Holper beendet holprigen Kampener Saisonstart

Lünebach. Nach der guten Leistung aus dem mit 2:3 knapp verlorenen Spiel beim Titelfavoriten TuS Ahbach hatte sich die SG Lünebach einiges vorgenommen, um gegen "einen Gegner auf Augenhöhe endlich den dritten Saisonsieg" einfahren zu können. Doch nach gerade einmal zehn Minuten wurde die mutige Mission zur Makulatur. Die Gäste aus Großkampen führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0. Zunächst hatte nach dem ersten Angiff der Gäste kein Lünebacher Thomas Holper auf dem Zettel, der aus dem Hinterhalt einen zu kurz abgewehrten Ball zum 0:1 in die Maschen drosch. Als Holper beim zweiten Versuch, in den 16er einzudringen, ungeschickt umgestoßen wurde, zeigte der Schiedsrichter völlig legitim auf den Punkt: Spielertrainer Volker Lempges versenkte den Elfer zur frühen Führung für die SG GLÜ - 0:2 (10.). Wurde Lünebach schon früh der Zahn gezogen? Die Gastgeber rissen dann das Geschehen mehr an sich, ohne aber den zwingend großen Druck aufzubauen. Einen spektakulären Linksschuss von Daniel Schweyen hielt GLÜ-Keeper Christoph Görgen fest. Doch GLÜ konterte über wenige Stationen gefährlich. So hätte Uli Hermes nach einer gelungenen Angriffsstaffette über vier Stationen freistehend zum 3:0 nachlegen müssen, schaufelte die Kugel aber übers Gebälk. Großkampen verteidigte gut und löste sich bei gelegentlichen Tempogegenstößen gut von seinen Gegenspielern. Trotz des Bemühens des Aufsteigers um Spielkontrolle zeigten sich dei Gäste wacher, spritziger und handlungsschneller. Stefan Kill setzte nach Wiederbeginn ein erstes Signal, als sein Schlenzer nur knapp am langen Pfosten vorbeistrich. So spielte sich das Geschehen in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte überwiegend in der neutralen Zone ab. Wenig Höhepunkte, viele Fehlpässe auf beiden Seiten und die fehlende ordnende Hand im Mittelfeld ließen in dieser Phase das Spiel so dahinplätschern. Als ein noch abgefälschter Schuss von Lünebachs Youngster Philipp Staudinger von der rechten Strafraumgrenze im Kampener Netz zappelte, war die Hoffnung zurück. Trainer Roger Henkes brachte drei frische Kräfte, die für einigen Wirbel nach vorn sorgten. Jetzt erst hatte Lünebach wesentlich mehr Zugriff aufs Spiel und inszenierte ein paar gute Aktionen nach vorn. Die Gastgeber setzten in der Schlussphase alles auf eine Karte, schoben einen Angriff auf den anderen in die gegnerische Hälfte, doch GLÜ verteidigte mit Geschick und Glück die am seidenen Faden hängende Führung. Doch weder Kill noch Tobias Nesges oder Konstantin Gossen fanden mit ihren Vorstößen den Schlüssel. Am Ende von 90 kampfbetonten Minuten zeigte sich Lünebachs Coach Roger Henkes enttäuscht: "Wir haben die Anfangsphase total verpennt, lagen früh 0:2 zurück. Wir hatten deren Stürmer anfangs gar nicht im Griff und mussten dann viel Aufwand betreiben. Am Ende fehlte vielleicht auch ein wenig die Kraft." Sein Pendant Volker Lempges sprach von einem "verdienten Sieg. Wir waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, hätten das dritte Tor machen müssen. Es hat aber gereicht." (L.S.).