedschlag und Steven Lewerenz ins Team zurück. Beim HFC, der zuletzt 1:1 in Wiesbaden gespielt hatte, waren Klaus Gjasula (nach Gelbsperre) und Marvin Ajani (nach Rotsperre) wieder dabei. Selim Aydemir und Florian Brügmann mussten auf die Bank.

Die Gastgeber, die in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren hatten, fanden besser in die Partie. Auf beiden Flügeln tankte sich der HFC anfangs einmal gut durch, einen klaren Torabschluss brachte die Schmitt-Elf aber nicht zustande.

Nach zehn Minuten bekamen die Kieler das Spiel etwas besser in den Griff, ohne gegen aggressive Hallenser jedoch die absolute Dominanz zu entwickeln, die es in manchem Spiel zuvor zu sehen gab. Dennoch hätte Holstein in Führung gehen müssen. Alexander Bieler hatte Kingsley Schindler steil geschickt, dessen Flanke von der rechten Seite genau bei Salem landete. Doch der afghanische Nationalspieler schloss freistehend so unplatziert ab, dass HFC-Keeper Fabian Bredlow mit einem Klassereflex noch retten konnte (11.).

Anschließend war Holsteins Spiel in die Spitze oft nicht präzise genug. Zudem verstanden es die Gastgeber durch aggressives Zweikampfverhalten immer wieder, Fehler bei den Kielern zu provozieren. Zudem kam durch beide Mannschaften, aber auch den nicht sicher wirkenden Schiedsrichter Benjamin Bläser, immer wieder unnötige Hektik ins Spiel. Selbst konnten sich die Hallenser aber kaum einmal bis in Tornähe vorarbeiten.

So blieb ein Schuss von Marvin Ajani aus halbrechter Position, der sein Ziel verfehlte (25.), die beste herausgespielte Offensivaktion des HFC während der gesamten Partie. Holsteins gefährlichste Aktion neben der Salem-Großchance blieb ein Pass von Drexler, den der höchst aufmerksame Bredlow 30 Meter vor seinem Tor gerade so vor dem durchgebrochenen Schindler erwischte (14.).

Nach der Pause nahm die spielerische Dominanz der Kieler zwar nach und nach zu. Doch anfangs kamen die Gäste nicht bis in Tornähe. So hatten sogar die Hallenser die beiden gefährlichsten Aktionen der Anfangsphase, als erst Toni Lindenhahn (51.) und dann Sascha Pfeffer (56.) durch Einzelaktionen zu Schüssen aus der Distanz kamen, die jeweils knapp links am Kieler Tor vorbei strichen.

Die größte Chance der zweiten Hälfte verbuchten aber wieder die „Störche“. Drexler hatte mit einem überragenden Sololauf fast die komplette HFC-Abwehr aus dem Spiel genommen und für Dominic Peitz aufgelegt, der mit seinem Schuss aber an Fabian Baumgärtel scheiterte, der sich in den Schuss warf – mit angelegtem Arm, weshalb es zu Recht keinen Handelfmeter gab (57.).

Kurz darauf war Holstein zumindest personell im Vorteil. Klaus Gjasula leistete sich binnen zwei Minuten dumme taktische Fouls an Drexler und Mathias Fetsch und sah Gelb-Rot (63.). Kurz darauf unterband Stefan Kleineheismann ein Drexler-Solo gerade noch vor dem Strafraum, sah zu Recht Gelb. Doch der Freistoß von Steven Lewerenz sprang von der Mauer knapp übers Tor (68.).

In Überzahl dominierte Holstein zwar klar, agierte aber nur selten wirklich durchdacht. So gab es nur noch eine klare Chance, als Bredlow mit gutem Reflex einen Kopfball von Schindler über die Latte lenkte (78.). Zehn Hallenser verteidigten den einen Punkt in der Schlussphase leidenschaftlich.
Aufrufe: 018.12.2016, 17:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor