2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau

Hoffen auf das fünfte Wunder

SVE-Trainer richtet vor der Mittelrheinliga-Partie gegen Bergisch Gladbach einen Appell an seine Spieler. Alemannia Aachen II ohne Felix Korb.

Zwei Mittelrheinligisten aus der Region mussten unter der Woche antreten. Doch während die Partie von Alemannia Aachen II gegen eine Alsdorfer Stadtauswahl eher ein lockeres Anschwitzen war, musste Spitzenreiter SV Eilendorf 120 schwere Minuten im Kreispokal absolvieren. Mit den beiden Trainern Achim Rodtheut und Sven Schaffrath sprach Roman Sobierajski.

SVE-Coach Achim Rodtheut trainiert die Erste Mannschaft, trägt zudem die Ansetzungen für die Jugend-Mannschaften auf der Vereins-Homepage zusammen und die Mülltonnen rein, zieht zur Not wohl auch die Kreidelinien auf dem Platz nach – und ist neuerdings auch als Wahrsager dick im Geschäft: „Wir werden Bergisch Gladbach zweistellig weghauen, und wenn nach zehn Spielen nicht zehn Siege für den SV Eilendorf zusammengekommen sind, dann werde ich die Konsequenzen ziehen und als Trainer zurücktreten.“

Man muss den 43-Jährigen nicht persönlich kennen, um über eine derart geballte Portion Humor und Selbstironie ins Schmunzeln zu geraten, aber ein Körnchen Wahrheit steckt schon in der Aussage des Eilendorfer Trainers, der nach vier Siegen aus vier Partien ein wenig den geistigen Schlendrian in den Köpfen seiner Spieler fürchtet. „Wenn wir in der Grelligkeit und in der Arbeitsbereitschaft nur ein wenig nachlassen, können wir uns schnell am anderen Ende der Tabelle wiederfinden“, warnt Rodtheut unverhohlen vor der Partie gegen Bergisch Gladbach. „Ich kann nur an den Charakter und die Einstellung meiner Spieler appellieren“, meint Eilendorfs Trainer.

Dass man im Kreispokal gegen den Kohlscheider BC über 120 Minuten gehen und auch noch eine unglückliche Niederlage im Elfmeterschießen einstecken musste, ist für Achim Rodtheut nicht unbedingt die optimale Vorbereitung auf die schwere Partie gegen „eine Klub der Crèmè de la Crèmè aus der Liga. Das hat einige Körner gekostet, ein paar weitere Spieler sind leicht angeschlagen. Wir hatten keine Chance zur Regeneration und müssen gegen Bergisch Gladbach alles aufbieten, um einen Punkt zu holen oder das fünfte Wunder zu schaffen.“ Als lebendes Vorbild ist Eilendorfs Trainer dabei durchaus geeignet, wenn er tatsächlich Mülltonnen schleppt oder sich um die Vereins-Homepage kümmert. „Da steckt viel Herzblut drin“, beschreibt der Trainer seine Einstellung zum Verein. „Aber man bekommt auch ungeheuer viel zurück.“

Zehn Tore betrug die Differenz beim Test von Alemannia Aachen II gegen eine Alsdorfer Auswahl, doch die Freude über das 11:1 ist bei Alemannia-Coach Sven Schaffrath nicht gänzlich ungetrübt. „Felix Korb hat sich eine Bänderdehnung zugezogen und steht für das Spiel gegen Germania Windeck nicht zur Verfügung.“ So muss der Trainer der Reserve den Samstagabend und damit die Abstellungen von der Ersten abwarten, bis er seine personellen Planungen komplettieren kann. Die Marschrichtung gegen Windeck, den direkten Tabellennachbarn, dürfte dennoch schon klar sein. „Windeck präsentiert sich seit Jahren als körperlich robuste Mannschaft. Wir werden gefordert sein, dagegenzuhalten und die Zweikämpfe zu suchen, wenn wir mit etwas Zählbarem vom Platz gehen wollen“, gibt Schaffrath seiner Mannschaft mit auf den Weg.

Der Ausrutscher vom vergangenen Spieltag mit der 0:3-Niederlage in Bergisch Gladbach dürfte aus den Köpfen vertrieben sein, und Aachens Trainer hofft darauf, dass seine Spieler nicht nur sinnbildlich gegen Windeck den längeren Atem haben: „Meine Mannschaft kann in Bezug auf körperliche Robustheit und Körpergröße durchaus mithalten. Wenn wir das schaffen, sollte es uns möglich sein, unsere Vorteile mit in die Waagschale zu werfen, also konditionelle Stärke und spielerisches Vermögen. Wir sind kein Team, das nicht weiß, wie man zum Torerfolg kommen kann.“

Aufrufe: 013.9.2014, 10:49 Uhr
AZ/ANAutor