2024-04-23T13:35:06.289Z

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Punktete mit Routine und Cleverness: Patrick Kohlmann hält den Hallenser Hilal El-Helwe vom Ball fern. Foto: Stieh
Punktete mit Routine und Cleverness: Patrick Kohlmann hält den Hallenser Hilal El-Helwe vom Ball fern. Foto: Stieh

Besonderer Tag für Holstein Kiels Patrick Kohlmann

Oldie Kohlmann vor dem Abschied?

Das letzte Punktspiel der Saison stand im Zeichen des ältesten Holstein-Akteurs. Die meisten Emotionen gab es rund um Patrick Kohlmann. Der 34-Jährige stand erstmals seit September wieder auf dem Platz. Das dritte Tor bereitete er mit einer Ecke vor. Und als er nach 75 Minuten in seinem vielleicht letzten Spiel als Fußball-Profi ausgewechselt wurde, kam jeder einzelne Spieler persönlich zu „Kohle“, um noch einmal seinen Respekt, Dank und Glückwünsche auszusprechen.

„Das zeigt noch einmal, was wir für eine geile Truppe sind“, freute sich Kohlmann. „Das war vor zwei Jahren schon genauso. Da hatten wir noch das Pech. Deshalb sind wir jetzt zu Recht belohnt worden. Nur schade, dass das nicht mehr so viele von damals mitmachen.“

Der 2014 von Union Berlin gekommene Linksverteidiger war einer der letzten vier Akteure aus dem Relegationskrimi von München 2015, die nun auch den Zweitliga-Aufstieg feiern durften. Der Routinier erinnerte sich an die schweren Monate zurück, die hinter ihm lagen.

„Wenn ich daran denke, wie ich im November in meiner Wohnung lag und mich kaum bewegen konnte, dann hat sich die ganze Arbeit heute gelohnt. Es war mein Ziel, noch einmal auf dem Platz zu stehen“, sagte Kohlmann, dem ein Bandscheibenvorfall monatelang zugesetzt hatte.

Ein, zwei Mal sah man zwar, dass der Oldie noch nicht wieder die alte Schnelligkeit erreicht hat. Doch mit Erfahrung und Stellungsspiel ließ der langjährige Zweitliga-Spieler kaum etwas anbrennen. Und das obwohl er eigentlich schon früher raus wollte. „Es war schon anstrengend“, meinte Kohlmann. „Nach sieben Monaten ohne Spiel, drei Tagen Mallorca und vier Tagen Party habe ich mehrmals gedacht, dass ich raus muss.“

Letztlich biss er sich 75 Minuten durch. „Ich bin der Mannschaft dankbar, dass sie mir das durch den Sieg letzte Woche ermöglicht hat. Wenn wir noch Punkte benötigt hätten, wäre es wohl nicht die Zeit für ein solches Experiment gewesen.“

Auf der Party auf dem Rathausmarkt nahmen die Mitspieler Kohlmann, der schon im Stadion eine Sektdusche abbekommen hatte, noch einmal auf die Schultern und feierten ihn mit den Fans gebührend.

Aber war es nun eigentlich wirklich das letzte Spiel als Profifußballer für gebürtigen Westfalen mit irischen Wurzeln? Seine Zukunft ist noch ungeklärt, der Vertrag läuft im Sommer aus. „Es ist möglich, dass das mein letztes Spiel war“, sagte er und fügte im gleichen Atemzug hinzu: „Aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ich im Verein bleibe.“

Auch ein Wechsel zu einem Verein im Westen, wo er mit seiner Familie seinen Lebensmittelpunkt hat, ist nicht völlig ausgeschlossen. „Ich werde mir in Ruhe Gedanken machen“, kündigte er an.
Aufrufe: 023.5.2017, 14:45 Uhr
SHZ / cjeAutor