2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Der eingewechselte Maurice Knutzen musste mit seiner KSV die Heimreise aus Hannover ohne Punkte im Gepäck antreten. Foto:Stark
Der eingewechselte Maurice Knutzen musste mit seiner KSV die Heimreise aus Hannover ohne Punkte im Gepäck antreten. Foto:Stark

Holstein Kiel: Abschlusspech stand Zählbarem im Weg

Unglückliche 2:3-Niederlage bei Hannover 96

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Nach dem berauschenden 4:0-Heimsieg gegen die Hertha vor Wochenfrist, gab es für die A-Junioren Holstein Kiels in Hannover einen kleinen Dämpfer in Form einer 2:3-Pleite nach 2:1-Pausenführung. Die Fördestädter enttäuschten aber keineswegs, sondern konnten einfach nicht das bessere Ende für sich erzwingen.

„Wir wollten wieder sicher stehen und über das Umschaltmoment Gefahr versprühen“, verriet KSV-Trainer Hannes Drews die bewährte taktische Marschroute der „Jungstörche“, die sie vor allem in der ersten Halbzeit vollends erfüllten.

Jonas Seidel knüpfte dabei nahtlos an seinen Doppelpack gegen die Berliner an und brachte die Gäste in der achten Minute in Front. „Wir haben die Spieleröffnung genauso trainiert“, freute sich Drews angesichts des öffnenden Balles über die 96-Defensive hinweg, den Seidel erlief und aus halbrechter Position eiskalt verwertete.

Hannover machte dennoch die Partie, verzeichnete im ersten Durchgang einen Ballbesitzanteil von 61 Prozent, kam aber nur selten zu klaren Abschlüssen. So fiel auch der Ausgleich aus dem Gewühl heraus und entsprang nicht etwa einem sauber vorgetragenen Angriff. „Da hatten wir keinen richtigen Kontakt zu den Gegenspielern“, erläuterte Kiels Übungsleiter und Schleswig-Holsteins Trainer des Jahres 2016 die undurchsichtige Situation, die Sturmspitze Malick Mboob mit einem Schuss ins linke Eck zum 1:1 nutzte (19.).

Die Gäste steckten diesen zwischenzeitlichen Rückschlag in einer an Chancen armen ersten Halbzeit schnell weg und fanden eine freche Antwort in Form eines blitzschnellen Umschaltens nach Ballgewinn. Über den zentralen Mittelfeldmann Philipp Sander fand das Spielgerät Utku Sen, der an Torhüter Marlon Sundermann vorbeizukommen versuchte. Sundermann kriegte zwar die Handschuhe an den Ball, bescherte damit aber Seidel einen Abstauber und damit den zweiten Doppelpack in Serie (29.).

„Klar hatte Hannover mehr Ballbesitz“, räumte Drews ein, klassifizierte die Pausenführung aber dennoch als verdient, weil seine Mannschaft durch gezielte Nadelstiche die klareren Torgelegenheit zu verzeichnen hatte.

Mit großem Druck und viel Engagement kamen die Gastgeber zurück aufs Feld, und doch hätte die KSV das 1:3 machen können, wenn nicht sogar machen müssen. Nach starker Vorarbeit von Seidel war Sündermann bereits aus dem Spiel, doch Sander konnte den Ball aus drei Metern Torentfernung nicht in die Maschen bugsieren (55.).

Diese Nachlässigkeit bestraften die 96er drei Zeigerumdrehungen später und stellten nach gefälliger Kombination über die linke Außenbahn den erneuten Ausgleich her. Es war wieder Mboob, der diesmal einer scharfen Hereingabe vehement entgegenging und diese ins Tor lenkte. Innenverteidiger Vico Meien hatte das 2:3 nach eine Freistoß-Flanke Sanders auf den Kopf, konnte den Ball aber nicht im Netz unterbringen (75.), sodass die Niedersachsen sich für das betriebene Mehr an Aufwand belohnen konnten.

Zweimalig wehrte die Kieler Defensive einen Freistoß ab, doch im dritten Versuch nutzte Lars Ritzka die sich bietende Gelegenheit zum 3:2 (70.). „Die Jungs sagen, dass da ein Foul der Hannoveraner nicht erkannt wurde“, legte Drews zaghaftes Veto gegen die Gültigkeit des Treffers ein. „Es war eine unglückliche Niederlage und kein zwingend verdienter Sieg für Hannover“, bilanzierte der 35-Jährige und fügte hinzu: „Ich glaube, ein Unentschieden wäre das verdiente Ergebnis gewesen. Es ist schade, dass wir verloren haben, aber wir haben eine gute Partie abgeliefert.“

Wenn man das Gute in diesem Misserfolg sehen möchte, dann sollte man auf die Tatsache fokussieren, dass die nun siebtplatzierten Fördestädter am übernächsten Wochenende gegen den Hamburger SV vor heimischem Publikum das letzte zum rechnerischen Klassenerhalt nötige Pünktchen holen können.

Hannover 96: Sündermann – Morison, Springfeld, Djordjevic (58. Otto), Ritzka – Marusenko Maina (82. Zentler), Baar – Riegel (46. Thorisson), Mboob, Ziegler (46. König).

Holstein Kiel: Schuchardt – Molt, Meien, Thiesen, Griese – Schleemann (73. Pernot) – Jonas Seidel (66. Knutzen), Alt (78. Kara), Sander, Awuku (58. Niebergall) – Sen.

SR: Visse (Hörstel).
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Jonas Seidel (8.), 1:1 Mboob (19.), 1:2 Jonas Seidel (29.), 2:2 Mboob (58.), 3:2 Ritzka (70.).
Aufrufe: 010.4.2017, 11:30 Uhr
SHZ / wtiAutor