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Interview
Sven Eßlinger Privatfoto
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Hoffnung auf dritten Turniersieg

Sven Eßlinger, Teambetreuer des VfB Stuttgart, im Interview

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Die ersten vier Turniersiege des BWK-Arena-Cups sicherten sich Mannschaften aus Baden-Württemberg. Erst bei der fünften Auflage im Januar 2014 unterbrachen die Jungs aus Leverkusen die Serie.

Die U-15-Nachwuchstalente aus Stuttgart sind die bisher erfolgreichsten Vertreter beim BWK-Arena-Cup. Zwei Turniersiege sowie einen zweiten und einen dritten Platz bilanzieren die Jungstars aus der Landeshauptstadt. VfB-Fan Sven Eßlinger aus Ilshofen begleitet die jeweilige U-15-Mannschaft des VfB seit ihrer ersten Teilnahme am Turnier im Januar 2011 als Teambetreuer.


HOHENLOHER TAGBLATT: Hallo Sven, du bist beim BWK-Arena-Cup jedes Jahr als Teambetreuer aktiv. Welche weiteren Aufgaben hast du?

SVEN ESSLINGER: Ich helfe beim Auf- und Abbau und stehe mit Rat und Tat zur Seite, wenn es sich zeitlich vereinbaren lässt. Die restlichen Aufgaben werden von unserem hervorragenden Team um Dario Caeiro und Jens Betsch super aufgefangen, von daher wird es einem leicht gemacht.


Wie muss man sich die Aufgabe eines Teambetreuers vorstellen?

ESSLINGER: Wenn die Spieler und Trainer ankommen, werden sie begrüßt, und es wird ihnen alles gezeigt. Während des Turniers steht man für jede Frage bereit und schaut, dass alles in Ordnung ist. Wie zum Beispiel, dass genügend Getränke vorhanden sind oder dass das Essen im Spielerbereich fertig und ausreichend ist. Nach dem Turniertag bringe ich die Spieler zu ihren Gasteltern, kläre die organisatorischen Zeiten für die Players-Night und für den nächsten Tag ab.


Wann geht der Job los, und wann hört er auf?

ESSLINGER: Für mich geht der Job am Samstag los, da der VfB samstags anreist. Ende ist, wenn die Mannschaft gegangen ist und die Arena wieder umgebaut wurde.


Die U-15-Mannschaften aus Stuttgart waren in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich in Ilshofen. Wie lässt du dich von der guten Stimmung mitreißen?

ESSLINGER: Ich fiebere bei jedem Spiel mit den Jungs und Trainern mit. Je länger das Turnier dauert und je weiter sie kommen, umso mehr reißt einen das Geschehen mit. Wenn am Ende der Turniersieg rauskommt, ist die Freude natürlich am größten. Dieses Erlebnis durfte ich dank der Jungs vom VfB bereits zweimal genießen. Ich hoffe diesmal auf den dritten Sieg!


Hast du aus den vergangenen Jahren noch Kontakte zu Spielern, beziehungsweise verfolgst du, wie sich einzelne Spieler entwickeln?

ESSLINGER: Kontakt habe ich keinen zu den Spielern. Die Karriere der Spieler verfolge ich allerdings aufmerksam und freue mich, wenn ein Spieler mal groß rauskommt.


Bist du auch Fan der ersten Mannschaft des VfB Stuttgart?

ESSLINGER: Ja, das bin ich! Auch wenn es manchmal schwer ist als VfB-Fan, aber: "Wenn die ganze Kurve tobt, schlägt mein Herz in Weiß und Rot". In Wolpertshausen haben wir seit letztem Jahr auch einen VfB-Fanclub: Rot-Weiße Legion 7179. Wir fahren öfters zu Auswärtsspielen und haben Dauerkarten für die Heimspiele. Ich bin davon überzeugt, dass die Profis den Abstieg verhindern werden und hoffe, dass sie endlich aus ihren Fehlern lernen!


Wie sind denn die Jungstars so drauf? Hast du den Eindruck, dass die anders sind, als Jugendliche im selben Alter, die zum Beispiel hier in der Region in einem normalen Verein Fußball spielen?

ESSLINGER: Sie sind alle nett und haben sehr gute Manieren. Man merkt schon einen gewaltigen Unterschied von der Einstellung und der Wichtigkeit her. Ich denke, sie sind schon erwachsener als gleichaltrige Kinder im selben Alter. Sie werden gut geschult und es wird ihnen beigebracht, was wichtig ist und was nicht.

Was macht dir beim BWK-Arena-Cup am meisten Spaß? Ist es die Zeit mit der Mannschaft, sind es die Spiele in der Arena, die vielen Kontakte im Umfeld des Fußball oder das Flair in der Arena?

ESSLINGER: Es ist einfach das Gesamtpaket. Die Stimmung in der Arena ist fantastisch, das Umfeld ist super. Die Mannschaften mit ihren Trainern sind klasse und vor allem die vielen Helfer und das gut organisierte Turnier. Es macht einfach nur Spaß, dabei zu sein!


Wie erlebst du als Betreuer das Verhältnis zwischen den Spielern und ihren Trainern? Es sind ja immerhin Mannschaften aus Profivereinen. . .

ESSLINGER: Es ist ein professionelles Verhältnis. Manchmal wird es laut. Es wird aber auch gescherzt oder der Spieler wird getröstet. Wenn der Trainer eine Ansage macht, wird sich daran gehalten.


Was machen die Jungs in ihren Spielpausen?

ESSLINGER: Sie schauen sich die Spiele der anderen Mannschaften an, essen eine Kleinigkeit, machen vielleicht mal einen kleinen Spaziergang, und dann beginnt die Vorbereitung auf das nächste Spiel.


Hast du mal aufgepasst, wie sich die Jungstars ernähren? Was genau fällt da auf, oder ist das genauso, wie bei allen anderen Jugendlichen in dem Alter?

ESSLINGER: Sie passen schon auf, was sie essen. Nicht zu viel, gesund und energiereich. Das merkt man auch abends bei der Players-Night. Kein Cola und wenig Fettiges, lieber Nudeln und Wasser.


Über welche Themen sprichst du denn selbst mit den Spielern? Und über welche mit den Trainern?

ESSLINGER: Die Spieler frage ich, wie ihr Fußball-Alltag aussieht. Mit den Trainern spreche ich über ihre Arbeit, was sie von den Profis mitbekommen und über alle möglichen Dinge. Es ist immer sehr interessant, was man da alles mitbekommt.


Wie bist du zum BWK-Arena-Cup gekommen?

ESSLINGER: Dario Caeiro hat uns damals sein Konzept vorgestellt und mich gefragt, ob ich Lust hätte, Teambetreuer zu sein. Seitdem bin ich dabei. Erst für Freiburg und seit dem zweiten Turnier für meinen absoluten Lieblingsverein. Es ist mir immer eine Ehre, für zwei Tage diese Aufgabe zu übernehmen.


Was steht deiner Meinung nach bei den Spielern im Vordergrund: Ist es die eigene Entwicklung und Chance, sich zu präsentieren, oder ist da so etwas wie Mannschaftsgeist vorhanden?

ESSLINGER: Ich denke, es ist die Mischung aus beidem. Man merkt den absoluten Willen und den Geist in der Mannschaft, das Turnier zu gewinnen. Aber am Ende des Tages muss jeder Spieler seine eigene Leistung abgerufen haben, um auch in den nächsten Jahren weiterzukommen und dem Ziel Profi zu werden ein Stück nähergerückt zu sein.

Das Interview führte Norbert Glasbrenner.

Aufrufe: 09.1.2015, 09:05 Uhr
NORBERT GLASBRENNER | HOTAutor