2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche
Der ehemalige Bundesligatorhüter Michael Hofmann im Interview mit FuPa Oberfranken  Foto: Stefan Matzke und Michael Hofmann
Der ehemalige Bundesligatorhüter Michael Hofmann im Interview mit FuPa Oberfranken Foto: Stefan Matzke und Michael Hofmann

Hofmann: "Tolles Gefühl, Jugendtraum erfüllt zu haben!"

Der 1.Teil des Interview mit den derzeitigen Trainer des Landesligisten SC Kirchheim Michael Hofmann (Themen:Anfangszeit und 1860) +++ Der zweite Teil wird nächste Woche veröffentlicht (Themen: Jahn Regensburg, Trainerleben)

Michael Hofmann ist am 3.November 1972 im oberfränkischen Bayreuth geboren. Der Ex-Profi hat seine Heimatwurzeln nie vergessen. „Es besteht natürlich immer noch sehr guter Kontakt nach Bayreuth zur SpVgg und nach Zettmeisel, dort lebt mein Vater und einige meiner Geschwister. Gerne komme ich ab und an nach Hause zurück", so die Aussage von „Michi“ Hofmann. Seine fußballerische Laufbahn begann Hofmann 1979 beim SV Mistelgau in der Jugendabteilung. Den nächsten Schritt in der Karriereleiter absolvierte der Bayreuther 1986 mit dem Wechsel zur SpVgg Bayreuth. Im Jahr 1991 konnte sich Michael Hofmann im Bayernliga-Team der „Oldschdod“ durchsetzen. In dieser erfolgreichen Zeit kam Hofmann auf 139 Einsätze in der damaligen höchsten Amateurliga.


Die Einsatz-Statistik von Michael Hofmann als aktiver Spieler bei 1860 München:

82 Spiele 1 Bundesliga
80 Spiele 2 Bundesliga
2 Spiele Champions League-Qualispiele gegen Leeds United
2 Spiele UEFA Cupspiele
1 Spiel UI Cupspiel
13 Spiele DFB-Pokal
43 Spiele Regionalliga Süd
26 Spiele Bayernliga

Die hervorragenden Leistungen des Torhüters haben auch die großen Vereine in der ersten und zweiten Liga zur Kenntnis genommen. „Schon 1994 durfte ich beim FC Kaiserslautern ein Probetraining absolvieren und nur ein Jahr später klopfte der Rekordmeister FC Bayern München bei mir an, auch an der Säbener Straße konnte ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen“, erklärte „Michi“ Hofmann die damalige Situation. Bei diesen zwei Traditionsvereine hat es nicht ganz zur Verpflichtung gereicht, deswegen musste sich der Ausnahme-Keeper noch gedulden und auf seine nächste Chance warten. Das Sprichwort „Geduld zahlt sich aus“ hat sich auch bei Michael Hofmann bewährt, nur ein paar Monate nach dem Probetraining beim größten Fußballclub der Welt, sind die Lokalrivalen 1860 München auf dem Bayreuther-Torhüter aufmerksam geworden. „Wolfgang Mahr (Mannschaftsleiter der SpVgg Bayreuth) hatte mit Werner Lorant alle vertraglichen Details geklärt und ab diesem Zeitpunkt war ich bis 1998 Vertragsamateur bei den Münchner Löwen“, so brachte Hofmann diesen einzigartigen Moment zum Ausdruck.

In der Spielzeit 1996/97 musste sich Michael bei der Profimannschaft der 60er hinter den Torhütern Bernd Meier und Rainer Berg einordnen, kam aber regelmäßig bei den Amateuren in der Bayernliga zum Einsatz, mit denen er 1997 den Aufstieg in die Regionalliga Süd schaffte. Es war eine tolle Einstiegszeit bei den Profis zu trainieren und bei den Amateuren die ersten Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln. Vom Trainerstab der zweiten Mannschaft Peter Pacult und Gino Lettieri konnte ich vieles Lernen, von denen ich zu einen späteren Zeitpunkt in meiner Karriere profitieren konnte, schilderte der Ex-Löwe die ersten Eindrücke bei 1860 München. Am 18. April 1998 kam es zu diesem Moment, auf den der damals 25-jährige Torhüter schon seit der Unterzeichnung des Vertrags mit voller Vorfreude gewartet hat. Er durfte seine Premiere in der Bundesliga feiern, die etatmäßige Nummer 1 (Bernd Meier) konnte in den letzten Partien nicht mehr überzeugen und die Trainerikone Werner Lorant gab den jungen ehrgeizigen Michael Hofmann die Bewährungschance.


"Michi" Hofmann gewährt den FuPa-User einen kleinen Einblick in sein begehrtes Archiv Foto.Michael Hofmann

Auch die noch ausstehenden drei Spiele der Saison für den TSV 1860 München bestritt Hofmann im Gehäuse des Bundesliga-Team. Nach dieser Saison unterzeichnete „Michi“ einen Profivertrag für die höchste deutsche Liga. „Es war einfach ein tolles Gefühl den Jugendtraum eines jeden Jungen erreicht zu haben“, äußerte sichtlich stolz der sympathische Ex-Profi. „Übrigens am 12.Oktober 2014 bin ich den München Marathon in 3 Stunden, 36 Minuten und 35 Sekunden gelaufen und dadurch bin ich zurückgekommen in dem Stadion, in den ich viele gute Momente meiner Laufbahn erleben konnte“, fügte Hofmann hinzu. Michael Hofmann war sage und schreibe vierzehn Jahre bei den Münchner Löwen unter Vertrag. Es gab in dieser Zeit immer Höhen und Tiefen. Erst erkämpfte Simon Jentzsch die Stammposition von Hofmann, in den späteren Spielzeiten waren Kiraly und Tschauner die Konkurrenz.

Doch „Michi“ gab auch in schwierigen Phasen niemals auf, wie bei Verletzungen oder Nichtberücksichtigungen als Nummer 1. Immer wieder konnte sich der ehrgeizige Hofmann die Stammposition wieder erringen. „Es folgten in jeder Saison bis 2010 Licht und Schatten bei mir persönlich und auch im Verein, trotzdem habe ich tolle Fußballgeschichte miterleben dürfen, beispielsweise die Allianz-Arena-Eröffnung 2005“. Bei zwei Spielen im Trikot der Sechziger kann sich Michael Hofmann heute noch besonders gut erinnern. „Die weiteren Highlights in meiner Laufbahn waren sicherlich das Championsleague-Qualifikationsspiel im August 2000 gegen den damaligen englischen Erstligisten Leeds United und das DFB-Pokalviertelfinale 2008 in der Allianz-Arena im Münchner Lokalderby gegen den FC Bayern, jedoch war nach 35 Minuten für mich die Partie beendet, da mich Luca Toni vom Feld grätschte“, schmunzelte Michael Hofmann.

Ein „Trostpflaster“ gab es für den Ex-Löwen nach dem Spiel, da er die kompletten neunzig Minuten in diesem brisanten Spiel wegen einer Verletzung nicht absolvieren konnte. „ Aber das Dress von Oliver Kahn konnte ich mir sichern, es war ja eines seiner letzten Spiele“, so Hofmann. Dieses Trikot vom besten Spieler der Weltmeisterschaft 2002 war nicht die einzige Ausbeute in der Karriere des gebürtigen Bayreuthers. „Beim UEFA-Cup-Spiel im November 2000 gegen den AC Parma überreichte mir Gianluigi „Gigi“ Buffon seine Torwarthandschuhe“, teilte uns „Michi“ Hofmann mit.

Aufrufe: 04.12.2014, 18:30 Uhr
Sven SelchAutor