2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
05-Kapitän Daniel Bohl (Zweiter von links) lieferte eine kampfstarke Partie ab. In dieser Szene ist er vor Paderborns Christian Bickel (Mitte) am Ball. Seine Teamkollegen Patrick Schorr (rechts) und Philipp Klement (Zweiter von rechts) verfolgen den Zweikampf.	 Foto: hbz/Stefan Sämmeer
05-Kapitän Daniel Bohl (Zweiter von links) lieferte eine kampfstarke Partie ab. In dieser Szene ist er vor Paderborns Christian Bickel (Mitte) am Ball. Seine Teamkollegen Patrick Schorr (rechts) und Philipp Klement (Zweiter von rechts) verfolgen den Zweikampf. Foto: hbz/Stefan Sämmeer

Hoher Aufwand, null Ertrag

Beim 0:1 gegen den SC Paderborn belohnt sich U 23 des FSV Mainz 05 erneut nicht

MAINZ. In diesem einen Moment wurde deutlich, wie unglaublich frustrierend es sein muss, immer wieder die gleichen Komplimente zu hören, ohne sich etwas dafür kaufen zu können. „Die Niederlage ist bitter für Sandro. Seine Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht. Aber das hört er wahrscheinlich jede Woche“, sagte Stefan Emmerling, Trainer des Fußball-Drittligisten SC Paderborn, der kurz zuvor einen mehr als glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg bei der U 23 des FSV Mainz 05 eingefahren hatte.

„Stimmt“, antwortete der Mainzer Coach Sandro Schwarz mit versteinerter Miene. Sein Blick im Pressraum des Bruchwegstadions ging ins Leere.

Glasklare Chancen erneut nicht genutzt

Selten zuvor hatte man Schwarz in dieser so unglücklich verlaufenden Saison der Mainzer U 23 derart gefrustet und nachdenklich erlebt. Wie schon so oft war sein Team vor heimischem Publikum über weite Strecken klar überlegen. Wie schon so oft erspielten sich die 05er glasklare Chancen und ließen diesmal auch defensiv so gut wie nichts zu. Doch wie schon so oft gingen sie am Ende auch diesmal als Verlierer vom Platz. Paderborn fand offensiv so gut wie gar nicht statt. Als die Mainzer mit der Einwechslung von Rückkehrer Petar Sliskovic in der 77. Minute nochmal alles daran setzten, den so dringend benötigten Siegtreffer zu erzielen, schepperte es urplötzlich im eigenen Gehäuse. Die Mainzer bekamen einen der wenigen Gäste-Angriffe nicht richtig geklärt, Paderborns Marc-André Kruska spritzte dazwischen – und traf Schwarz und seine Mannschaft mit dem 0:1 mitten ins Herz. Dieser Nadelstich saß, die 05er wirkten wie betäubt.

„Wir waren deutlich besser als Paderborn. Aber wir müssen unsere Überlegenheit auch in Tore ummünzen“, legte FSV-Kapitän Daniel Bohl den Finger in die Mainzer Wunde. Die in Jannik Huth, Alexander Hack, Suat Serdar und Aaron Seydel mit gleich vier Bundesliga-Profis verstärkte U 23 ließ abermals beste Gelegenheiten aus. Serdar hätte in der ersten Hälfte völlig freistehend treffen müssen (40.). Tat er aber ebenso wenig wie kurze Zeit später Aaron Seydel (43.). Auch im zweiten Durchgang gingen die mit einer prominent besetzten Startelf ins Spiel gestarteten 05er viel zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Das rächte sich letztlich. Mal wieder.

„Es ist eine dumme Situation für uns. Wir müssen im Moment mehr machen als andere Mannschaften, werden aber trotzdem nicht belohnt“, befand Daniel Bohl, der nach seiner Knie-Operation erstmals wieder in der Anfangsformation stand. Im Endeffekt, so der 22-Jährige, bleibe ihm und seinen Kollegen nichts anderes übrig, als weiter Gas zu geben. Etwas anderes komme schließlich auch gar nicht infrage, stellte Bohl klar.

Immerhin eine positive Nachricht blieb den zutiefst deprimierten Mainzern, die nach dem Schlusspfiff ratlos auf dem Platz stehen geblieben waren und dann vielfach wie geprügelte Hunde in die Kabine schlichen. „Wir haben noch 17 Spiele. Die Chance haben wir“, meinte Daniel Bohl mit Blick auf den nicht gerade wahrscheinlicher werdenden Klassenerhalt. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz satte zehn Punkte.

„Wir hatten zwei Top-Möglichkeitern, mit denen wir das Tor machen müssen“, haderte Sandro Schwarz, der seinem Team attestierte, gut verteidigt zu haben. Das stimmte auch. Trotzdem fiel das 0:1 kurz vor Schluss. „Es ist symptomatisch, dass dieser Treffer fällt und extrem bitter. Wir haben einen hohen Aufwand betrieben“, klagte Schwarz. Von diesem neuerlichen Rückschlag muss sich der FSV erstmal erholen.



FSV Mainz 05 II: Huth – Korczowski, Rossmann, Hack – D- Bohl, Zimling – Parker, Serdar, Schorr (86. Bouziane) – Seydel (77. Sliskovic), Klement (72. Lohkemper).

SC Paderborn: Kruse – Heidinger, Strohdiek, Sebastian, Bertels (33. Herzenbruch) – Schonlau, Kruska – Bickel (46. Krauße), Piossek, Michel (81. Riski) – Dedic.

Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang).

Zuschauer: 698.

Tor: 0:1 Kruska (84.).

FSV Mainz 05 II
Aufrufe: 05.2.2017, 18:30 Uhr
Andreas RiechertAutor